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Disney mit Milliardenverlust

6. August 2020, 0:00

Corona und der damit verbundene Lockdown haben beim Unterhaltungskonzern Walt Disney im zweiten Quartal für rote Zahlen gesorgt.

In den drei Monaten bis Ende Juni fiel unter dem Strich ein Verlust von 4,7 Milliarden Dollar an, wie der Konzern am 5.8.2020 nach US-Börsenschluss mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar gegeben. Die Einnahmen brachen um 42 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar ein.

Hauptgrund ist die Schließung der großen Vergnügungsparks und Ferienresorts während des weltweiten Lockdowns im Frühjahr. Auch die Kreuzfahrten fielen aus. Der neue Videodienst Disney+ wuchs zwar weiter kräftig, verdient bislang aber kein Geld. Analysten hatten vor allem beim Umsatz deutlich mehr erwartet.

Die Marktreaktion fiel verhalten aus. Die Aktie geriet nachbörslich zunächst ins Minus, der Kurs erholte sich aber rasch wieder. Von ihrem Vorkrisenniveau bei über 140 Dollar ist das Papier aber noch ein Stück entfernt.

Auch erwartet der Konzern nur eine schrittweise Erholung von der Corona-Krise. So musste die für Mitte Juli geplante Wiedereröffnung der Vergnügungsparks in Kalifornien verschoben werden. Der Staat Kalifornien habe noch keine Richtlinien für die Inbetriebnahme von Themenparks vorgelegt, hieß es in einer Mitteilung. Sie benötigten Vorlaufzeit, um Tausende von Mitarbeitern zurückzubringen. Daher blieben die Themenparks und Hotels in der Anlage in Anaheim vorerst geschlossen. Ein neues Datum für die Eröffnung wurde nicht genannt. Disneyland Paris ist dagegen seit Mitte Juli wieder geöffnet. Allerdings ist die Zahl der Besucher reduziert, um die Abstandsregeln zu wahren. Außerdem ist das Tragen einer Mund-Nase-Maske für alle Gäste ab elf Jahren verpflichtend.

Disneys Vorstandschef Bob Chapek, der im Februar vom langjährigen Konzernlenker Bob Iger übernahm, bemühte sich dennoch um Optimismus: Die Disney-Führung sei zuversichtlich, die Krise gut zu überstehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen. Der Konzern habe schon oft genug gezeigt, dass er „außergewöhnlich belastbar“ sei.