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Sigma vertieft Handelsengagement, Karstadt aggressiven Preiswettbewerb

5. November 2015, 9:00

Der seit einem Jahr amtierende Karstadt-Chef Dr. Stephan Fanderl hat sich in einem Zeitungsinterview zur Strategie der Warenhausgruppe und ihrer österreichischen Mutter geäußert.

Im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung aus Essen freut sich der Geschäftsführungsvorsitzende der Karstadt Warenhaus GmbH, Dr. Stephan Fanderl, zunächst über das operative Plus: „Das ist ein Riesen-Schritt, den wir im ersten Jahr gar nicht geplant hatten. Wir haben das Team im deutschen Einzelhandel, das am schnellsten besser wird.“

Wenngleich der Rohertrag in in fast allen Warengruppen gestiegen sei, sei dies ein mühsamer Prozess und Sanierungen oftmals im zweiten und dritten Jahr schwieriger als vorher. Man habe jetzt aber wieder Geld verdient und wolle dies im aktuellen Geschäftsjahr fortsetzen: “Viele Kunden haben das Warenhaus als preisattraktiven Anbieter aus den Augen verloren. Das versuchen wir mit vielen gezielten Angeboten zu ändern. Karstadt wird noch preisaggressiver sein!”, so Fanderl gegenüber der WAZ.  

Demnach steht bei den Zielgruppen besonders die Frau ab 45 Jahren im Fokus, beim Angebot eine moderne Auswahl, alle möglichen Sortimente unter einem Dach und mit Blick für die lokalen Bedürfnisse. So wolle Karstadt zum Beispiel in Universitätsstädten mit Young Fashion aufwarten und auch die Kooperationen mit Platzhirschen: “Unser Wunschkandidat ist immer die lokal stärkste Marke. Diese Partnerschaften werden wir weiter ausbauen, nicht nur im Vertrieb, auch bei der Beschaffung. Und wir merken derzeit, dass viele Unternehmen wieder mit uns reden, die das lange nicht getan haben”, betont Fanderl im WAZ-Interview.

Darüber hinaus entkräftet Fanderl Befürchtungen, Karstadt-Eigner René Benko wolle über seine Signa-Holding eine sanierte Karstadt-Gruppe bald wieder verkaufen. Signa habe gelernt, auch Händler zu sein, und ferner großes Interesse an weiteren Engagements im Handel, um auch über diese Expertise eine gute Ausgangsbasis für den “klaren Auftrag eines Einzelhandelsportfolios mit einem zweistelligen Milliarden-Umsatz” zu schaffen.