Mahnmal aus Legosteinen

15. April 2019, 0:00

Aktuellen Medienberichten zufolge hat der Künstler Ai Weiwei mit riesigen, bunten Legosteinen die Gesichter der schon seit vier Jahren verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa nachgebaut. „Restablecer memorias“ – das ist der Titel der Ausstellung in Mexiko-Stadt und zugleich die Absicht des chinesischen Künstlers.

Das Verbrechen von 2014 ist bis heute nicht aufgeklärt. Es ist nur eines von vielen: 40.000 Menschen sind in Mexiko verschwunden. Auch an sie wolle er erinnern, so Ai Weiwei bei der Ausstellungseröffnung. 2016 traf sich Ai Weiwei mit Eltern der Verschwundenen, die unermüdlich Aufklärung fordern. Er habe Menschen getroffen, die glauben wollen, ihre Söhne seien noch am Leben. „Ich habe dazu sehr viele Gefühle, weil ich  Sohn von jemandem bin und weil ich einen zehnjährigen Sohn habe“, so der 61-Jährige. „Ich würde verrückt, wenn man ihn mir wegnähme. Ich würde Terrorist, wenn er verschwände. Ich fühle sehr tief mit diese Eltern.“ Gefertigt hat er es mit einer Gruppe von 150 Studenten der Autonomen Universität Mexikos, zu der das Museum für Zeitgenössische Kunst gehört. Studenten seien die Zukunft, so Ai Weiwei. Das Verschwinden der 43 sei deshalb ein Anschlag auf die Zukunft gewesen.