Die Digitalisierung ist aus vielen Bereichen des Alltags nicht mehr wegzudenken. Digitale Kommunikationsformen wie Messenger-Dienste boomen und Online-Shopping oder Online-Banking sind ebenfalls etabliert. Doch wie ticken die Europäer wirklich im Netz? Wer ist bei der Onlinenutzung ganz vorn mit dabei und welche Länder sind noch zurückhaltender? Eine Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), die eine europaweite Umfrage aus dem vergangenen Jahr ausgewertet hat, bringt im aktuellen IFH-Blog Licht ins Dunkel.
Gerätenutzung ausbaufähig
Egal wohin man schaut, Smartphones sind im Alltag sehr präsent. Rund 70 Prozent der Deutschen besitzen ein Smartphone. Aber kaum zu glauben, dass nur rund die Hälfte davon ihr Smartphone auch täglich nutzt. Spitzenreiter bei der Smartphone-Nutzung sind die Iren (68,5 Prozent) gefolgt von den Italienern (65,5 Prozent). In Sachen Tablet-Besitz landet Deutschland im internationalen Vergleich mit nur 44,8 Prozent auf dem letzten Platz. Die meiste Verbreitung haben Tablets in Irland. Am häufigsten genutzt werden diese allerdings in den Niederlanden.
Messenger-Könige
Auch bei der Nutzung von Onlinediensten wie Banking oder Social Media-Angeboten, spielen die Deutschen nicht auf den vorderen Plätzen mit. Während 70 Prozent der Italiener soziale Netzwerke mindestens einmal täglich nutzen, trifft dies auf nur rund 48 Prozent der befragten Deutschen zu. Auch Online-Banking wird hier zu Lande eher selten in Anspruch genommen – offenbar kaum vorstellbar für die polnischen Nachbarn. Rund 92 Prozent der Polen nutzen Online-Banking-Angebote mehrfach im Monat. Die Spanier sind die Chat-Könige: 75 Prozent der befragten Spanier gaben an, Messenger- oder Chatdienste mindestens täglich zu nutzen. Auch bei Italienern, Norwegern und Iren sind WhatsApp & Co. beliebter als bei den Deutschen.
Rabattmöglichkeiten
Die Deutschen sind Sparfüchse: Bei der Nutzung von Gutscheinen im Internet liegt Deutschland mit 79 Prozent auf Platz eins. Online-Shopping-Clubs oder Kundenkarten, über die ebenfalls häufig Rabatte abgesahnt werden können, sind jedoch überraschenderweise für deutsche Konsumenten weniger spannend. Diese werden im europäischen Vergleich in anderen Ländern deutlich häufiger genutzt. So schneiden Kundenkarten besonders bei den Iren gut ab (73 %). Bei der Nutzung von Online-Shopping-Clubs landen die Franzosen auf dem ersten Platz vor Italien und Spanien.
Online-Shopping
Weniger zurückhaltend zeigen sich die Deutschen in Sachen Einkauf im Netz. Laut IFH-Hochrechnung wurden im Jahr 2015 rund 46 Milliarden Euro online umgesetzt. Rund 71 Prozent der Deutschen kaufen mindestens einmal monatlich im Internet ein. Damit landet Deutschland im europäischen Vergleich auf dem dritten Platz. Nur die Briten (81,1 Prozent) und Iren (72,9 Prozent) sind begeistertere Online-Shopper. Das hat nicht nur hierzulande Konsequenzen für die Innenstädte. So geben rund 35 Prozent der Briten an, seltener in die Innenstadt zu fahren, weil sie zunehmend online einkaufen. Auch in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Polen gibt dies in etwa jeder Dritte an.
Dieser Blogbeitrag des IFH „So tickt Europa im Netz – Onlineaktivitäten im internationalen Vergleich“ bietet weitere bildliche Übersichten beziehungsweise optische Ländervergleiche bei einzelnen Themen unter diesem Internetlink.