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Deutschland gehört zu Spitzenreitern bei Online-Käufen in der EU

14. Dezember 2015, 8:55

In der Europäischen Union (EU) ist der Anteil der 16- bis 74-Jährigen, die Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch im Internet bestellen („Online-Käufer“) kontinuierlich von 30 Prozent im Jahr 2007 auf 53 Prozent im Jahr 2015 gestiegen. Damit hat die EU ihr in der Digitalen Agenda genanntes Ziel von 50 Prozent bis 2015 übertroffen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteiltt. 

Jeder zweite EU-Bürger kauft online ein  

Jede zweite Person in der EU kaufte 2015 online Am häufigsten gekaufte Waren: Bekleidung und Sportartikel I75 Prozent der Internetnutzer in der EU, die 2015 keine Online-Käufe tätigten, gaben an, dass sie lieber selbst einkaufen gehen, und 27 Prozent äußerten Bedenken bezüglich der Zahlungssicherheit und des Datenschutzes.

Die meisten Online-Käufer in der EU schienen zufrieden mit ihren Online-Käufen: 70 Prozent sagten, dass sie keine Probleme mit der Online-Bestellung hatten. Am häufigsten im Internet gekauft wurden Bekleidung und Sportartikel (von 60 Prozent der Online-Käufer bestellt), gefolgt von Reisen und Urlaubsunterkünften (52 Prozent) und Haushaltswaren und Spielzeugen (41 Prozent).

Diese Daten stammen aus einem Bericht, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union herausgegeben wurde; sie sind Teil der Ergebnisse der 2015 durchgeführten Erhebung über die Nutzung von IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) in Privathaushalten und durch Privatpersonen. Die Daten dienen zur Überwachung verschiedener politischer Maßnahmen der EU, insbesondere der Digitalen Agenda für Europa.

Deutschland auch bei Silver Surfern Vierter 

Höchster Anteil an Online-Käufern im Vereinigten Königreich, Dänemark und Luxemburg 2015 war der Anteil der Online-Käufer im Vereinigten Königreich (dort kauften 81 Prozent der Gesamtbevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren online), in Dänemark (79 Prozent), Luxemburg (78 Prozent), Deutschland (73 Prozent), den Niederlanden, Finnland und Schweden (jeweils 71 Prozent) am höchsten. Dagegen verzeichneten Rumänien (elf Prozent Online-Käufer), Bulgarien (18 Prozent), Zypern (23 Prozent) und Italien (26 Prozent) die niedrigsten Anteile. Insgesamt lag der Anteil der Online-Käufer in der Hälfte der Mitgliedstaaten bei über 50 Prozent.

Jeder zweite Silver Surfer kaufte 2015 online In der EU ist der Einkauf im Internet bei der älteren Generation deutlich weniger verbreitet (25 Prozent der 65- bis 74- Jährigen kauften 2015 online) als bei den Jüngeren (66 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 70 Prozentder 25- bis 34- Jährigen). Dieser Unterschied zwischen den beiden Altersgruppen ist weitgehend auf die Tatsache zurückzuführen, dass ältere Menschen das Internet in der Regel weniger nutzen. Tatsächlich erreichte der Anteil der Online-Käufer bei den Silver Surfern (Internetnutzer im Alter von 65 bis 74 Jahren) inzwischen 53% gegenüber 68 Prozent bei den jungen Internetnutzern.

Mittlere Altersgruppe mit hächstem Anteil

Höchster Anteil von Online-Käufern in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen Bei der jüngeren Altersgruppe (16 bis 24 Jahre) lag der Anteil der Internetnutzer, die 2015 Online-Käufe tätigten, in den meisten EU-Mitgliedstaaten bei über 50%, während der Anteil bei den 65- bis 74-Jährigen nur im Vereinigten Königreich (78 Prozent), Luxemburg (69 Prozent), Deutschland (65 Prozent), Dänemark (63 Prozent), Schweden (58 Prozent) und Frankreich (57 Prozent) über 50 Prozent betrug. Generell war in einer überwiegenden Mehrheit der Mitgliedstaaten der höchste Anteil der Online-Käufer bei den Internetnutzern in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen zu finden. Während in allen Mitgliedstaaten der Anteil der Internetnutzer, die 2015 online kauften, bei der älteren Generation geringer ist als bei der jüngeren Generation, unterscheidet sich das Ausmaß dieser Differenz erheblich zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten.

Haushaltswaren und Spielzeug sind gefragt

Bekleidung im Vereinigten Königreich, Tourismusdienstleistungen in Dänemark, Bücher in Luxemburg 2015 waren die am häufigsten online gekauften Produkte in der EU Bekleidung und Sportartikel – 60 Prozent der Online- Käufer erwarben einen Artikel aus dieser Warengruppe. Es folgten Reisen und Urlaubsunterkünfte (52 Prozent), Haushaltswaren und Spielzeuge (41 Prozent), Karten für Veranstaltungen (37 Prozent) sowie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen (33 Prozent). Bekleidung und Sportartikel standen in 19 Mitgliedstaaten an der Spitze.

Der höchste Anteil von Online-Käufern, die 2015 Bekleidung online erwarben, wurde im Vereinigten Königreich (74 Prozent) verzeichnet, vor Malta (72 Prozent) und Bulgarien (71 Prozent). Die beliebteste Kategorie in den neun übrigen Mitgliedstaaten waren Reisen und Urlaubsunterkünfte, die von einem besonders hohen Anteil von Online-Käufern in den drei nordischen EU- Mitgliedstaaten – Dänemark (73 Prozent), Finnland (70 Prozent) und Schweden (69 Prozent) – online gebucht wurden. Der Kauf von Haushaltswaren und Spielzeugen im Internet war im Vereinigten Königreich (61 Prozent der Online-Käufer) am beliebtesten, die Bestellung von Karten für Veranstaltungen in Dänemark (69 Prozen) und Schweden (64 Prozent) und der Kauf von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen in Luxemburg (54 Prozent).

Meistens keine Probleme beim Online-Kauf

Transaktionen über das Internet laufen anscheinend in der Regel reibungslos. 2015 hatten 70 Prozen der Online-Käufer in der EU beim Online-Kauf keine Probleme. Kam es jedoch zu Beanstandungen, so waren die Lieferzeit (die von 16 Prozent der Online-Käufer genannt wurde) und technische Probleme mit der Webseite beim Bestell- oder Bezahlvorgang (zwölf Prozent) die beiden Hauptprobleme, gefolgt von der Lieferung falscher oder beschädigter Waren/Dienstleistungen (acht Prozent).

Über ein Viertel der Personen, die nicht im Internet kaufen, haben Sicherheitsbedenken Von den Personen in der EU, die 2015 keine Online-Käufe tätigten, bevorzugte die überwiegende Mehrheit den persönlichen Einkauf. Sie möchten das Produkt sehen, bevor sie es kaufen, ihrem Geschäft die Treue halten oder sind es gewohnt, selbst einkaufen zu gehen. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) gab an, dass die Zahlungssicherheit oder der Datenschutz sie vom Online-Kauf abhielten, gefolgt von Bedenken im Zusammenhang mit dem Erhalt oder der Rückgabe von Waren (19 Prozent) und vom Mangel an Fertigkeiten oder Kenntnissen für den Online-Kauf (18 Prozent).

Methoden und Definitionen der EU-Studie

Datenquelle ist die Gemeinschaftserhebung zur IKT-Nutzung in Privathaushalten und durch Privatpersonen 2015. In der Erhebung wurden Privatpersonen im Alter von 16 bis 74 Jahren erfasst. In den meisten Ländern wurde sie im zweiten Quartal 2015 durchgeführt. Privatpersonen wurden über die Häufigkeit der Internetnutzung und über Aktivitäten befragt, die sie in den letzten drei oder zwölf Monaten vor der Erhebung von zu Hause oder von anderen Orten aus im Internet ausgeführt hatten. Online-Käufer sind Privatpersonen, die Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch in den zwölf Monaten vor der Erhebung bestellt beziehungsweise gekauft haben.