Laut Handelsverband Spielwaren (BVS) kaufen die Deutschen am liebsten weiterhin in stationären Geschäften. Dort geben sie 63 Prozent ihres Spielzeug-Budgets aus. Synchron investiert der Fachhandel zunehmend in die Digitalisierung und damit in Multichannel-Angebote. Demnach bringt der Onlineboom aber Logistiker an ihre Grenzen.
Vielfältige Serviceangebote
Die Endverbraucher profitieren heute mehr denn je von den vielfältigen Serviceangeboten im Spielwarenhandel. Die Konsumenten können sich im Händler-Onlineshop über vorrätige Ware informieren und im Geschäft zurücklegen lassen. Wer die Ware sofort haben will, kann sie dann zeitnah im Geschäft abholen. Wer es nicht so eilig hat, lässt sich die Ware von seinem Händler nach Hause schicken. Und wer noch nicht genau weiß, was er kaufen soll, profitiert von einer guten Fachberatung im Geschäft.
BVS-Geschäftsführer Willy Fischel: “Der Kunde will heute alles und der Handel gibt ihm was er will. Händler mit stationärem Geschäft setzen mit einem Onlineshop längst auf Multichannel. Pure Player denken verstärkt über stationäre Geschäfte nach. Die höchsten Zuwachsraten erzielen derzeit Multichannel-Anbieter, die es schaffen, das Beste aus zwei Welten zu kombinieren.“
Willy Fischel weiter: “Der Kunde sucht natürlich immer einen guten Preis, aber auch die Sicherheit des lokalen Ansprechpartners.“ Generell gilt: Neben dem Umsatz bleibt der Ertrag wichtigstes Kriterium für den Unternehmenserfolg. Dies ist Voraussetzung für die nötigen Investitionen in die Weiterentwicklung der Betriebstypen. Ob Online oder Offline, alle Unternehmensgrößen investieren verstärkt in Logistik und Prozessoptimierung als entscheidende Größe für die Zukunftsfähigkeit im Handel.
Markttreiber und Grenzsituation
Der Onlineboom im Handel brachte die Logistiker zuletzt an ihre Grenze. So sorgten herbstliche Wetterkapriolen und Engpässe bei den Speditionen für eine herausfordernde Transportsituation im Einzelhandel. Bisher sei die Warenverfügbarkeit im Handel und die Liefersituation im Onlinehandel aber zufriedenstellend, so der BVS.
Als Markttreiber bleibt der Onlinekanal wichtig. Jeder dritte Spielzeug-Euro wird inzwischen im Internet ausgegeben – in den Onlineshops der stationären Händler und bei reinen Onlinehändlern. Damit wächst der Onlineumsatz nach BVS-Prognose im Jahr 2017 weiter und trägt maßgeblich zum Marktwachstum bei.
Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. (BVS) in Köln vertritt die Interessen des Spielwaren-Einzelhandels aller Vertriebswege und Unternehmensgrößenklassen in Deutschland. Er ist dem Handelsverband Deutschland – HDE angeschlossen, dessen Landesverbände die Delegierten der BVS-Mitgliederversammlung stellen. Außerordentliche Mitglieder sind die wichtigsten Einkaufskooperationen der Branche.