EU Safety Gate (früher: RAPEX) Report 2018 veröffentlicht – DVSI bezieht Stellung

5. April 2019, 0:00

Illegale Spielwarenhändler stehen bei EU-Warnsystem Safety Gate (früher RAPEX) ganz oben auf der Liste und schaden dem Ruf verantwortungsbewusster Unternehmen. Laut dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI) setzen unseriöse Händler mit gefährlichem und gefälschtem Spielzeug die Sicherheit von Kindern aufs Spiel, wie der jährliche EU Safety Gate Report zeigt.

Die Warnung wurde bekannt gegeben, nachdem illegales Spielzeug beim EU Safety Gate, einem europaweiten System für die Warnung von Verbrauchern vor gefährlichen Produkten, erneut ganz oben auf der Liste steht. Der DVSI weist als Verband renommierter Spielwarenherstellerzusammen mit dem europäischen Dachverband Toy Industries of Europe (TIE) darauf hin, dass bei Weitem der Großteil der in der EU verkauften Spielwaren von verantwortungsbewussten Herstellern produziert werden. Nach Aussage des Verbandes machen minderwertige Produkte nur einen sehr geringen Teil der in Europa erhältlichen Spielwaren aus. 2018 wurden Spielzeuge illegaler Anbieter am häufigsten beim SafetyGate, dem EU-weiten Warnsystem von gefährlichen Produkten, gelistet. Sie machen 30 Prozent aller von EU-Mitgliedsstaaten gemeldeten Produkte aus, gefolgt von Kraftfahrzeugen, Bekleidung, Elektrogeräten und Kosmetik. Was dabei Anlass zur Sorge gibt, ist die Tatsache, dass circa zwei von fünf der im letzten Jahr gelisteten 709 Spielzeugprodukte keinerlei Rückschlüsse auf ihren Hersteller zuließen. Dabei handelt es sich nach den strengen Vorgaben der EU zur Spielzeugsicherheit um eine grundlegende Verpflichtung, die es Behörden ermöglichen soll, Hersteller problemlos zu kontaktieren, falls Rückrufe oder Produktänderungen notwendig sind. Glücklicherweise machen minderwertige Produkte nur einen sehr geringen Teil der in der EU verkauften Spielwaren aus. Die große Mehrzahl aller Spielwaren stammt von renommierten Unternehmen, die Zeit und Geld investieren, um sicherzustellen, dass Kinder mit ihren Produkten auch wirklich gefahrlos spielen können. Dabei wird auch dafür gesorgt, dass Produkte leicht identifizierbar sind und bei eventuellen Problemen entsprechende Verfahren zu deren Behebung vorgesehen sind. Diese renommierten Unternehmen stellen ihr Verantwortungsbewusstsein unter anderem damit unter Beweis, dass sie sich in Verbänden auf nationaler Ebene organisieren. Somit erhalten Unternehmen, die alles richtig machen wollen, Zugang zu Expertenwissen und Schulungen und tragen ihren Teil zur Verbesserung der allgemeinen Standards bei. Die hohe Verbreitung von Spielwaren aus unseriösen Quellen in der Safety-Gate-Statistik zeigt, wie wichtig es für die Behörden ist, dagegen vorzugehen und ihre Verfahren an diejenigen Anbieter anzupassen, die ganz offensichtlich kein Interesse daran haben, die Regeln zu befolgen. Schließlich stammen 96 Prozent aller Spielzeuge von Herstellern ohne Verbindung zu den europäischen Verbänden der Spielwarenhersteller und bei vielen handelt es sich um nicht rückverfolgbare Scheinfirmen.

Unglücklicherweise mangelt es den für die Marktüberwachung zuständigen Behörden häufig an den notwendigen Ressourcen. Helfen können hier Maßnahmen wie die besondere Beobachtung verdächtiger Händler und die Sicherstellung, dass Wiederholungstäter abgeschreckt werden. Im schnell wachsenden Online-Markt mit seiner häufig weniger strukturierten Verkäuferhaftung ergeben sich ganz besondere Herausforderungen. Deshalb müssen Verkaufsplattformen im Internet mehr Verantwortung für die Spielwaren übernehmen, die sie vertreiben, und auch das Safety-Gate-System sollte ein Pflichtfeld aufweisen, anhand dessen ermittelt werden kann, wo ein bestimmtes Spielzeug gekauft wurde und wie es seinen Weg auf den Markt gefunden hat. Unbestritten ist, wie wichtig die Arbeit der EU und ihrer Mitgliedsstaaten ist, wenn es darum geht, unsichere Produkte vom Markt fernzuhalten. Sie schützen nicht nur die Verbraucher vor Schaden, sondern auch renommierte und in die Sicherheit ihrer Produkte investierenden Unternehmen vor unfairem Wettbewerb durch unseriöse Händler, die aus Profitgier alle Regeln missachten. Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des DVSI, erklärt dazu: „Alle DVSI-Mitglieder sind angesehene Unternehmen, die der Sicherheit ihrer Spielwaren Priorität einräumen, damit Kinder gefahrlos spielen können. Die Behörden müssen die Produkte unseriöser Händler vom Markt fernhalten. Der Fokus liegt also darauf, diejenigen kriminellen Anbieter zu fassen, die aus Profitgier die Regeln missachten und dabei die Sicherheit von Kindern aufs Spiel setzen. Sie müssen mit härteren Strafen konfrontiert werden.“

Der 1991 gegründete DVSI ist das Sprachrohr der renommierten Spielwarenhersteller in Deutschland, die circa 11.000 Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Die 220 Mitglieder stehen für einen Umsatz von über drei Milliarden Euro. Der DVSI ist Mitglied im europäischen Dachverband Toy Industries of Europe (TIE) und im internationalen Branchenverband International Council of Toy Industries (ICTI) und hat seinen Sitz in Nürnberg. Zu den Mitgliedern zählen die LEGO GmbH, die Simba Dickie Group, Playmobil, die Ravensburger Gruppe, Mattel und Hasbro sowie viele weitere renommierte Firmen, darunter viele Familienunternehmen. Unsere Mission ist es, das Recht von Kindern auf sicheres Spielzeug zu fördern, faire Geschäftspraktiken und Gesetze durchzusetzen und damit verantwortungsbewussten Spielwarenherstellern weiteres Wachstum zu ermöglichen.