++ Coronavirus ++ Die gute Nachricht des Tages

8. April 2020, 8:00

Reset! 
Die Welt macht gerade eine Vollbremsung. Geschäfte, Schulen und Kitas sind geschlossen, Veranstaltungen wurden abgesagt, Büros und Produktionshallen stehen leer. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie greifen massiv in unserer aller Leben ein. Auch wenn das für viele in der aktuellen Lage vielleicht zynisch klingen mag: Für unseren Planeten könnte diese Ausnahmesituation eine Chance sein.

In China zum Beispiel sollen durch die Krise und die damit einhergehenden Maßnahmen bereits etwa ein Viertel der landesweiten CO2-Emissionen eingespart worden sein. Das geht aus einer Studie von Laria Myllyvirta vom Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) der Universität Helsinki hervor.

Weltweit bleiben Flugzeuge am Boden, Kreuzfahrtschiffe im Hafen und Autos in der Garage. Laut Aussagen des Weltverbands der Fluggesellschaften IATA verzeichnet die Flugbranche aufgrund der Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie den niedrigsten Anstieg von Einnahmen pro Passagierkilometer seit 2010. Damit liegt der durchschnittliche Treibhausgasausstoß für 2020 laut Christian Mihatsch von Klimareporter bis zu 59 Millionen Tonnen unter dem Wert, der für dieses Jahr ursprünglich erwartet wurde.

Klar ist: In einer Welt nach der Corona-Pandemie werden die Emissionen mit Sicherheit wieder ansteigen. Aber vielleicht kann die aktuelle Krise ja Bewusstseinsveränderungen anstoßen – mit einem positiven Effekt auf Umwelt und Klima. Wenn wir jetzt sehen, dass berufliche Besprechungen auch gut per Videokonferenz funktionieren, könnte es sein, dass wir auch nach Ende dieser Krise öfter auf eine Autofahrt oder einen Flug verzichten und damit langfristig das Klima weniger belasten. Diese Chance sieht auch Rohde: „Da die Ausstattung für Online-Kommunikation nun sowieso erweitert wird, kann sie auch danach noch weiter genutzt werden.“

Außerdem könnte die aktuelle Entwicklung mehr Menschen dazu bewegen, sich für alternative Wirtschaftsmodelle zu interessieren. Bei der Degrowth-Idee wird beispielsweise gefordert, nur so viel zu produzieren, wie es Menschen und Umwelt vertragen. In einer Gesellschaft, die damit weniger von der industriellen Produktion abhängig ist, soll dann auch das Wohlergehen der Bevölkerung steigen. Unternehmen könnten in Hinblick auf zukünftige Krisen wie dieser außerdem Vorteile darin sehen, vermehrt wieder lokal zu produzieren, um Risiken der Abhängigkeit von internationalen Produktionsketten zu vermeiden und somit das Klima schonen. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Krise auch deutlich, wie vernetzt die Welt ist und wie abhängig einzelne Länder von internationalen Produktions- und Lieferketten sind. Hält das Bewusstsein darüber bis nach der Krise an, könnte damit auch das Verantwortungsbewusstsein einzelner Branchen und Unternehmen für Produktionsbedingungen (für Menschen und Umwelt) in anderen Ländern steigen.

Die aktuelle Krise zu bewältigen ist eine Herkulesaufgabe für uns alle und vieles wird danach anders sein. Die Pandemie reißt uns aus unseren gewohnten Handlungsmustern heraus. Vieles, was uns bisher selbstverständlich war, funktioniert nicht mehr, und wir sind gezwungen, neue Wege und Lösungen zu finden, um unseren (Arbeits-)Alltag zu bewältigen. Aber genau darin steckt auch die Chance, persönlich genauso wie als Gesellschaft wieder intensiver über die Frage zu reflektieren und diskutieren, welche Erkenntnisse wir in eine Zukunft mitnehmen können, in der wir das Ruder herumreißen und dem Klimawandel Taten entgegensetzen. (Quelle reset.org)

Auch Sie haben in diesen Tagen und Wochen bereits bewiesen, wie krisenresistent Sie sind, haben Ihr Online-Geschäft hochgefahren, einen Lieferservice eingerichtet, eine Drive-In-Area zur Warenabholung installiert. Als Hersteller haben Sie Ihre Produktion umgestellt oder sogar in Teilen verlagern können. Sie haben erfahren, wie sehr Sie sich auf Ihre Mitarbeiter verlassen können, und wie wichtig Networking ist. Mitbewerber werden vielleicht zu Mitstreitern? 

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Ihr TOYS Team