Bertelsmann wird alleiniger Eigner von Penguin Random House

18. Dezember 2019, 0:00

Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann wird Alleineigentümer von Penguin Random House, der weltweit größten Publikumsverlagsgruppe.

Bertelsmann übernimmt auch die restlichen 25 Prozent der Anteile des britischen Mitgesellschafters Pearson und stockt damit seine Anteile auf 100 Prozent auf. Der Kaufpreis für das Anteilspaket liegt bei 675 Millionen US-Dollar. Die Anteilsübernahme steht noch unter Vorbehalt, der Vollzug der Transaktion wird ab dem 2. Quartal 2020 erwartet.

Die deutsche Verlagsgruppe Random House, die vollständig von Bertelsmann gehalten wird, soll nach den kartellrechtlichen Freigaben ebenfalls Teil von Penguin Random House werden. Damit umfasst die in New York ansässige Buchverlagsgruppe künftig mehr als 300 Einzelverlage auf sechs Kontinenten.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann und Vorsitzender des Verwaltungsrates von Penguin Random House: „Die Aufstockung auf 100 Prozent ist für Bertelsmann ein Meilenstein. Wir werden alleiniger Eigentümer der größten Publikumsverlagsgruppe der Welt, die mit ihrer kreativen Vielfalt, globalen Marketing-Power und wirtschaftlichen Kraft Maßstäbe setzt.“ Das Unternehmen will Penguin Random House in den nächsten Jahren weiter ausbauen, durch organisches Wachstum und Akquisitionen. Rabe bestärkt: „Das Buchgeschäft gehört zur Identität von Bertelsmann. Für uns und unsere Aktionäre ist die Transaktion wirtschaftlich attraktiv, da sich der Anteil der Bertelsmann-Aktionäre am Konzernergebnis um mehr als 70 Millionen Euro jährlich erhöhen wird.“ Und weiter: „Penguin Random House hat sich seit der Zusammenlegung hervorragend entwickelt und alle Erwartungen des Zusammenschlusses übertroffen.“ Mit Akquisitionen unter anderem auf dem spanischsprachigen Buchmarkt habe die Buchverlagsgruppe ihre globale Präsenz in wichtigen Märkten zudem nochmals ausgebaut. 

Markus Dohle, CEO von Penguin Random House und Vorstandsmitglied von Bertelsmann: „Die Komplettübernahme von Penguin Random House unterstreicht die Überzeugung von Bertelsmann, dass das Buch und das Lesen eine gute Zukunft haben und das Unternehmen wachsen kann in den nächsten Jahren. Wir sind sehr gut aufgestellt, um unsere Position global weiter organisch und akquisitorisch in bestehenden und neuen Märkten auszubauen.“

Bertelsmann und Pearson hatten ihre Buchverlagsgeschäfte Random House und Penguin Group 2013 zusammengelegt; am neuen Unternehmen Penguin Random House hielt Bertelsmann zunächst 53 und Pearson 47 Prozent. 2017 stockte Bertelsmann seine Anteile auf 75 Prozent auf. Penguin Random House umfasst derzeit nach eigenen Angaben rund 275 Einzelverlage; weitere 47 Buchverlage gehören zur Verlagsgruppe Random House mit Sitz in München. Insgesamt erwirtschaftete der Bertelsmann-Unternehmensbereich 2018 einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis von 528 Millionen Euro.