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Weniger Druck- und Schreibpapiere

21. Februar 2019, 0:00

Die Produktion der deutschen Papierindustrie ist im Jahr 2018 leicht zurückgegangen. Die Branche hat im vergangenen Jahr knapp 22,7 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe hergestellt. Das sind nach Angaben des des Verbandes Deutscher Papierfabriken (VDP) 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Unterschiede bei Sorten

 „Die Entwicklung der einzelnen Sortengruppen verlief jedoch weiter sehr unterschiedlich“, erklärt VDP-Präsident Winfried Schaur. Mit einem leichten Plus von 1,6 Prozent setzten Verpackungspapiere und –karton ihren Wachstumskurs fort. Sie machen mittlerweile 53 Prozent des Produktionsvolumens aus.

Die grafischen Papiere verzeichneten mit einem Rückgang von 5,2 Prozent auf 7,7 Millionen Tonnen eine weitere Verringerung, die laut VDP auf die Stilllegung oder den Umbau von Anlagen auf andere Sorten zurückzuführen ist. Es ist aber auch ein offenes Geheimnis, dass Digitalisierung und die sinkende Nachfrage nach Printmedien ihr Übriges dazu tun. „Der Anteil von Druck- und Schreibpapieren liegt jetzt bei 34 Prozent“, heißt es beim Bonner Herstellerverband.

Hygienepapiere (minus 0,5 Prozent) blieben in der Produktion weitgehend stabil. Technische und Spezialpapiere, die eine Vielzahl von Produkten umfassen, wiesen ein Minus von 1,8 Prozent auf. Ihr Anteil an der Produktion liegt bei sieben beziehungsweise sechs Prozent.

Insgesamt Umsatzplus

Der Umsatz der Branche stieg um 5,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Dies ist laut VDP sowohl auf die anhaltend gute Konjunktur im Verpackungsmarkt als auch auf die – insbesondere wegen dramatisch gestiegener Zellstoffpreise erforderlichen – Preisanpassungen bei den grafischen Papieren zurückzuführen. Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie wuchs um rund ein Prozent auf 40.550 Mitarbeiter.

Mit Sorge beobachtet die Branche nach Herstellerangaben die gegenwärtige Entwicklung in der Energie- und Klimapolitik. Die Papierindustrie wolle – wie auch alle anderen energieintensiven Branchen – Teil der Lösung sein. Die Versorgungssicherheit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit dürften jedoch nicht gefährdet werden. Der Beitrag regenerativer Quellen zur Energieversorgung sei nach wie vor hochvolatil. Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle müsse daher mit Bedacht erfolgen. Die zu erwartenden Strompreissteigerungen für die Industrie müssen kompensiert werden.