Markenstrategien sind noch zu unscharf

25. August 2015, 9:00

Nach Meinung von Markenverantwortlichen mangelt es 76 Prozent der Marken an einem klaren Profil und haben nur knapp die Hälfte der Unternehmen feste Markenziele definiert. Das geht aus einer Studie des Rats für Formgebung aus Frankfurt/Main und der GMK Markenberatung aus Köln hervor. 

Demnach sind nur 40 Prozent der befragten Experten der Meinung, dass ihre Kunden ein klares Bild davon haben, wofür die eigene Marke steht. Und das obwohl laut Studie die Marke für mehr als 90 Prozent der Entscheider ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg darstellt. Zudem gilt sie als Schlüssel zu wichtigen unternehmerischen Zielen wie der Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb, der gesteigerten Qualitätswahrnehmung und Loyalität bei Kunden sowie der Premium-Platzierung.

Außerdem erwarten 73 Prozent der Markenexperten in Zukunft einen weiteren Bedeutungszuwachs der strategischen Markenführung. Lediglich in knapp 50 Prozent aller Unternehmen hat die Markenpositionierung Einfluss auf die Entscheidungen und Prozesse im Unternehmensalltag, und sogar in 63 Prozent der Unternehmen ist die Markenpositionierung nicht allen Mitarbeitern bekannt. Von den befragten Markenverantwortlichen gab nur 42 Prozent an, dass die Mitarbeiter ein einheitliches Bild davon hätten, wofür die eigene Marke steht. Eine Dokumentation der Markenpositionierung ist nur in 54 Prozent der Unternehmen für alle Mitarbeiter verfügbar.

Markenziele und Markenpositionierung müssen fest implementiert werden

Auch bei der Strategie einer Arbeitgeber-Marke liegt noch einiges im Argen. Dementsprechend lautet das Gesamtfazit der Studie: „Viele Unternehmen unterschätzen, dass die Definition einer Markenpositionierung „nur” eine Zieldefinition darstellt und damit lediglich der erste Schritt beim Aufbau einer starken Marke ist. Nach Verabschiedung der Markenpositionierung fängt mit der internen und externen Markenimplementierung die eigentliche Arbeit erst an.“

Der „Deutsche Markenmonitor” ist nach Angaben der Herausgeber „Deutschlands größte Entscheiderstudie zu den Trends und Erfolgsfaktoren moderner Markenführung“. Insgesamt wurden für die Studie 207 Markenmanager mit der Verantwortung für die strategische Führung einer oder mehrerer Marken befragt. Die Autoren der Studie sind Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer des Rat für Formgebung, und Hans Meier-Kortwig, geschäftsführender Gesellschafter der GMK Markenberatung.

Die Studie „Deutsche Markenmonitor 2015′ ist gegen eine Schutzgebühr von 44 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten unter der folgenden Internetadresse erhältlich.