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Disney streicht 7.000 Stellen

9. Februar 2023, 10:37

Disney-Chef Bob Iger kündigt an, im Rahmen einer großangelegten Umstrukturierung des Unterhaltungsriesen 7.000 Stellen zu streichen.

Die Entlassungen sind Teil eines Plans, um 5,5 Milliarden Dollar einzusparen und den Streaming-Dienst Disney+ profitabel zu machen, der erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2019 einen Rückgang der Abonnentenzahlen verzeichnete.

Iger sagte, er habe diese Entscheidung „nicht leichtfertig getroffen“.

Die Änderungen wurden zusammen mit den jüngsten Quartalszahlen bekannt gegeben, den ersten seit seiner Rückkehr zu Disney im November 2022.

Iger kommentierte den Stellenabbau mit den Worten: „Ich habe großen Respekt und viel Wertschätzung für das Talent und das Engagement unserer Mitarbeiter weltweit, und ich bin mir der persönlichen Auswirkungen dieser Veränderungen bewusst.“ Er ergänzte, die Veränderungen würden „uns besser positionieren, um zukünftige globale wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern“.

Der Stellenabbau beläuft sich auf rund 3,6 Prozent der Disney-Belegschaft in aller Welt.

In der Zwischenzeit meldete Disney einen Umsatzanstieg von 8 Prozent auf 23,5 Millliarden US-Dollar zwischen Oktober und Dezember letzten Jahres. Auch der Gewinn stieg um 11 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar.

Disney+ hingegen meldete einen Verlust von 1,5 Milliarden US-Dollar, und die Zahl der Abonnenten ging um rund 2,4 MIllionen. auf 161,8 Millionen zurück.

Der Plan sieht eine Umstrukturierung des Unternehmens in drei Segmenten vor: die Unterhaltungssparte, die Film, Fernsehen und Streaming umfasst, die Sportsparte ESPN und die Sparte Disney Parks, Erlebnisse und Produkte.

„Diese Umstrukturierung wird zu einem kosteneffizienteren, koordinierten Ansatz für unsere Aktivitäten führen“, sagte Iger während einer Telefonkonferenz mit Analysten. Der Streaming-Dienst des Unternehmens habe weiterhin oberste Priorität, fügte er hinzu.

Der Kurs der Disney-Aktie stieg nach der Ankündigung im erweiterten Handel um mehr als 5 Prozent.

Bob Iger kehrte im November 2022 überraschend als Disney-Chef zurück, um das Unternehmen durch turbulente Zeiten zu führen, nachdem der Aktienkurs eingebrochen war und Disney+ weiterhin einen Verlust machte.

Iger, der zuvor 15 Jahre lang an der Spitze von Disney stand, löste Bob Chapek ab, der im Februar 2020 das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen hatte.

Chapek wurde entlassen, nachdem Disneys Streaming-Geschäft einen Quartalsverlust von 1,5 Milliarden US-Dollar verzeichnet hatte.

Weniger als 24 Stunden nach seiner Rückkehr zu Disney erklärte Iger, er plane eine umfassende Umstrukturierung des Unternehmens.

Damals erklärte er, er habe eine Gruppe von Führungskräften damit beauftragt, „eine neue Struktur zu entwerfen, die unseren Kreativteams wieder mehr Entscheidungsbefugnisse einräumt und die Kosten rationalisiert“.

Quelle: BBC News