Anzeige

China geht hart gegen Online- und Video-Spiele vor

26. April 2019, 0:00

China ist Wachstumsmarkt Nummer 1 für die Spielwarenbranche. Besonders der mobile Bereich boomt. Wären da nicht die Behörden des Landes, die immer härter gegen Games vorgehen.

Nach den USA ist China der größte Spielemarkt der Welt. Allein 2018 wurden in dem riesigen Land etwa 30 Milliarden US-Dollar an Umsätzen erzielt. Das Problem dabei: Seit einigen Monaten geht die chinesische Regierung immer restriktiver gegen Video- und Online-Games und ihre Hersteller vor. Die Vorwürfe reichen von Gewaltverherrlichung über das mögliche Suchtpotenzial und Glücksspiel-Elemente bis hin zu angeblich schädlichen Einflüssen auf die Augen aufgrund des von Smartphones emittierten Lichts.

Nun bemühen sich einheimische Anbieter wie Tencent oder Netease auf Druck der Behörden darum, die Spielzeit gerade bei jüngeren Gamern zu beschränken – zum Beispiel, indem man für Personen unter 16 Jahren eine Spiel-Genehmigung von den Eltern einfordert. Und selbst dann dürfen die betroffenen Teenager maximal zwei Stunden täglich ihrem Hobby frönen. Derartige Beschränkungen zu umgehen, ist für die betroffenen Jugendlichen nahezu unmöglich: Beim Anlegen neuer User-Konten muss man in China die Ausweisnummer angeben.

Neu ist außerdem, dass in für den chinesischen Markt zugelassenen Spielen künftig kein Blut beziehungsweise blutähnliche Substanzen oder Leichen gezeigt werden dürfen. Bisher ließen sich derartige Vorschriften umgehen, indem man statt menschlicher Charaktere Roboter verwendete oder Blut einfärbte – aber auch das ist jetzt nicht mehr zulässig.