Anzeige

Studie zum Gratis-Download: So tickt die deutsche Mittelschicht beim Sparverhalten

3. Dezember 2014, 9:00

Die deutsche Mittelschicht ist im Durchschnitt 50 Jahre alt und verfügt über einen Haushaltseinkommen von 2.368 Euro. Dazu gehören 60 Prozent der deutschen Haushalte, wobei ein Drittel aus Ruheständlern besteht. Die gesellschaftliche Mitte ist aber vielfältiger als sie nach außen erscheint. Eine von der Fondsgesellschaft Union Investment beauftragte Studie hat dieses Ergebnis sowie die unterschiedlichen Mittelschicht-Milieus und ihren Umgang mit Geld herausgefunden. 

Die Marktforscher der Studie teilen die Mittelschicht in fünf verschiedene Milieus ein. Diese so genannten Sinus-Milieus tragen traditionelle, sozialökologische oder hedonistische Züge. Die übrigen Milieus zählen entweder zur Unter- oder zur Oberschicht. Als wichtigste Erkenntnis der Studie kristalliiert sich heraus, dass das Sparverhalten nicht unbedingt vom Einkommen abhängt. Einen größeren Einfluß hat vielmehr der Lebensstil, wie es zum Beispiel Haushalte mit ähnlich hohen Einkommen und ähnlichem Bildungsstand beweisen. Während die einen für die Erben sparen, investieren die anderen lieber in eine Urlaubsreise oder in ein neues Auto. Noch andere sparen fast gar nicht. Demnach spielen Wertorientierungen, Lebensziele, Alter und Umfeld die enstcheidende Rolle.

Der ‚Traditionellen Mitte’werden Senioren aus einem kleinbürgerlichen Milieu mit einem relativ geringen Haushaltseinkommen und teilweise mit Eigenheim zugeordnet. Dieser sehr auf finanzielle und allgemeine Sicherheit bedachte Personenkreis spart vor allem für seine Nachkommen. Dagegen sind die Angehörigen der ‚Bürgerlichen Mitte‘ sozial und beruflich etabliert, verfügen zumeist über Wohneigentum und sparen am häufigsten und intensivsten. Für ‚Hedonisten‘ steht widerum der Spaß im Leben im Vordergrund: Diese Gruppe konsumiert viel und spart wenig. Wenn sie denn doch mal Geld zurücklegen, agieren sie deutlich risikofreudiger und börsenfreundlicher als andere. Laut Studie stellt die konsumfreudige Gruppe das größte Milieu der Mittelschicht und wird in den nächsten Jahren sogar noch anwachsen. Das ‚Sozialökologische Milieu‘ prägen vor allem Akademiker und Beamte mit sozialem und ökologischem Gewissen, die meist gut abgesichert sind, Immobilien besitzen und in Fonds investieren. Die Angehörigen des ‚Adaptiv-pragmatischen Milieus‘ sind mit durchschnittlich 38 Jahren relativ jung und verfügen mit 2.638 Euro über die höchsten Haushaltseinkommen der Mittelschicht. Diese familiäre Gruppe ist deutlich leistungs – und sicherheitsorientiert wie auch angepasst uund spart für ein Eigenheim, Auto oder Urlaubsreisen.

Darüber hinaus liefert die Untersuchung auch Ergebnisse zum verdichteten Vorkommen der unterschiedlichen Milleus in bestimmten Regionen und Bundesländern. Die Studie wurde vom „Handelsblatt Research Institute“ aus Düsseldorf unter Führung des bekannten Wirtschaftsforschers Professor Bert Rürup erstellt. Dabei hat es auf Daten des Sozioökonomischen Panels zurückgegriffen, einer jährlichen Befragung von Privathaushalten des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin). Als Angehörige der Mittelschicht wurden Haushalte identifiziert, die über ein Nettoeinkommen zwischen 70 und 150 Prozent des mittleren Monatseinkommens verfügen.

Die Studie kann kostenlos über den unten stehenden Internetlink des Handelsblatt-Institutes als komplette Studie oder in der Kurzversion heruntergeladen werden.