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Fachmesse und Trendagentur formulieren Wintertrends

17. August 2015, 9:00

Wohnen mit „Kuschelfaktor“ ist angesagt. Im kommenden Winter lassen sich die Trends dabei von den goldenen Zwanzigern sowie von traditionellen Handwerkstechniken inspirieren – aber auch von den extremen Lebensbedingungen im ewigen Eis. Im Vorfeld der Fachmesse Herbst-Cadeaux Leipzig 2015 gibt Gabriela Kaiser von der Trendagentur aus Landsberg am Lech einen Ausblick.

Urban Arctic: It’s cool, man!

Es gibt tatsächlich noch Gegenden auf der Erde, die – aus Trend-Sicht – Neuland sind. Der Nordpol beispielsweise. „Im kommenden Winter schauen wir uns bei den Inuit um“, kündigt Gabriela Kaiser an. „Sie wissen schließlich am besten, wie man trotz Eiseskälte gemütlich wohnen kann!“ So trifft im Trend „Urban Arctic“ die raue Natur auf den modernen City-Style. Textilien – vor allem Kissen -, Kaffeebecher, Wandbilder, Motiv-Kerzen oder auch Weihnachtsbaumkugeln sind mit Fotodrucken von Eisbären, Schlittenhunden, Iglus, Inuit-Porträts und Landschaftsszenen verziert. Geometrische Ethno-Dessins wie Rauten, Zickzack-Linien, Gitter, Dreiecke sowie Schneekristalle ergänzen die realistischen Muster. Farblich dominieren neutrale Töne wie Schneeweiß, Grau, Beige und Schwarz. Damit sie nicht langweilig wirken, akzentuiert man sie mit frischem Mint und glänzend-warmem Kupfer – etwa für Lampenschirme, Sterne oder Kerzenhalter. Felle, Leder, flauschiges Nicky, Samt und Leinenstoffe unterstreichen den kuschligen Charakter des Wohnstils. Man findet die Materialien in Gestalt von Teppichen, Wandbehängen, Kissen, Plaids und Hüttenschuhen, aber auch bei schmückenden Accessoires wie Tierfiguren, Porzellan mit Beschichtung oder Flaschen-Hüllen. Dazu passen Schraub- und Bügelgläser, die derzeit voll im Trend liegen und nicht nur Pflanzen, Sammelstücke aus der Natur oder Glitzerkram beherbergen können, sondern auch kleine Zettel-Botschaften und Fotos.

Goldene Zeiten: Wertigkeit und Wärme

Alles andere als kühl geht es beim Wohntrend „Goldene Zeiten“ zur Sache. „Noch vor wenigen Jahren galten Chrom-Optiken als Inbegriff für modernes Wohnen“, weiß Trendexpertin Kaiser. „Heute, da unser Zuhause wieder gemütlicher und wohnlicher sein soll, kehren die warmen Metalle zurück – speziell das Gold, in dem wir im nächsten Winter förmlich schwelgen. Gold verbreitet einen Hauch von Luxus, symbolisiert bleibende Werte und bringt selbst an grauen Tagen wärmenden Sonnenschein ins Haus.“ Helle und dunkle, matte und glänzende Goldtöne werden in diesem Trend großzügig kombiniert. Muster kommen überbordend daher – von ornamental über floral bis historisch-königlich mit Kronen und Wappentieren. Eleganter Art Déco trifft auf opulentes Glasmosaik, aufwändiges Intarsienmuster auf asiatische Kirschzweige und Drachen. Glas und Porzellan schmücken sich mit Colourblocking in unterschiedlichen Goldnuancen, und das Tafelgeschirr trägt wieder Goldrand. Dazu passen klassisches Schwarz-Weiß sowie moderne Haut-Töne. Materialien wie Metalle, echtes Leder, Marmor, elegantes Holz sowie glamouröse Gewebe wie etwa Seide, Satin, Samt, Brokat, Jacquard oder Paillettenstoff unterstreichen den wertigen und unvergänglichen Charakter dieses Stils. Neben dekorativen Vasen, Kerzenleuchtern, Spiegelrahmen oder Lampen setzen auch praktische Alltagsgegenstände wie Armaturen, Besteck, Thermoskannen oder Tee-Eier auf den Edelmetall-Look. Und in einer schlichten, klaren Formensprache wirkt der Goldrausch sogar richtig modern.

Neue Xmas-Tradition

Rot und Grün zur Weihnachtszeit scheint auf den ersten Blick nichts Neues zu sein. Doch gerade dieser Farbklassiker macht die „New Xmas-Tradition“ zum Trend – gemeinsam mit anderen Elementen, die ursprünglich und vertraut sind. Möbel aus unbehandeltem heimischem Holz gehören ebenso dazu wie geflochtene Körbe, dickwandige Trinkgläser, Geschenktüten aus Kraftpapier, Kerzenhalter aus Ton oder Tischwäsche aus Leinen. „Überhaupt stehen alte Handwerks- und Handarbeitstechniken bei diesem Trend hoch im Kurs“, erläutert Gabriela Kaiser. „Das Moderne daran: Sie werden neu interpretiert, in ihrer Aussage verjüngt oder auch mal verfremdet.“ So findet man Kreuzstichoptiken auf Porzellan gebrannt, Adventskränze auf Papier gedruckt, Äpfel aus glänzender Keramik, gedrechselte Holzfiguren in stilisierter Form oder Engel mit poppig bunten Haaren. Weihnachtsmotive werden im Sudoku-Stil angeordnet, Baumkugeln als Lollis designt, Spitzenmuster grafisch aufbereitet, und die Kerze schimmert aus der Lichttüte. Und das alles, wie gesagt, vorwiegend in Rot und Grün – kombiniert mit gemütlichen Beige-Braun-Tönen, natürlichen Holzfarben und neutralem Weiß als Frische-Kick. Waldtiere wie Fuchs, Hirsch und Hase – gern stilisiert – dürfen in diesem Trend ebenso wenig fehlen wie Sterne oder „Merry Christmas“-Sprüche, wie man sie aus dem gerade angesagten Beach Cottage-Style á la Hamptons kennt. Gedruckte und figürliche Adventskalender-Zahlen, allen voran die 24, sorgen wiederum für einen modernen Touch. Und schließlich kann man auch die traditionelle Geschenkverpackung einfach mal anders machen: mit durchsichtigen Kunststoff-Päckchen, in denen die Präsente mit Tannengrün, Moos und Zapfen inszeniert und mit persönlich beschrifteten Bändern umhüllt werden.