HBS: Positive PBS-Bilanz

5. Februar 2019, 0:00

Der Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS) sieht die Entwicklung im PBS-Segment positiv und ist von manchem Sortimentserfolg überrascht.

Der Gesamtbruttoumsatz der PBS-Branche stieg nach vorläufigen Zahlen des Instituts für Handelsforschung Köln (IfH) im Jahr 2018 um 1,3 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Insbesondere die Büromöbelbranche trug einen großen Anteil zu dem positiven Jahresverlauf bei.

Ungebrochene Nachfrage

Laut HBS ist die Nachfrage zur Gestaltung neuer Arbeitswelten und individuellen Bürokonzepten als Alleinstellungsmerkmal im Kampf um Talente nach wie vor ungebrochen und beflügelt auch den PBS-Bereich: „Denn jedes moderne Bürokonzept setzt wiederum Akzente, bei denen hochwertige Arbeitsmittel wichtig sind.“

Maßgeblich gestützt werde diese positive Entwicklung durch die insgesamt günstigen Arbeitsmarktdaten. So stiegen allein die Anzahl Büroarbeitsplätze in den vergangenen Jahren um zwei bis drei Prozent jährlich. Damit bilde der Fachhandel den wichtigsten Vertriebskanal für Büromöbel und PBS-Artikel.

Überraschend ist das Plus bei Bürokommunikationspapieren von einem Prozentpunkt, was allerdings auch der Preisentwicklung geschuldet ist. Spezialpapiere legten mit 3,2 Prozent eine positive Performance hin. Gemäß dem stabilen wirtschaftlichen Umfeld nahm ferner Büroarbeitsplatz-Zubehör um 0,5 Prozent zu. Das Minus bei Ordnen und Archivieren von 0,4 Prozent fiel diesmal gering aus. Um 1,3 Prozent, aber immer noch mit einem hohen Marktvolumen von 855 Millionen Euro flachte sich das seit fünf Jahren bestehende Wachstum der Schreibgeräte ab. Trotzdem ist die wiederentdeckte Liebe zur Handschrift und dem Zeichnen ungebrochen, Trends wie Hand-Lettering sorgen für neue Frequenz.

Laden wird zur Bühne

Für das vergangene Jahr weist das HBS-Panel bei den PBS-Ladengeschäfte ein vorläufiges Umsatzwachstum von 6,5 Prozent auf. Damit konnten Sie sich im harten Wettbewerbsumfeld der Pure Online-Anbieter, den Kauf- und Warenhäusern sowie den branchenfremden Playern wie Drogerien und Discountern behaupten. Der Fachhandel bleibt mit seinen 17 Prozent der wichtigste Vertriebsweg im B2C-Geschäft für klassische PBS-Produkte. Hier spielt die Service- und Beratungskompetenz und seine Nähe zum Kunden eine tragende Rolle.

„Trotz der guten Entwicklung, stehen die PBS-Ladengeschäfte vor großen Herausforderungen, um sich den wechselnden Erfordernissen stetig anzupassen“, mahnt Präsidiumsmitglied Birgit Lessak. „Nur wer wandlungsfähig bleibt und bereit ist, sich den wechselnden Rahmenbedingungen anzupassen, kann seine Position im Markt behaupten.“

Heutige Kunden schätzen zwar wieder „mehr Beratung“, verlangen aber auch ein interessantes Ladenkonzept, ein abwechslungsreiches Warenangebot, eine abfragbare Onlineverfügbarkeit und wollen zum Kauf animiert werden. „Daher ist es wichtig, dass die Produkte wohlüberlegt und den anspruchsvollen Kundenbedürfnissen entsprechend ausgewählt werden, um zu überzeugen“, betont Birgit Lessak. Die stetige Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten und den wechselnden Kundenanforderungen verlangt die volle Aufmerksamkeit der Inhaber und die ständige Bereitschaft zur Erneuerung. Erlebnis, gepaart mit menschlicher Nähe, ist gerade in der digitalisierten Welt der USP der PBS-Fachgeschäfte.

Neue Standards

Statt das Sortiment nach Produkt- oder Warengruppen eingeteilt zu präsentieren, sollte die Ladenfläche nach unterschiedlichen Bereichen und Themenwelten gegliedert sein. „Das Auge shoppt mit,“ weiß Birgit Lessak „Im Ladendesign und der Warenpräsentation wird daher weiterhin Ästhetik, Atmosphäre und Wohlgefühl gefragt sein“.

Ergänzt durch Geschenke und Accessoires – nicht nur aus dem Bereich PBS, betont Lessak. Auch Wein, Feinkost und (Koch)Bücher, DIY-Artikel oder eine Kaffeebar zählen dazu. „Mit solchen neuen Erlebniswelten kann der Fachhändler vor Ort überraschen,“ betont die Geschäftsinhaberin. „Dabei soll ein Ladengeschäft zum Stöbern und haptischem Erleben einladen und beispielsweise mit seinen Bastelideen und Workshops kreative Akzente setzten. Solche Anregungen findet der Kunde durch clever gestaltete Laufwege mit Aktionstischen, gern in Verbindung mit den On- und Offlinewelten sowie dem flexiblen Einkaufserlebnis durch „Click & Collect und der Kundenansprache über die sozialen Medien mit Events und Kreativveranstaltungen wie kürzlich der Tag der Handschrift. Die Mitarbeiter müssen gut ausgebildet sein, eine starke Repräsentanz nach außen darstellen und Beratungskompetenz aufweisen.

Ausblick

Für das Jahr 2019 ist laut HBS nur mit einer geringen Fortsetzung des seit nunmehr neun Jahren anhaltenden volkswirtschaftlichen Aufschwungs zu rechnen. Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) rechnen weiterhin mit einem Anstieg der Beschäftigung, auch wenn der Export an Fahrt verliert. Prognostiziert wird für 2019 ein Wachstum von 1 Prozent.

Der Bund plant in den nächsten fünf Jahren Ausgaben in Höhe von 5 Mrd. Euro für die Digitalisierung von Schulen. Der Anstieg der Schülerzahlen wird für zusätzlich Ausgaben für PBS-Produkte sorgen. Der Wunsch nach schneller Verfügbarkeit, geringen Versandkosten und flexiblen Einkaufserlebnissen über alle Kanäle hinweg kennzeichnet den modernen Konsumenten. Daher wird das Zusammenspiel von Online und Offline immer wichtiger.