Die Spiele des Jahres 2025

16. Juli 2025, 8:00

Am 13. Juli hat die Jury „Spiel des Jahres“ drei aktuelle Titel preisgekrönt.

Das Spiel des Jahres 2025 ist „Bomb Busters“ von Hisashi Hayashi, erschienen bei Pegasus Spiele. Die Spielgruppe entschärft eine tickende Bombe. Passende, nummerierte Kabel müssen auf den Stellbänkchen der Mitspieler gefunden und durchgeschnitten werden. Aber wehe, es wird ein roter Draht erwischt. Boom! Mit Teilinformationen, Intuition und bisweilen auch etwas Glück gehen die Bombenentschärfer ans Werk. In 66 Missionen wird jedes neue Unterfangen stets leicht variiert. Die Aufgabe ist langanhaltend und sukzessive auch anspruchsvoller.

Kinderspiel des Jahres 2025

Zum Kinderspiel des Jahres 2025 wurde „Top die Torte“ von Wolfgang Warsch bei Schmidt Spiele gewählt.

Die Kinder schlüpfen in die Rolle von Zuckerbäckern. Jeder schichtet eine Torte, indem bunte Kartonstreifen ausgewählt und aufgereiht werden. Dabei gilt es, möglichst gleiche Farbsegmente übereinander zu bringen. Dann passt Blaubeercreme an Blaubeercreme und Orangenmarmelade an Orangenmarmelade, usw. Clou ist, dass lediglich nach Augenschein der neue Streifen ausgewählt werden darf. Das erzeugt ein neuartiges Spielgefühl um wertvolle Zuckerwürfel.

Kennerspiel des Jahres 2025

Für erfahrene Spieler ist das Kennerspiel des Jahres 2025 „Endeavor – Die Tiefsee“ von Carl de Visser und Jarratt Gray, erschienen bei Frosted Games und Board Game Circus gewählt worden.

In einem recht realistischen Unterwasserabenteuer tauchen die Spieler mit ihren U-Booten in unbekannte Zonen. Dabei sind die Entdeckungen abwechslungsreich. Da in jedem Szenario eine andere Auswahl an Zielgebieten zusammengesetzt wird, fehlt das Überraschungsmoment nie. Neben der Navigation der eigenen Boote ist die Zusammensetzung der Crew wichtig. Dieses Management entscheidet häufig über Sieg und Niederlage. Oder, was möglich ist, man spielt kooperativ.

An den drei Auszeichnungen ist wenig oder nichts zu kritisieren. Die Siegertitel spiegeln die Güte dieses Jahrgangs und zeigen auf, auf welch hohem Niveau sich mittlerweile Brettspiele bewegen. Da ist neben dem Aspekt der Solidität in diesem Jahrgang der hohe Grad der Innovation zu betonen. Alle drei Spiele sind für die angedachten Zielgruppen sehr gelungen komponiert. Die Spielmechanismen sind recht neuartig. Auch weiterhin, wie schon bei den letzten Preisverleihungen geschehen, ist der Gedanke des kooperativen Spielens im Vordergrund. Das Spiel des Jahres und in einer Variante auch das Kennerspiel des Jahres bieten Zugriffe zum analogen Spiel, die das Lösen einer gemeinsamen Aufgabe favorisieren. Das muss als Gegenpol zu einer von Krieg, Konkurrenz und Kälte geprägten Wirklichkeit verstanden werden. Ein Lob, dass die Jury ihr Augenmerk auf gegenläufiges Handeln, auch wenn es nur spielerisch ist, legt.

(pen)

spiel-des-jahres.de