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Was bei Lederwarenangeboten klar zählt

20. September 2019, 0:00

Der Branchenfokus „Lederwaren & Accessoires“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) zeigt: Mit einem Minus von 0,9 Prozent im Jahr 2018 entwickelte sich der Markt für Lederwaren und Accessoires erstmals seit 2008 rückläufig. Zwischen den Jahren 2014 und 2018 stieg der Umsatz insgesamt auf 4,4 Milliarden Euro. Trotz Markttreibern und beliebten Produktgruppen kommt es vor allem auf attraktive Angebote der Händler an. Diese sind klar definiert.

Die einst überdurchschnittlichen Wachstumsraten im Markt für Lederwaren und Accessoires gehören zumindest vorerst der Vergangenheit an. In den letzten vier Jahren näherten sich die Umsätze immer mehr dem Branchendurchschnitt. Das zeigt der neue „Branchenfokus Lederwaren & Accessoires“ des IFH Köln und der BBE Handelsberatung. Im Betrachtungszeitraum zwischen 2014 und 2018 wuchs der Umsatz der Fashion-Teilbranche um insgesamt 13 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 3,1 Prozent im Jahr.

Individualität schlägt Marke

„Individualität schlägt Marke – bei den sogenannten „Key-Pieces“ wird die individuelle Zusammenstellung immer wichtiger. Statement und Aussage des Accessoires schlagen den Preis. Somit verliert die Strahlkraft teurer Marken derzeit an Bedeutung“, beobachtet Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH Köln.

Noch treiben Koffer und Aktentaschen den Taschenmarkt voran, während Damentaschen und andere umsatzrelevante Warengruppen auf einem hohen Niveau stagnieren. Im Bereich Reise- und Einkaufstaschen erfreuen sich vor allem Rucksäcke großer Beliebtheit und tragen entscheidend zum Marktanteil bei. Danach folgen Schulranzen. Und: Taschen für Herren werden immer beliebter – vor allem Umhänge- und Gürteltaschen wandern über die Ladentheke.

Weniger Lederwarenspezialisten

Die Bedeutung der Lederwarenfachhändler nimmt immer weiter ab. So konnte der Lederwarenfachhandel trotz des allgemeinen Umsatzanstiegs von Lederwaren zwischen 2014 und 2018 kaum am Erfolg partizipieren und erzielte in diesem Zeitraum ein Umsatzplus von lediglich drei Prozent. Währenddessen stieg der Umsatz des Textilfachhandels mit Lederwaren und Accessoires um über 17,7 Prozent und überholte mit einem Umsatzvolumen von 1.207 Millionen Euro erstmals den Umsatz des Lederwarenfachhandels. Vor allem Fashionhändler profitieren dabei insbesondere vom hohen Accessoires-Anteil am Gesamtsortiment.    

Peter Frank, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung: „Je traditioneller und handwerklicher ein Lederwarenfachgeschäft positioniert ist, umso schwieriger ist es, gegen den Lifestyle-orientierten Fashionhandel zu bestehen. Erfolgreiche Händler punkten mit klarer Aussage, attraktivem Ladenlokal und Mode-/ Design-Kompetenz.“