Kunsthandwerker Verband fordert Planungssicherheit für Weihnachtsmärkte

18. Mai 2020, 0:00

Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller mit Sitz in Olbernhau hat sich mit einem Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gewandt und fordert: „Um die wirtschaftliche Existenz der Mitglieder des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht weiter zu gefährden, benötigen wir klare, rechtzeitige und vor allem positive Aussagen zur Durchführung der Weihnachtsmärkte und Fachmessen.“

Der Verband besteht aus 56 Mitgliedsbetrieben des Erzgebirgischen Kunsthandwerks. Weiterhin betreut der Verband den Fachhandelsring Erzgebirgischer Volkskunst, welcher deutschlandweit zirka 100 Fachgeschäfte vereint. Darüber hinaus besteht eine enge Verbindung zur Dreggeno Seiffen e.G., welche nochmals mehr als 100, vor allem kleinere Handwerksbetriebe unter dem Dach der Genossenschaft bündelt. Insgesamt geht der Verband von zrika 2.000 Arbeitsplätzen aus, die direkt an die Herstellung der Erzgebirgischen Volkskunst gebunden sind. 

„Auch wenn das Hauptgeschäft der Branche im 4. Quartal stattfindet, befürchten wir starke Umsatzeinbrüche durch die Pandemie, vor allem, wenn die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr nicht stattfinden sollten“, sagt Verbandsgeschäftsführer Frederic Günther. „Durch die aktuelle Planungsunsicherheit kam es von Seiten vieler Händler bereits zu Auftragsstornierungen. Auch das direkte Exportgeschäft ist sehr stark eingebrochen. Viele Hersteller haben Kurzarbeit angemeldet.“

Umso wichtiger ist für die Erzgebirgische Holzkunstbranche die Planungssicherheit für das Saisongeschäft im letzten Quartal des Jahres. Von essenzieller Bedeutung für Händler und Hersteller sind dabei insbesondere die Weihnachtsmärkte und Fachmessen. „Diese sind nicht nur als reiner Umsatzfaktor zu betrachten, sondern auch als wichtiges Schaufenster unserer Branche“, sagt Frederic Günther. Auf vielen Weihnachtsmärkten zeugen Handwerksvorführungen von der einzigartigen Kunst, und meterhohe Pyramiden werden als Symbol der jahrhundertealten erzgebirgischen Weihnachtstradition aufgestellt. „Um eine entsprechende Warenbereitstellung für die Weihnachtsmärkte zu gewährleisten, ist auch der langfristige Herstellungsprozess unserer handwerklichen Erzeugnisse zu berücksichtigen“, sagt der Verbandsgeschäftsführer und unterstreicht: „Die Branche benötigt innerhalb des nächsten Monats eine positive Aussage zu den Weihnachtsmärkten, um ihr Produktionsaufkommen dementsprechend auszurichten.“