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Traditionsbetrieb JF. Carthaus schließt Geschäft in Bonner City

22. Januar 2015, 0:00

Die Traditionsfirma JF. Carthaus verschwindet aus dem Bonner Stadtbild. Wie das Unternehmen mitteilt, wird es sich zukünftig auf den Verlagsbereich konzentrieren und voraussichtlich zum 30. Juni 2015 sein Fachgeschäft für Papier, Bürobedarf und Schreibwaren (PBS) in bester Innenstadtlage in der Remigiusstraße schließen. 

Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren mit hohen Investitionen versucht, die Einzelhandelssparte zu modernisieren und an aktuelle Marktanforderungen anzupassen, heißt es bei der JF. Carthaus GmbH & Co. KG in Bonn. Demnach hat das letzte PBS-Fachgeschäft in Bonn eine Verkaufsfläche von 1.000 Quadratmetern und sind nun 40 der insgesamt 70 Carthaus-Mitarbeiter von dem Schritt betroffen. Parallel schließt Carthaus auch seine Filiale in Siegen, in der weitere sechs Mitarbeiter beschäftigt sind. Im vergangenen Sommer hatte das Unternehmen bereits seine weit entfernte Filiale in dem ECE-Center ‚Oldenburger Schlosshöfe‘ wegen „dauerhaft mangelnder Frequenz“ geschlossen.  

Was mit der sich im Unternehmensbesitz befindlichen City-Immobilie passiert, ist noch offen. Die Firma JF. Carthaus wurde im Jahr 1852 als Buchdruckerei gegründet und einige Jahre später um einen Verlag und eine Tageszeitung ergänzt. Im Jahr 1882 kaufte Carthaus das Gebäude in der Remigiusstraße 16 und eröffnete hier 1887 ein Papier- und Schreibwarengeschäft. Nach der Zerstörung der Geschäftsräume Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Wiederaufbau übernahm die Druckerei 1948 den Druck für die Originalfassung des Grundgesetzes. Seitdem kamen Aufträge vor allem aus dem Auswärtigen Amt und Bundespräsidialamt, aus Ministerien und Botschaften. 

Nach dem Umzug der meisten staatlichen Institutiionen nach Berlin investierte Carthaus in die Geschäftsräumlichkeiten und neue Druckmaschinen. Darüber hinaus ist das Unternehmen mit dem Verlegen von Telefon- und Adressbüchern wie „Das Örtliche“ über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.