Busch GmbH & Co. KG findet Mehrheitsgesellschafter
„Da ist was im Busch“ macht die Pressemitteilung auf, in der Busch-Geschäftsführer Jörg Vallen darüber informiert, dass die Firma Busch GmbH & Co. KG in Viernheim mit der MEG Modelleisenbahn Gesellschaft mbH in Weiden einen neuen Mehrheitsgesellschafter gefunden hat.
In seiner über 60-jährigen Firmengeschichte hat Busch immer mal wieder für Überraschungen gesorgt, die die Marke Busch zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Diese Nachricht ist eine entscheidende Weichenstellung, die das Viernheimer Unternehmen weiterhin auf stabilem Fundament und mit gewohnt innovativen Ideen in die Zukunft führen und Arbeitsplätze sichern wird.
Lange schon trug sich Jörg Vallen mit der Idee, die Firma Busch in einen Firmenverbund einzubringen, um durch Synergien und eine breitere Aufstellung mit steigendem Umsatz die Zukunft des Familienunternehmens abzusichern. Mit der MEG Modelleisenbahn Gesellschaft mbH in Weiden konnte nun ein passender Partner gefunden werden, der rückwirkend zum 01.01.2021 die Gesellschaftsanteile der Familien Vallen und Schumann übernommen hat. Mehrheitsgesellschafter der MEG sind Dietmar Wohlfart und Stephan Huber. Die MEG ist eine »junge« Holding für Firmen im Modellbahnbereich. Ziel ist es, die Unternehmensgruppe durch eigenes Wachstum, aber auch durch passende, sich ergänzende Produktbereiche in den nächsten Jahren weiter profitabel wachsen zu lassen. Im vergangenen Jahr wurde die Firma Lenz Elektronik GmbH, Gießen (Spur 0 Modellbahn, Digitalsysteme, lenz-elektronik.de) übernommen. Auch der Modellbahnzubehör-Spezialist Silhouette Modellbau GmbH aus Barbing-Illkofen (Bäume, Belaubungen, Grasbüschel und so weiter, mininatur.de) gehört zur Firmengruppe. Busch ist damit der »Dritte im Bunde«. Erste gemeinsame Entwicklungen werden in Kürze vorgestellt. An der Außendarstellung der Busch GmbH & Co. KG und der Geschäftsleitung durch Jörg Vallen wird sich nichts ändern.
Über Busch GmbH & Co. KG:
Die Firma Busch wurde 1955 von der Familie Ernst Busch in Mannheim gegründet. Gegenstand des Unternehmens war zunächst die Herstellung und der Handel mit Feuerwerkskörpern. Nachdem die gesetzlichen Vorschriften immer strenger und die behördlichen Auflagen immer schwieriger wurden, beschloss man 1957 das Feuerwerksgeschäft aufzugeben. Die Firma wurde nach Viernheim verlegt, wo man nach dem Kauf einer Spritzgussmaschine mit der Produktion von Eierlöffeln und Teilen für Nähmaschinen für Fremdfirmen startete.
Das erwies sich als unrentabel. Neue und vor allem eigene Produktideen mussten entwickelt werden. Auf der Spielwarenmesse 1958 in Nürnberg präsentierte die Firma Busch auf ihrem ersten Messestand ihr erstes Flugzeugmodell: die Messerschmitt ME 109 im Maßstab 1:175! Die Weichen waren gestellt, denn nun kam Zubehör für elektrische Modelleisenbahnen dazu. Tiefgezogene Landschaftsteile (1960), Streumaterial, Sand und Kieselsteinchen, eine Miniatur-Wasserpumpe, Schiffsmodelle, H0- Straßenlampen und das H0-Freileitungssystem waren die ersten Modellbahn-Zubehör-Artikel. Kurze Zeit später (1962) ergänzten die ersten elektrostatisch beflockten Geländeteile und Geländeteppiche mit richtiger Grasimitation das Sortiment. Schon 1965 wurden bei Busch realistisch aussehende Modellbäume produziert, bei denen die Stämme und Äste in der modernen Spritzgusstechnik hergestellt wurden. 1966 wurde diese Technik verfeinert und »Super-Modell-Bäume« angeboten, die aus bis zu 8 Einzelspritzlingen bestanden.
1966 konnte sich Hans Vallen (seit 1956 bei der Firma Busch für Einkauf, Produktentwicklung und Verkauf zuständig) an der Firma beteiligen. Neben den Modellbahn-Zubehör-Artikeln wurden ab 1972 weitere Produktlinien aufgebaut: ein Kasperle-Theater aus Kunststoff, Segelflugzeugmodelle und das erste Cassetten-Hörspiel-Programm mit passenden Recordern für Kinder. 1975 kamen Tippigolf – ein Tisch-Minigolfspiel – und 3-D Poster neu ins Programm, ein paar Jahre später die Ankleidepuppe Karina mit eigener Kollektion.
1975 schied die Familie Busch aus der Firma aus, sie wurde komplett von der Familie Vallen übernommen.
Auf der Spielwarenmesse 1984 überraschte Busch die Branche mit einer total neuen Entwicklung: unter dem Namen BUSCH Data-Service präsentierte man zum damals sensationellen Preis von ca. EUR 10.000,– ein Warenwirtschaftssystem speziell für den Spielwarenhandel. Mittlerweile sind es die Computerinstallationen und Kassensysteme von BUSCH Data, die bei den Fachhändlern mit am häufigsten im Einsatz sind.
1994 erfolgte die Übernahme der in Konkurs geratenen Firma Praliné mit ihrem Modellautoprogramm. Nach einer kompletten Neuorganisation des Betriebes, Qualitätsverbesserungen in allen Bereichen und Überarbeitung des Gesamtsortiments wurden ab Sommer ’94 die ersten »Busch Automodelle 1:87« ausgeliefert. Busch Automodelle und der größte Teil des Modellbau-Programms werden heute im eigenen Zweigbetrieb in Schönheide (Erzgebirge, Sachsen) hergestellt. Neben einem eigenen Werkzeugbau, Kunststoffspritzgießerei und Druckerei befindet sich dort auch eine moderne Laser-Cut- Abteilung.
Jörg Vallen trat 1982 nach seinem Wirtschaftsingenieurstudium in die Firma Busch ein und ist seit 1992 Geschäftsführer und an der Firma beteiligt. Seit dem Tod seines Vaters Hans Vallen im Jahr 2011 ist er Mehrheitsgesellschafter. Im Zuge der Nachfolgeregelung hatte man in den letzten Jahren verschiedene Möglichkeiten geprüft. Das Unternehmen innerhalb der Familie in nächster Generation weiterzuführen ließ sich leider nicht realisieren. Dazu Jörg Vallen: „Es mussten neue Wege gefunden werden, denn es war immer unser Ziel, die Firma zukunftsfähig zu erhalten und weiterzuführen und den Mitarbeitern dadurch auch weiterhin gesicherte Arbeitsplätze anzubieten.“