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Umsatz-Index: Elektronikprodukte mit Licht und Schatten

15. August 2016, 7:05

Der deutsche Markt für technische Konsumgüter (TCG) ist im zweiten Quartal 2016 um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Das entspricht laut der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) einem Gesamtumsatz von 13,2 Milliarden Euro.

Leichtes Umsatzplus 

Wie die GfK SE aus Nürnberg zu ihrem aktuellen Index GfK Temax vermerkt, erzielte der Telekommunikationssektor (TC) von April bis Ende Juni 2016 ein Umsatzwachstum von 11,3 Prozent. Die Umsätze anderer Bereiche – Elektrokleingeräte (SDA), Elektrogroßgeräte (MDA), Unterhaltungselektronik (CE) – stiegen ebenfalls. Mit einem Minus von 16,2 Prozent hatte der Bereich Foto (PH) die größten Einbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen.

Unterhaltungselektronik

Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik verzeichnet ein gesundes Wachstum von 8,1 Prozent im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der TV-Markt erzielte ein zweistelliges Umsatzwachstum. Das lag hauptsächlich an der Europameisterschaft in Frankreich, Fernseher mit Bildschirmdiagonalen von 55 Zoll oder größer wurden verstärkt nachgefragt.
Produkte im Audiogerätemarkt – Lausprecher, Verstärker, Receiver und Tuner – verzeichneten ebenfalls zweistellige Zuwächse.

Foto-Bereich

Der Umsatz des deutschen Fotomarkts geht weiterhin zurück. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet er ein Minus von 16,2 Prozent. Dazu trug maßgeblich der Rückgang im größten Fotosegments – den Digitalkameras – bei. Der Umsatz fiel hier um 18,6 Prozent. Für Wachstum sorgte nur das Teilsegment Linsen für kompakte Systemkameras. Die Verkäufe von Zubehör (Fototaschen, Speicherkarten und Akkus) sind im letzten Quartal am wenigsten gesunken – um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Foto-Bereich deckt in der GfK Temax Definition digitale Fotokameras und Fotozubehör ab. Aufgrund einer Änderung im Digitalkamera-Reporting – Herstellerdefinierte Kamera-Kits werden nicht länger in Kameras und Objektive gesplittet, sondern gemeinsam berichtet – wurden die Daten überarbeitet.

Elektrogroßgeräte

Die Kategorie Elektrogroßgeräte erzielte im zweiten Quartal 2016 ein Umsatzwachstum von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu trugen hauptsächlich die Segmente Kühlgeräte, Waschmaschinen und Trockner bei.
Geräte mit Energieeffizienzklasse A+++ und Modelle mit größerer Trommelkapazität wurden weiterhin verstärkt nachgefragt. Die Nachfrage an Gefrierschränken, Abzugshauben, Spülmaschinen, Küchengeräten und Einbauherden stieg um circa 3 Prozent.
Nur das Mikrowellensegment verzeichnet eine leichte Abnahme der Nachfrage.

Elektrokleingeräte

Im Bereich der Elektrokleingeräte betrug das Umsatzwachstum im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahresraum 4,6 Prozent. Das entspricht einem Umsatz in Höhe von 998 Millionen Euro. Produkte für Luftreinigung verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzsteigerung von mehr als 100 Prozent. Zudem gab es zweistellige Zuwächse in den Kategorien Lichttherapielampen, Staubsauger und Fritteusen. Dagegen wurden Kochutensilien, Föhne, Hairstyling-Produkte und Haarschneidemaschinen seltener gekauft. Besonders die Verkäufe von Entsaftern und Saftpressen sowie Küchenwaagen gingen um circa zehn Prozent zurück.

Informationstechnologie

Im Vergleich zum Vorjahresraum ging der Umsatz des IT-Sektors im zweiten Quartal 2016 um 3,3 Prozent zurück. Der Umsatz von Webcams und Zeigegeräte stiegen um etwa 15 Prozent, während Monitore, Tastaturen und Datenspeicher alle ein einstelliges Wachstum verzeichneten. Die gesättigte Nachfrage nach Media Tablets führte zu einer Umsatzrückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresraum. Andere mobile Computer Segmente weisen einen ähnlich negativen Verkaufstrend auf, auch wenn der Umsatz von Mediabooks und Tabletcomputern nach wie vor im zweistelligen Bereich steigt.

Telekommunikation

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz des Telekommunikationssektors im zweiten Quartal 2016 um 11,3 Prozent. Der Bereich Smartphones und Mobiltelefone verzeichnete ein Wachstum von 5,2 Prozent. Smartphones mit erweiterten Funktionen haben nach wie vor eine gute Marktposition. Geräte in der Preisklasse zwischen 150 Euro und – 200 Euro konnten ihren Marktanteil verdoppeln.
Der Verkauf von Core Wearables verzeichnete ein Plus von 97,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zu dieser Entwicklung trugen hauptsächlich Gesundheits- und Fitnesstracker von Premium-Herstellern bei.

Bürogeräte und Verbrauchsmaterial

Im Vergleich zum Vorjahresraum wies der Bereich Bürogeräte und Verbrauchsmaterial im zweiten Quartal 2016 ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent auf. Durch die Fußball-Europameisterschaft stieg vor allem der Verkauf von Daten- und Videoprojektoren um 32,9 Prozent. Beschriftungsgeräte wiesen ebenfalls ein zweistelliges Wachstum auf. Derweil verzeichneten Scanner, Multifunktionsdrucker (MFDs) und Tintendruckerpatronen laut GfK ein nicht näher benanntes, „moderates Wachstum“.