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DVSI nimmt Stellung zum BUND Spielzeugtest

20. Juli 2015, 0:00

Die Sicherheit ihrer Produkte hat bei den Mitgliedsfirmen des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) oberste Priorität. Es ist dabei nicht nur das erklärte Ziel, sondern auch Anspruch der Spielwarenindustrie, sämtliche gesetzlichen Anforderungen einzuhalten. So beginnt die Stellungnahme des DVSI zum BUND Spielzeugtest vom 17. Juli 2015 mit dem Titel „Achtung: Spielzeug! Gesundheitsgefährliche Chemikalien in Kinderprodukten“ .

Weiter heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Verbands: Die Hersteller führen im Rahmen des Entwicklungsprozesses und darüber hinaus daher, in der Regel unter Zuhilfenahme eigener Labore oder von Testinstituten, umfangreiche Tests durch, um die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte sicherzustellen. 

Der DVSI begrüßt, dass darüber hinaus unabhängige Institutionen wie der BUND eigene Produktuntersuchungen durchführen, da auf diesem Wege fehlerhafte Produkte aufgefunden werden können. Der BUND legt dabei aber zum Bedauern des DVSI bei seiner Produktuntersuchung „Achtung: Spielzeug!“ selbstdefinierte, intransparente Kriterien zugrunde, die nicht auf den gesetzlichen Vorgaben basieren, an denen sich die Spielzeughersteller orientieren. Es werden zusätzlich Anforderungen überprüft, die jedoch keine sicherheitstechnische Relevanz besitzen und somit von den Marktüberwachungsbehörden auch nicht durchgesetzt werden können. Wenn dann Produkte, welche solche erhöhten Standards nicht einhalten, als unsicher und sogar gefährlich bezeichnet werden, entsteht schnell ein verzerrtes Bild. Die BUND Testergebnisse sind daher kein objektiver Maßstab, der das Gesamtbild differenziert und sachlich korrekt darstellt. Die Spielwarenindustrie begrüßt jede konstruktive Diskussion zum Thema Spielzeugsicherheit. Diese sollten jedoch stets auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesetzlicher Vorgaben erfolgen. 

Positive Testergebnisse, die Institutionen ermitteln, sind Ausweis der seit vielen Jahren betriebenen Anstrengungen der europäischen und der deutschen Spielwarenindustrie, nur Spielzeuge, die höchsten Sicherheitsanforderungen genügen, auf den Markt zu bringen. So stellt die Industrie sicher, dass die Spielzeuge neben dem Spaß beim Spiel auch einen in jeder Hinsicht gefahrlosen Umgang ermöglichen. Werden Mängel ermittelt, werden die von den betreffenden Herstellern sehr ernst genommen und sind ein Ansporn für die Industrie, auch in Zukunft alles daran zu setzen, dass Kinderspielzeug jederzeit unbedenklich und sicher ist. 

Leider sind die vom BUND ermittelten Mängel und Bewertungen aus Sicht des DVSI durchweg nicht nachvollziehbar. So bemängelt der BUND das Vorhandensein von Phthalaten (Weichmachern) innerhalb der gesetzlichen Standards, weil diese aus Sicht des BUND zu hoch sind. Ein Weichmacher (DEP) wird getestet und das Ergebnis als negativ bewertet, obwohl dieser mangels wissenschaftlicher Bedenken gesetzlich nicht geregelt ist. Einige Produkte werden als „leicht mit PAK belastet“ bewertet, wobei Grenzwerte für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) angewendet werden, die noch gar nicht gesetzlich gelten bzw. bei Kauf des zu testenden Produktes noch nicht galten. Das Testergebnis bei einem Produkt, welches auf Toluol untersucht wurde, lautet: Der gesetzliche Grenzwert wird vermutlich überschritten. Ein Wächter wie der BUND sollte so transparent wie möglich arbeiten, denn wenn hohe Maßstäbe angelegt werden, muss man diese auch gegen sich anlegen lassen. Alarmistische Testberichte verunsichern nur unnötig die Verbraucher und es wird der Eindruck erweckt, die Sicherheit von Spielzeug sei nicht gewährleistet. Dem widersprechen die Mitglieder des DVSI ausdrücklich. 

Die Spielwarenindustrie ist sich ihrer besonderen Verantwortung gegenüber Kindern bewusst; darauf können Verbraucher vertrauen, denn insbesondere die Hersteller, aber auch Distributoren und Händler stehen für die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte ein. Die auf europäischen Vorgaben beruhenden und auch unter Mitwirkung des Verbraucherschutzes entstandenen gesetzlichen Bestimmungen zur Spielzeugsicherheit haben dazu beigetragen, dass wir ein hohes Sicherheitsniveau erreicht haben. Die Spielzeugrichtlinie wird fortlaufend gemäß neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterfragt und entsprechend angepasst, um maximale Sicherheit für Kinder zu gewährleisten. Andererseits befinden wir uns nicht in einem abgeschotteten europäischen Markt, sondern in einem globalen Markt, auf dem Produkte aus aller Welt angeboten werden. Darunter befinden sich auch Produkte nicht vertrauenswürdiger Hersteller. Im Zeitalter des Internetversandhandels liegen hier neue Herausforderungen für die Marktüberwachungsbehörden, wenn es darum geht, unsichere Produkte effizient aufzuspüren und dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen. 

Und auch Eltern können dazu beizutragen, ihren Kindern ein sicheres Spielen zu ermöglichen, indem sie nur Waren von vertrauenswürdigen Herstellern kaufen und darauf achten, dass Spielzeuge das CE-Kennzeichen tragen. Dieses bestätigt, dass ein Spielzeugprodukt, auf dem es angebracht ist, sämtliche vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen erfüllt, wie sie von der europäischen Spielzeugrichtlinie auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse vorgegeben werden