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Möbelindustrie mit gemischter, aber überwiegend positiver Zwischenbilanz

19. Januar 2015, 0:00

Die deutsche Möbelindustrie geht optimistisch in das neue Jahr. Das gaben führende Repräsentaten zur heutigen Eröffnung der Branchenmesse Imm Cologne in Köln bekannt.  

Axel Schramm, Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) erklärte anlässlich der Eröffnung der Imm Cologne an diesem Montag, den 19. Januar 2015: „Die deutsche Möbelindustrie geht mit Optimismus in das neue Jahr und ist zuversichtlich, dass die heute beginnende Möbelmesse einen kräftigen Schub für das Möbeljahr 2015 auslösen wird. Denn die Rahmenbedingungen sind gut. Die Beschäftigung in Deutschland ist auf einem Höchststand, die Inflation historisch niedrig und die rückläufigen Energiekosten eröffnen neue Spielräume.“ Dabei verweist Axel Schramm unter anderem auf die enorme Kauftkraft, die laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in diesem Jahr 1.700 Milliarden Euro insgesamt und durchschnittlich 21.450 Euro pro Bürger betragen und somit ein Plus von 572 Euro pro Kopf bedeuten würde. Die Branche müsse ihre Stärken aber noch intensiver in den Markt bringen, da die Menschen hierzulande gerade mal nur 1,8 Prozent oder 383 Euro pro Nase für Wohnen und Einrichten ausgeben würden, so Schramm. 

Mehrwert heimischer Möbel ist noch stärker zu vermitteln  

„Als deutsche Hersteller haben wir es gemeinsam mit dem Handel in der Hand, den Verbrauchern, die Erkenntnis zu vermitteln, dass sie beim Kauf unserer Möbel den höchsten Gegenwert für ihr Geld bekommen. Qualität, Lieferzuverlässigkeit, Design und Individualität sowie das Beherrschen der Ablaufe und der Logistik können wir als deutsche Hersteller besonders gut. Davon profitiert der Verbraucher“, betonte der VDM-Chef .

Zuvor hatte VDM-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr mitgeteilt. Demnach hat die deutsche Möbelindustrie in 2014 besser abgeschnitten als vermutet haben. Aus der prognostizierten schwarzen Null ist am Ende wohl ein kleines Wachstum von rund 1,5 Prozent und damit der Rückgang des Vorjahres von 3,7 Prozent wieder aufgeholt werden. „Für das noch junge Jahr 2015 erwarten wir ebenfalls eine leicht positive wirtschaftliche Entwicklung und prognostizieren ein weiteres kleines Wachstum zwischen einem und zwei Prozent“, sagte Dirk-Uwe Klaas. 

Eine der Hauptaufgaben sei es nun, das im Auslandsgeschäft hart erkämpfte positive Image auch den bundesdeutschen Käufern stärker zu vermitteln, so Klass: „Die Argumente hierfür sind gut, denn die Relation Euro zu Möbel ist bei unseren Produkten besonders hoch. Oder anders formuliert: unsere heimischen Hersteller bieten Möbel mit dem besten Preis- Leistungsverhältnis und der höchsten Qualität an – egal in welchem Segment des Marktes man sucht.

Küchenbereich läuft besser als Büro- und Ladeneinrichtungen 

Die deutsche Branche zählt derzeit 516 Unternehmen und damit 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr (528). Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ging um 1,7 Prozent von 85.700 auf 84.300 zurück. Gut behaupten konnte sich im Jahr 2014 (bis Oktober) die deutsche Küchenmöbelindustrie mit 2,2 Prozent Umsatzplus. Die Büro- und Ladenmöbler verloren 2,1 Prozent, wohingegen die Wohnmöbler um 3,7 Prozent zulegen konnten. Diese vergleichsweise hohe Steigerungsrate erklärt sich aus dem schwachen Vorjahreswert und der Tatsache, dass teilweise die Boxspringbetten in diesem Segment mitgezählt werden. Die Polstermöbelindustrie konnte ihren Absatz um 2,8 Prozent steigern, die Matratzenhersteller sogar um 8,5 Prozent (Vorjahreswert: – 12,9 Prozent). Unter dem Strich ist der Umsatz in der Möbelindustrie von Januar bis Oktober 2014 um 2,2 Prozent gestiegen.

Die deutschen Exporte legten in den ersten drei Qurtalen 2014 um zwei Prozent zu, wobei die Geschäfte besonders gut in Großbritannien, in der Schweiz, in Polen und in den USA liefen. Verluste gab es in Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Spürbar gestiegen sind die Importe mit 8,9 Prozent bis Oktober 2014. Insbesondere die Einfuhren aus Polen, China und aus Tschechien, das mit einem Importwert von nunmehr über einer Mrd. Euro zum drittwichtigsten Lieferland aufsteigt.