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Ravensburger: Hohe Investitionen

1. Februar 2022, 14:47

Nach einem Rekordwachstum im Vorjahr von über 20 Prozent hat die Ravensburger Gruppe 2021 ihren Umsatz noch einmal leicht um rund 1 Prozent auf 636 Millionen Euro erhöht. Dies gelang dem Unternehmen, obwohl es durch das vorangegangene Wachstum an seine Kapazitätsgrenze kam und wegen der Neuausrichtung der Logistik in den USA sowie globaler Transportengpässe weniger Ware auslieferte. Infolgedessen hat die Unternehmensgruppe schon ab 2020 hohe Investitionen angestoßen: Über 100 Millionen Euro fließen vor allem in die Ausweitung der Fertigungskapazitäten und in Arbeitsplätze. Weitere Felder sind die Expansion im Ausland, Innovationspartnerschaften und die Nachhaltigkeit des Unternehmens.

Das Ravensburger Geschäft expandierte im vergangenen Jahr vor allem durch Puzzles und Kreativprodukte. Während in Deutschland die Umsätze leicht zunahmen, stiegen sie in den für Ravensburger wichtigen Auslandsmärkten wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Skandinavien deutlich. Ihr Wachstum erzielte die Gruppe trotz erschwerter Umstände: Zum einen hatte die 2020 sprunghaft gestiegene Nachfrage die Ravensburger Fertigung und Logistik an ihre Kapazitätsgrenze gebracht. Zum anderen lieferte das Unternehmen in seinem zweitgrößten Absatzmarkt USA weniger Ware aus als geplant: Dort war Ravensburger mit der aufwändigen Fusion mehrerer Logistikstandorte befasst und zudem mit globalen Transportengpässen konfrontiert.

„Dreischichtbetrieb, Wochenendarbeit, Überstunden – unsere Belegschaft hat durch ihren enormen Einsatz den großen Bedarf an unseren Produkten bewältigt“, erläuterte Finanzvorstand Hanspeter Mürle das Ravensburger Geschäftsjahr. „Dass ein Teil unserer Ware auf dem Weg zum Kunden festsaß, hat uns in den USA jedoch Umsatz gekostet.“

Nach einem regelrechten Puzzleboom 2019 und 2020 erzielte Ravensburger 2021 in diesem Segment ein weiteres Umsatzwachstum um 5 Prozent. Damit stieg die Zahl der gefertigten Puzzles im vergangenen Jahr auf 32,4 Millionen. Die meistverkauften Puzzles hatten ein spezielles Motiv: Einzelanfertigungen auf Kundenwunsch, produziert als „my Ravensburger Puzzle“. Begehrt waren auch die Lizenzthemen Pokémon und Harry Potter, darunter beispielsweise das „Hogwarts Schloss“ als 3D Puzzle. 

Kreative Beschäftigung stand ebenfalls hoch im Kurs. Dies belegten die Verkaufszahlen der populären „Malen nach Zahlen“-Reihe eindrucksvoll: Sie stiegen im vergangenen Jahr deutlich und verdoppelten sich bei den Angeboten für Erwachsene. Insbesondere in Italien feierte Malen nach Zahlen unter der Marke „CreArt“ nach einem Relaunch einen Verkaufserfolg. Einen guten Lauf hatte auch das Ravensburger Kugelbahnsystem „GraviTrax“ mit der neuen „PRO“-Variante, die sich 700.000 Mal im In- und Ausland verkaufte. Das ging vor allem auf die User selbst zurück: Ravensburger kommuniziert mit ihnen über Social Media und sponsert Youtube-Events, wo kunstvoll gebaute GraviTrax-Bahnen zum viralen Hit werden. Die Community wächst ständig, mit derzeit 7 Millionen GraviTrax-Videos auf der Plattform TikTok und 2,5 Millionen Aufrufen allein auf dem offiziellen GraviTrax Youtube-Kanal.

Unter den Spielen stach die Neuentwicklung „echoes“ hervor, eine Audio-Mystery-Spielreihe, die in Kombination mit dem Smartphone gespielt wird. Ihr gelang mit 170.000 verkauften Exemplaren in nur vier Monaten ein Schnellstart. Die nachhaltige Bastelreihe „EcoCreate“ wiederum sprach umweltbewusste Kunden mit ihren Upcycling-Ideen an und erzielte im ersten Jahr einen Absatz von 130.000 Stück.

Investitionen in Mitarbeiter, Fertigung und Nachhaltigkeit
Die Ravensburger Gruppe stieß bereits 2020 einen Investitionsschub über drei Jahre an, der über 100 Millionen Euro umfasst. „Wir investieren derzeit erhebliche Summen in Mitarbeiter, Fertigung und Nachhaltigkeit, damit die Ravensburger Gruppe auch in Zukunft verantwortungsbewusst wachsen kann“, sagte Vorstandsvorsitzender Clemens Maier.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Ravensburger Produkten veranlasste die Unternehmensgruppe zur Ausweitung ihrer Fertigung und Logistik. Im vergangenen Jahr installierte Ravensburger neue Produktionsanlagen am Standort Ravensburg und erweiterte dort seine Logistikflächen. Am zweiten Produktionsstandort in Polička, Tschechien, führte das Unternehmen einen Erweiterungsbau durch und beschaffte weitere Fertigungsanlagen. Auch in Mitarbeiter und Arbeitsplätze investiert Ravensburger hohe Summen. Deren Zahl stieg im vergangenen Jahr um 109 auf 2.413. Am Firmensitz Ravensburg wandelt Ravensburger derzeit die vorhandenen Büros in eine neue Bürowelt um. Zudem lancierte das Unternehmen eine umfangreiche Employer Branding Kampagne, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.

ravensburger.de