Anlässlich des 76. Geburtstages des Grundgesetzes am 23. Mai fragt die Initiative DNA of Democracy: Was fehlt unserer Verfassung? In ihrer aktuellen Kampagne vereint sie 76 Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, die ihre Forderungen an die Demokratie formulieren. Der Kinderbuchverlag Tessloff, der sich stark für Demokratiebildung von Kindern engagiert, unterstützt den Aufruf. Tessloff-Verlegerin Katja Meinecke-Meurer erklärt: „Wenn ich dem Grundgesetz etwas hinzufügen dürfte, dann wären das Kinderrechte. Ich möchte, dass wir Kindern eine Stimme geben.“
Demokratische Werte erlebbar machen
Die Initiative DNA of Democracy setzt sich aus einem vielfältigen Netzwerk von Medienschaffenden, Wissenschaftlern und Künstlern zusammen. Ziel ist es, demokratische Werte durch innovative und interaktive Projekte erlebbar zu machen. So entsteht unter anderem ein Freundebuch der Demokratie, welches mit 146 persönlichen Handschriften und Visionen zu einem öffentlichen Dokument der politischen Bildung werden soll. Mit einer eigens konzipierten Tinte, die das Grundgesetz in Form synthetischer DNA speichert, verbindet die Initiative eine starke kulturelle Botschaft mit politischer Symbolik und technologischer Präzision. Nach der jüngsten Verfassungsänderung wurde nun auch die DNA-Sequenz in der Tinte angepasst – ein Zeichen dafür, dass Demokratie nicht statisch ist, sondern gestaltet werden will.
Demokratie beginnt mit der ersten Frage
Für den Tessloff Verlag ist die Mitwirkung bei der Initiative ein logischer Schritt. Seit 2024 verfolgt der Nürnberger Verlag mit seiner Demokratie-Offensive ein klares Ziel: Kindern demokratisches Denken zu vermitteln – altersgerecht, ermutigend und auf Augenhöhe. Ob in Buchform, digital, im Klassenzimmer oder auf Veranstaltungen: Immer geht es darum, Neugier zu fördern, Mitbestimmung zu ermöglichen und Fragen Raum zu geben. Denn Kinder erleben Demokratie täglich – in der Schule, im Freundeskreis, in der Familie. Meinecke-Meurer: „Wenn wir ihnen früh zeigen, dass ihre Stimme zählt, stärken wir das Fundament unserer Gesellschaft.“
Ein Aufruf zur Unterstützung
DNA of Democracy finanziert sich nicht kommerziell. Um ihre nächste Phase realisieren zu können – darunter ein Freundebuch mit den Beiträgen aller 146 Beteiligten – bittet die Initiative aktuell um Unterstützung. Das begleitende Crowdfunding trägt den Titel „#demokratiemuss“ und lädt dazu ein, gelebte Demokratie gemeinsam zu gestalten.
Weitere Forderungen zu „76 Jahre Grundgesetz“:
Anahita Thoms, Rechtsanwältin und Partnerin bei Baker McKenzie „Das Grundgesetz ist für uns die Grundlage für ein gutes Miteinander. Demokratie lebt von vielem. Ich möchte die Kinderrechte hervorheben. Wir brauchen eine starke Gesellschaft – und dafür braucht man starke Kinder.“
Linda Zervakis, Journalistin: „Wir müssen sicherstellen, dass Grundrechte nicht missbräuchlich verwendet werden, um z.B. politisch motivierte Falschinformationen in Umlauf zu bringen. Ich würde mir wünschen, dass wir darauf ein größeres Augenmerk richten.“
Maja Göpel, Politökonomin und Transformationsforscherin: „Ich fordere ein Recht auf Wahrheit. Eine Demokratie kann keine systematischen Lügen verkraften.“
Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG „Wenn ich dem Grundgesetz etwas hinzufügen dürfte, dann würde ich hinzufügen: Deutschland hat das Ziel, ein kinderfreundliches Land zu werden. Denn Kinder sind die Zukunft jeder Demokratie.“
Magdalena Rogl, Managerin bei Microsoft „Es ist wichtig, in der Demokratie Grenzen zu setzen und zu sagen: Das ist der Rahmen, in dem wir uns bewegen. Aber man muss diesen Rahmen auch hinterfragen und sehen, wo er gegebenenfalls erweitert werden kann und sollte.“