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Safety Gate Report: Spielwaren an der Spitze, Rückgang deutscher Warnungen

14. März 2023, 10:10

Die Europäische Kommission hat am 13. März 2023 ihren Jahresbericht zum Safety Gate , dem europäischen Schnellwarnsystem für gefährliche Non-Food-Produkte, veröffentlicht. Zum zweiten Mal in Folge führen Spielzeug und Autos die Liste der am häufigsten gemeldeten Produktkategorien an.

Belegte das Segment „Autos“ 2021 mit 26% noch den Spitzenplatz (Toys 20%), setzten sich „Toys“ im vergangenen Jahr mit 23 % aller Meldungen an die Spitze, gefolgt von Autos mit 16%. Insgesamt meldeten die EU-Mitgliedsstaaten plus der Länder Norwegen, Island und Liechtenstein 2.117 Warnmeldungen, die zu 3.932 Folgemaßnahmen führten.

Im Jahr 2022 am häufigsten gemeldeten Risiken standen im Zusammenhang mit chemischen Stoffen, Verletzungen und Erstickungsgefahr. Bestimmte Spielzeuge hatten laut EU Safety Gate eine zu hohe Konzentration an Phthalaten, was Risiken für das Fortpflanzungssystem birgt. Die erfreuliche Nachricht: Laut DVSI gingen die deutschen Warnungen um mehr als 22 Prozent zu­rück.

Der für Justiz und Verbraucherschutz zuständige Kommissar Didier Reynders  versprach mit der bevorstehenden Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit, welche die Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit bis Ende 2024 ersetzen wird, ein noch höheres Maß an Produktsicherheit für alle Verbraucher.

Wie der DVSI mitteilt, betont die Toy Industries of Europe (TIE), dass die Daten des Reports 2022 zwar unstrittig seien, aber für eine verzerrte Wahrnehmung bei Konsumenten sorgen könnten. Auch wenn EU-Kommissar Didier Reynders das Safety Gate „als äußerst zuverlässiges Instrument für die Marktüberwachungsbehörden“ bezeichnete, das auch Online-Warenkörbe unter die Lupe nimmt, hebt TIE hervor, dass die beanstandeten unsicheren Spielwaren nicht von seriösen Spielzeugmarken stammen und vor allem auf Online-Plattformen vertrieben werden. Eine vor drei Jahren veröffentlichte TIE-Studie ergab, dass mehr als 97 Prozent von 193 bewerteten Spielzeugen, die auf Online-Marktplätzen angeboten werden, nicht den strengen EU-Spielzeugsicherheitsvorschriften entsprachen.