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Lego: KI-Revolution für Sortierdienst

2. Oktober 2024, 8:54

Sort A Brick, ein litauisches Start-up, hat sich 1.150.000 Euro gesichert, um seinen durch KI unterstützten Lego-Steine-Sortierdienst zu skalieren. Geplant ist bis 2025 in Deutschland zu starten. Dieses zirkuläre Geschäftsmodell reduziert Abfall und bietet eine kostengünstige Möglichkeit für Familien, ihre alten Lego-Sammlungen wiederzuverwenden.

Das litauische Start-up Sort A Brick, ein Dienst zum Sortieren alter Lego Steine der Kunden in neue Sets, hat eine Investition von 1.150.000 Euro erhalten. Die finanzielle Unterstützung kommt vom auf die Ostsee-Region fokussierten VC-Fonds Firstpick, neun Business Angels und der ursprünglichen Investition der Gründer von 200.000 Euro.

Zusätzliche Finanzierungsrunde geplant

Sort A Brick bietet einen Dienst, der Lego-Steine der Kunden reinigt, sortiert und in originale oder benutzerdefinierte Sets neu verpackt, um bereits besessenen Spielzeugen ein zweites Leben zu geben. Bis zum Frühjahr 2025 strebt das Start-up eine neue Finanzierungsrunde von 2.500.000 Euro mit internationalen VC-Fonds an. Ihr Ziel ist es, sich in Europa auszubreiten, beginnend mit einem begrenzten Start in Deutschland im Oktober.

„Millionen von Lego-Steinen liegen ungenutzt in Kisten, weil weder Kinder noch Eltern Lust haben, sie zu durchsuchen“, sagt Aurimas Slapšys, Mitbegründer und Geschäftsführer von Sort A Brick. „Wir helfen, indem wir die Sammlungen der Kunden reinigen und sortieren und dann mit unserer proprietären Software neue Modelle zum Bauen vorschlagen. Dies bietet Kindern ein brandneues Bauerlebnis zu einem geringeren Preis als der Kauf neuer Sets im Geschäft.“

Wiederverwendung als neues Geschäftsmodell

Die Idee für Sort A Brick wurde von Mitbegründer Ilya Malkin entwickelt, der den Umgang seiner eigenen Familie mit Lego-Produkten als verschwenderisch ansah. „Ich liebe Lego-Spielzeuge für meine Kinder, aber sie bauen jedes Modell einmal und dann bitten sie mich, ein neues Set zu kaufen“, sagt Malkin. „Das ist nicht nur teuer – es trägt auch zur Ansammlung von schwer recycelbarem ABS-Kunststoff bei.“ Obwohl der Hersteller keine offiziellen Zahlen veröffentlicht, schätzt Malkin, dass Lego seit seiner ersten Serie im Jahr 1958 1,5 Billionen dieser Steine produziert hat.

Strategien für nachhaltigen Konsum

Die Förderung der Wiederverwendung von Waren und die Verlängerung der Produktlebensdauer ist ein aufkommender Trend und ein wachsendes Geschäftsmodell. Bis bis 2030 wird es voraussichtlich 15 Prozent des Marktes für physische Verbrauchsgüter mit einem Umsatz von 265 Milliarden Euro ausmachen. Zu den zirkulären Unternehmen gehören Mietmodelle für Artikel wie Sportausrüstung und Luxusgüter, die unnötige Käufe reduzieren.

Sie umfassen auch digitale Plattformen wie Vinted, eine Plattform für den Weiterverkauf von Kleidung und das erste Einhorn Litauens. Auch Tingit, ein Marktplatz, der es Benutzern ermöglicht, Kleidungsstücke ohne Aufwand zu reparieren, gehört dazu. Diese Konzepte der Wiederverwertung verringern die Umweltauswirkungen und fördern nachhaltige Verbrauchergewohnheiten.

Über seine Entscheidung, in Sort A Brick zu investieren, sagt Mantas Mikuckas, Mitbegründer von Vinted: „Zirkuläre Geschäfte haben ein enormes Potenzial, weil sie echte Probleme ansprechen und gleichzeitig CO2-Emissionen reduzieren. Sort A Brick ist ein großartiges Beispiel, das Kindern mehr Spaß mit ihren Spielzeugen ermöglicht. Gleichzeitig spart es den Eltern Geld und verkleinert ihren ökologischen Fußabdruck . Das Unternehmen hat auch einen wirklich einzigartigen Ansatz entwickelt, als einziges Unternehmen, das Lego-Steine für Sie sortiert.“

Wiederbelebung von Lego-Sets mit KI-Erkennung

Malkins Idee für den Steinesortierdienst zielt darauf ab, das Leben für Eltern zu vereinfachen. „Mit Lego-Modellen zu bauen macht Spaß; sie zu sortieren, nicht so sehr“, sagt Malkin. „Wir kümmern uns um die Organisation, sodass sich die Eltern auf Spaß und mehr gemeinsame Qualitätszeit konzentrieren können.“

Technologische Innovationen und Markterweiterung

Im Kern ist Sort A Brick ein Technologie-Startup. Sein proprietäres KI-System analysiert die Steine, um zu bestimmen, welche Modelle aus dem Gemisch gebaut werden können. Die Steine werden entsprechend sortiert und die Lego-Teile der Kunden nach Set neu verpackt und mit online zugänglichen Anleitungen zurückgegeben.

„Die Kern-Technologie ist ein Algorithmus für Computer Vision, der die verschiedenen Steine erkennen und mögliche Kombinationen identifizieren kann. Der Sortierprozess wird wie eine automatisierte Montagelinie funktionieren, wo Maschinen die Steine reinigen, gruppieren und sortieren“, erklärt Malkin.

Vorbereitung auf die Zukunft durch fortschrittlich Technologie

Das Startup verwendet die kürzlich erhaltenen Mittel, um seine Betriebsabläufe auszubauen, investiert in Prototypenmaschinen, fortschrittliche Computer Vision, Softwareentwicklung und Markterprobungen.

„Wir bereiten uns derzeit darauf vor, zusätzliche Mittel zu beschaffen, um unsere Technologie auf automatische Betriebe aufzurüsten, die Kapazität zu erhöhen und das Produkterlebnis für unsere Kunden zu verbessern. Dies wird es uns ermöglichen, den Dienst nicht nur in Deutschland, unserem ersten Zielmarkt, vollständig anzubieten, sondern auch weiter auszubauen“, fügt Malkin hinzu.

von links nach rechts: Paulius Vidugiris (Software Engineer), Ilya Malkin (Chief Business Development Officer),
Linas Klimas (Computer Vision & Machine Learning Engineer), Aurimas Slapšys (Managing Director & Head of
Software and Data), Konstantinas Gorbas (Lead Operator), Ingrida Ragėnienė (Operator), Justas Kranauskas
(Head of Computer Vision & Machine Learning), Zita Purickienė (Product Marketing Lead), Paulius Banys (Operator).
Foto: Sort A Brick

sortabrick.com