Ergebnisse der DVSI- Blitzumfrage: Energiekrise

19. September 2022, 18:22

Die Ergebnisse der DVSI-Blitzumfrage unter den Mitgliedern des Verbands der Deutschen Spielwarenindustrie zur Energiekrise haben es in sich. Mit einer Rücklaufquote von 37 Prozent bietet die Studie ein aussagekräftiges Bild über den „Gemütszustand“ in der Spielwarenbranche. Für große Überraschungen sorgt die Studie nicht, aber sie ist ein präzises Spiegelbild der gesamten deutschen Wirtschaft, die, über alle Branchen hinweg, die aktuellen Entwicklungen als existenzbedrohend empfindet. Mit einem Wort, auch die DVSI-Mitglieder leiden massiv unter der Krise.

Die bisher verabschiedeten Entlastungspakete der Bundesregierung schafften es bisher nicht, für Zu­versicht, gerade im Mittelstand, zu sorgen. Das gilt auch für die DVSI-Mitglieder, die sich enttäuscht von der Politik zeigen und einen stärken Eingriff des Staates in einen außer Kontrolle geratenen Ener­giemarkt fordern und mit großer Mehrheit eine Laufzeitverlängerung der bestehenden drei Kern­kraftwerke wünschen. Weniger heizen, dickere Pullover und die häufigere Nutzung von Waschlappen werden aus Sicht der DVSI-Mitglieder jedenfalls nicht reichen, um die Herausforderungen von Ener­giekrise und Inflation zu meistern. Das heißt nicht, dass sie überall, wo möglich, nicht gegenzusteuern versuchen, aber das Sparpotenzial wird als begrenzt betrachtet. Für den Verbraucher könnten die Ergebnisse ebenfalls nichts Gutes heißen, weil Preiserhöhungen ganz weit oben auf der Agenda der befragten Unternehmen stehen. Droht jetzt eine Energiekrise-Lohn-Preis-Spirale?

Ausgesuchte Bullet Points der Umfrage:

  • 45% der befragten Firmen fühlen sich von der Energiekrise „stark bis sehr stark“ betroffen 
  • Die Mehrkosten für Strom liegen im Mittel bei 160 Prozent, bei Gas liegen sie bei knapp 210 Prozent
  • 28 Prozent wollen bei Forschung & Innovation sparen
  • 75 Prozent wünschen sich einen temporären Strompreisdeckel
  • 83 Prozent der Unternehmen setzen auf Preiserhöhungen

Die vorliegenden Daten liefern dem DVSI eine exzellente Unterstützung für die Lobbyarbeit und sind zugleich ein Auftrag, die DVSI-Stimme weiter in Berliner zu erheben.  

Aus aktuellem Anlass bietet der DVSI kurzfristig eine DVSI Virtual Coffee Break zur Energiekrise mit ifo-Forscher Dr. Klaus Wohlrabe. Das renommierte Münchener Institut prognostizierte Anfang letzter Woche, dass Deutschland in eine Winterrezession abrutschen könnte, für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent. Droht der deutschen Wirtschaft der Absturz?


Thema der DVSI Virtual Coffee Break:

„Explodierende Energiepreise, hohe Inflationsraten und globale Krisen: Was kommt da auf die Wirtschaft zu?“.

Termin: 28.9.2022, 9.30 bis 10.15 Uhr


Die Agenda:

  • Steuert die deutsche Wirtschaft auf eine Rezession zu und wenn ja, wie schwer wird sie?
  • Galoppierende Inflationsraten: Was kommt da noch auf uns zu?
  • Welche Auswirkungen haben die stark gestiegenen Energie- und Strompreise?
  • Was kann und sollte die Politik tun um Unternehmen und Haushalte zu unterstützen?
  • Gibt es eine Entspannung auf der Inputseite mit Blick auf den Materialmangel?
  • Was sind mögliche Konsequenzen für die Spielzeugbranche?

Dr. Klaus Wohlrabe wird aktuelle Daten präsentieren und eine Prognose geben. Die Teilnahme ist kostenlos.

Quelle: DVSI.de