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Familienunternehmen sehen Existenz durch EU-Pläne gefährdet

11. August 2016, 0:00

Die Interessensvertreter deutscher Familienunternehmen haben die Bundesregierung aufgefordert, eine für sie schädliche EU-Richtlinie zur Veröffentlichung sensibler Geschäftsdaten zu verhindern. 

Wie Prof. Rainer Kirchhöfer, Vorstand der „Stiftung Familienunternehmen“, der Publikation „Rheinische Post“ sagte, dürfe die Bundesregierung nicht zulassen, dass Firmen im internationalen Wettbewerb durch EU-Regelungen geschwächt würden.

Demnach will die EU-Kommission alle größeren Unternehmen europaweit zwingen, auf ihren Firmen-Internetseiten Geschäftsdaten zu veröffentlichen. Dazu sind die die meisten Mittelständler in Deutschland bisher nicht verpflichtet. Nach den EU-Plänen sollen die betroffenen Unternehmen Informationen zu dem jährlichen Vorsteuergewinn, der zu zahlenden Ertragsteuer in allen Ländern mit Niederlassungen und den einbehaltenen Gewinn auf ihre Internetseiten stellen.

Sollte eine solche Richtlinie umgesetzt werden, hätten Konkurrenten in aller Welt leicht Zugang zu bisher vertraulichen Geschäftsdaten, warnt die Stiftung in einem Positionspapier: „Damit würden Wettbewerber gestärkt und möglicherweise europäische Arbeitsplätze gefährdet“.

Dem Vernehmen nach wären von der geplanten Regelung Unternehmen mit einem Konzern-Nettoumsatz von über 750 Millionen Euro im Jahr betroffen.