Einzelhandel: Umsatz leicht gestiegen

29. September 2012, 0:00

Nach einem Rückgang im Juli ist der Umsatz des deutschen Einzelhandels im August wieder leicht gestiegen. Wie das das Statistische Bundesamt mitteilte, war kalender- und saisonbereinigt 1,0 Prozent mehr in den Kassen als im Vormonat.

Preisbereinigt (real) blieb nur ein Plus von 0,3 Prozent, Experten hatten hier mit einem doppelt so großen Zuwachs gerechnet. Für den Rest des Jahres gibt sich der Handelsverband HDE trotz der Konjunkturflaute zuversichtlich, ein HDE-Sprecher räumte aber ein: „Wenn die Preise für Benzin und Strom weiter steigen, bleibt bei den Verbrauchern weniger Geld für anderen Konsum über.“

Das teure Tanken und die steigende Arbeitslosigkeit hatten zuletzt die Sorgen der Bürger um ihre künftigen Finanzen geschürt. Die Verbraucher schätzten ihre Einkommensaussichten im September so schlecht ein wie seit über zwei Jahren nicht mehr, wie aus einer Umfrage der GfK-Marktforscher hervorging. Zu den Einzelhandelsumsätzen erklärte Analyst Bernd Hartmann: „Die Konsumenten präsentieren sich weiterhin zurückhaltend.“ Die steigende Arbeitsplatzunsicherheit wiege „die positiven Effekte einer Entschärfung der Schuldenkrise wieder auf“, betonte der Experte der Liechtensteiner VP Bank.

Der Einzelhandelsverband HDE erwartet für 2012 ein nominales Umsatzplus von 1,5 Prozent und bezieht sich dabei auf den klassischen Einzelhandel – also ohne die Erlöse von Tankstellen, Apotheken oder dem Kfz-Handel. „Wir liegen mit unserer Prognose auf Kurs, haben aber schon Risiken aus der Schuldenkrise einkalkuliert“, sagte der Verbands-Sprecher. Denn seit Januar hat die Branche – nach HDE-Rechnung – bereits ein Umsatzplus von 1,9 Prozent angehäuft. Allein im August stiegen die Einnahmen zum Vorjahr um 1,7 Prozent, real gab es jedoch einen Rückgang um 0,8 Prozent. In den einzelnen Branchen fielen die Ergebnisse recht unterschiedlich aus. Während der Umsatz mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren nominal 4,2 Prozent höher lag, ging das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln um 0,4 Prozent zurück.