Wenn Kinder sich die Nase an der Schaufensterscheibe platt drücken und Eltern, Omas oder Tanten mit einem zufriedenen Lächeln und einem Päckchen in der Hand den Laden verlassen, dann waren sie beim Hüüldopp in Krefeld, dort, wo eine liebevolle Auswahl an Spielsachen und Babyartikeln zu finden ist, dort, wo die Magie wohnt …
Seit 1988 betreibt das Ehepaar Brender mit Leidenschaft und viel Herzblut ein Spielwarengeschäft. Ihr Anliegen: Richtig gutes Spielzeug anzubieten.
Als Mitglied der ARS-Gruppe darf man vom Hüüldopp das Besondere erwarten: Statt Massenware oder schnelllebigen Lizenz-Artikeln legen die Brenders Wert auf Individualität und Qualität und auf Produkte, die die Fantasie anregen. Von Kuscheltieren für die Kleinsten bis zu Geschicklichkeitsspielen für die Großen – das Konzept, das rein stationär ausgelegt war und ist – geht auf.
Ralf Brender hat eine klar gegliederte und aussagekräftige Homepage, die alles Wichtige enthält. Er machte vor der Corona-Krise seine ersten zaghaften Schritte auf Instagram und Facebook, dies vor allem, um mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben. Mit der Schließung seines Geschäftes in der „Stunde Null“ änderte sich sein Agieren auf den Social Media-Plattformen. Nach dem ersten Schock suchte der Unternehmer nach Perspektiven, um sein Geschäft am Laufen zu halten. Hinsetzen und abwarten war und ist für ihn keine Handlungsgvariante. „Wir haben natürlich am Anfang neidisch auf die geschaut, die online schon immer aktiv waren. Auf die Schnelle, das war uns klar, konnten wir da nicht „mitspielen“ und das wollten wir auch nicht. Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben“, so Brender. Die Verantwortung für seine Mitarbeiter, das Herzblut, das er in 32 Jahren im Hüüldopp vergossen hat, waren sein Antrieb, Lösungen zu suchen, die schnell umsetzbar waren.
Dabei halfen ihm nicht zuletzt seine Stammkunden. Sie spielten ihm in der Zeit der Schließung den Ball zu, indem sie auf verschiedenen Wegen Kontakt aufnahmen, nach bestimmten Produkten fragten und auf welchem Weg sie diese erhalten könnten. Manche wollten beraten werden, Tipps für kleine Geschenke haben und eine nette Osterüberraschung auf die Schnelle organisieren. Eine spontan anberaumte „Fotosession“ im Hüüldopp und das posten der Bilder auf Facebook und Insta „öffneten“ Türen und Wege, den Verkauf anzukurbeln. Ralf Brender stand seinen Kunden von 10 bis 14 Uhr im Geschäft zur Verfügung, er beriet telefonisch und per WhatsApp, klärte Fragen, packte Päckchen – und engagierte einen Fahrrad-Lastenkurier, der die bestellte Ware am selben Tag noch auslieferte. „Was ich in dieser Zeit alles gelernt habe, ist unglaublich“, sagt er. „Ich hatte zum Beispiel keine Ahnung, dass es auch Business-WhatsApp gibt, habe mir dann ganz schnell einen Account eingerichtet, so konnte ich mit meinen Kunden problemlos Kontakt halten, Bilder zur Ansicht verschicken, Produktdetails zeigen …“
Diese Wege zum Hüüldopp behalten auch jetzt noch viele seiner Kunden bei. Gerade Kunden, die zur Risikogruppe gehören, wählen lieber virtuelle Beratung und einen „Kauf auf Distanz“. Was Ralf Brender am meisten überrascht und freut: Er hat in der Zeit der Geschäftsschließung viele Neukunden gewonnen. Über Facebook und Instagram, über „Mund-zu-Mund-Propaganda“ der Kita-Eltern und Spielgruppen. Seine Aktivität sprach sich schnell in Krefeld und Umgebung herum. „Es ist unglaublich wichtig, in einer solchen Situation selbst initiativ zu werden“, so Brender. „Natürlich haben wir den Vorjahresumsatz so nicht erreichen können, aber wir haben unsere Liquidität gesichert.“ Und er hat das Feld nicht kampflos Amazon & Co. überlassen, das ist für den Unternehmer mindestens ebenso wichtig. „Es ist mir ein Anliegen, diese politisch geförderte Wettbewerbsverzerrung hinsichtlich der Besteuerung von Amazon wenigstens ein bisschen aufzubrechen. Und so wie ich denken immer mehr Menschen. Wenn wir uns den großen Internetplattformen ausliefern, dann haben wir bald keine Innenstädte mehr.“
