Lizensierung im Modebereich war 2024 sehr angesagt
17. Dezember 2024, 11:00
Kollaborationen mit Mode-Influencern waren 2024 auch für Lizenzgeber interessant (Foto: master1305/freepik)
Mikrotrends, Nostalgie und Kollaborationen in 2024 waren wesentliche Aspekte im Bezug auf die Lizensierung im Modebereich. Während die Branche Pläne für 2025 schmiedet, hat Mark Seavy von Licensing international einen Blick zurück auf einige der wichtigsten Mode-Themen der vergangenen zwölf Monate geworfen.
Nano- und Micro-Influencer als Trendsetter
Dank des Aufstiegs der TikTok-Influencer kamen und gingen die Trends in diesem Jahr schneller als je zuvor. Von der „Büro-Sirene“ bis zur „Mob-Wife“ – der Trend-Zyklus in den sozialen Medien verkürzte sich, während die Aufmerksamkeit der Verbraucher noch mehr beansprucht wurde. Diese Zunahme an Influencern veränderte die Art und Weise, wie Bekleidungsmarken das Interesse ihrer Kunden weckten. Während sie sich früher auf Prominente und Mega-Influencer konzentrierten, kooperierten viele Marken im Jahr 2024 mit denjenigen, die eine kleinere Anhängerschaft haben. Diese so genannten Micro- (10.000 bis 100.000 Follower) und Nano-Influencer (1.000 bis 10.000 Follower) gelten als authentischer und glaubwürdiger, was besonders für jüngere Verbraucher bei Kaufentscheidungen immer wichtiger wird.
Inspirationen aus der Unterhaltungsbranche
Große Unterhaltungsmomente inspirierten in diesem Jahr nahezu alles – von Beauty-Looks bis hin zur Markteinführung von Bekleidung. Der US-amerikanische Händler Target hat zum Beispiel im November passend zur Premiere des Films „Wicked“ Oz-Themen-Shops in seinen Filialen eröffnet. Paul Tazewell, der Kostümbildner des Films, entwarf schwarz gestreifte Strickjacken in Anlehnung an die Uniformen der „Shiz University“ sowie „W“-Pullover, T-Shirts, Kleider und Hoodies mit Kindermotiven, die als „Sky is the Limit“ bezeichnet wurden. H&M hingegen stellte eine zwölfteilige DTR-Kollektion mit Pullovern, T-Shirts und einem schwarzen Kleid mit Spaghettiträgern vor. Hierbei wurde das Unternehmen von der britischen Marke Cambridge Satchel unterstützt, die eine 23-teilige Taschen- und Accessoire-Kollektion präsentierte, die von den Themen des Films sowie von den Figuren Elphaba und Glinda inspiriert war.
Im Musik-Business brachte die Pop-Sängerin Beyoncé Western-Einflüsse in ihr neues Album „Cowboy Carter“ ein. Das führte zu einer Reihe von Modeangeboten, die von mit Diamanten besetzten Cowboyhüten und T-Shirts bis hin zu Streetwear der Marke Ambush des Designers Yoon Ahn reichten. Verstärkt wurde diese Entwicklung noch durch den trendbewussten Top-Star Pharrell Williams, der sich bei seiner Louis Vuitton-Herrenmodenschau stark an Western-Themen orientierte.
Die neue Nostalgie
Nostalgie war auch in diesem Jahr der Motor für Modetrends. So erlebten etwa Schlaghosen ein Comeback, ebenso wie beliebte Marken aus den 1970er Jahren – zum Beispiel Jordache, Gloria Vanderbilt und Sergio Valente. Der Wunsch der Verbraucher nach Vintage- oder Vintage-inspirierter Kleidung wurde durch den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit noch verstärkt – vor allem bei den Käufern der Generationen Z und Alpha.
Eines dieser Angebote war die viel beachtete Partnerschaft der Designerin Stella McCartney mit Adidas zur Entwicklung eines Laufschuhs (Ultraboost x Parley), der aus upgecyceltem Meeres-Plastikmüll gefertigt wurde. Die Linie umfasste zudem Sportbekleidung aus recyceltem Polyester, Bio-Baumwolle und umweltfreundlichen Farbstoffen. Außerdem hat Levi’s zusammen mit der Modemarke Outerworn die 511 Slim-Fit-Jeans entwickelt, die aus Bio-Baumwolle mit wassersparenden Techniken und neuen Färbeverfahren hergestellt werden.
Marken erzählen Geschichten
„In der Mode geht es, wie in fast allen anderen Bereichen auch, zunehmend um das Erzählen von Geschichten. Kooperationen oder Nachhaltigkeit geben den Marken eine weitere Möglichkeit, diese Geschichte zu erzählen“, so ein Verantwortlicher für Mode-Lizenzen. „Dies sind Trends, die in absehbarer Zeit nicht verschwinden werden und die auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil der Kaufentscheidungen der Verbraucher sein werden.“