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Faber-Castell zeigt sich mit Jahresverlauf recht zufrieden

8. Dezember 2014, 0:00

Die Faber-Castell AG aus Stein bei Nürnberg zieht eine zuversichtliche Halbjahresbilanz und blickt hoffnungsfroph in die nähere Zukunft: „Von einer deutschen Wirtschaftsflaute spüren wir derzeit noch nichts“, heißt es beim Traditionsunternehmen.  

Faber-Castell erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 ein Umsatzwachstum von mindestens fünf Prozent und eine deutliche Profitabilitätssteigerung – stabile Währungskurse vorausgesetzt. Erfreulich entwickeln sich im ersten Halbjahr insbesondere die Schlüsselmärkte in Lateinamerika und Asien. Das Unternehmen hält an seiner langjährigen Strategie der Premium-Positionierung fest. „Wir verstehen uns als kreativer Lebensbegleiter und wir setzen weiter auf hochqualitative Produkte für alle Altersklassen“, betont der Vorstandsvorsitzende Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell. „Insbesondere in den USA, Asien und Lateinamerika haben wir durchaus noch Wachstumschancen, wenn wir unsere Distribution dort wie geplant weiter verstärken“.

Von einer Eintrübung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland ist das Familienunternehmen nach eigenen Angaben derzeit nicht betroffen: „Der Euro ist schwächer geworden. Das ist für ein global ausgerichtetes Unternehmen wie das unsrige und für den Produktionsstandort Deutschland eher vorteilhaft.“ Das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/2014 hingegen entwickelte sich für den weltgrößten Hersteller von holzgefassten Stiften uneinheitlich: Obwohl die Auslandsgesellschaften in lokalen Währungen insgesamt um sechs Prozent zulegten, sanken die Umsatzerlöse aufgrund des starken Euros um vier Prozent beziehungsweise 26 Millionen Euro auf 564 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten die Erlöse noch bei 590 Mio. Euro gelegen.

Kernkompetenzen und Fertigungskapazitäten

Das Jahresergebnis 2013/2014 war durch Abschreibungen insbesondere in Indien und Mexiko zusätzlich belastet. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2014/2015 dagegen spiegelt das Ergebnis die positive Umsatzentwicklung wider. Grund hierfür war nicht nur die wirtschaftliche Stabilisierung dieser beiden Auslandsgesellschaften, sondern auch die deutliche Ergebnisverbesserung der größten Gesellschaften Faber-Castell Brasilien und Faber-Castell Deutschland.

Mit einer Fertigungskapazität von weltweit über 2,3 Milliarden Stiften setzt Faber-Castell weiter auf seine Kernkompetenz holzgefasster Blei- und Farbstifte und auf den Ausbau seines Vorschul-/Schulsortiments Spielen und Lernen, um dem weltweit wachsenden Bildungsbedarf Rechnung zu tragen. Die Sicherung nachhaltiger – also sozial- und umweltverträglicher – Holzressourcen zählt für den Vorstandsvorsitzenden Graf von Faber-Castell seit Jahren zu den Prioritäten der Gruppe: „Unsere Wälder in Brasilien sind vielfach mit Umweltpreisen ausgezeichnet worden, und kürzlich hat die Weltbank unser aktuelles kolumbianisches Waldprojekt als eines der ersten weltweit in den von der UN initiierten Emissionszertifikatehandel aufgenommen.“

Vertriebsausbau und Markenmerkmale

Bei der Entwicklung und -vermarktung des umfangreichen Produktsortiments für alle Altersgruppen wird weltweit auf Qualität, Langlebigkeit, Nachfüllbarkeit, Schadstofffreiheit und eine CO2-neutrale Produktion geachtet. Eine wissenschaftliche Studie des TÜV Rheinland bestätigte der Firmengruppe kürzlich einen „grünen“ ökologischen Fußabdruck: Die firmeneigenen Wälder absorbieren demnach über 900.000 Tonnen Kohlendioxyd – weit mehr als die eigenen Fabriken emittieren.

Neben dem Engagement für umweltgerechtes Produzieren sieht Faber-Castell einen wichtigen Schwerpunkt auch in dem weiteren Ausbau der Vertriebsaktivitäten und Investitionen in die Präsenz der Marke weltweit. Was für den Vorstandsvorsitzenden Graf von Faber-Castell zählt, ist aber nicht das Umsatzwachstum per se, sondern die Absicherung der langfristigen Ertragskraft: „Ich sehe die Gruppe mit ihrer dezentralen, internationalen Struktur gut aufgestellt“. Faber-Castell erwirtschaftet 70 Prozent seines Umsatzes im außereuropäischen Ausland und investierte in den vergangenen zwei Jahren über 80 Mio. Euro sowohl in den weiteren Anteilserwerb von Minderheitsgesellschaftern als auch in den Ausbau der internationalen Produktionsstandorte wie etwa die neue hochmoderne Kosmetikfertigung in São Carlos, Brasilien und das wiedereröffnete Werk in Goa, Indien.

Ausblick in die nähere Zukunft 

Für die nächsten beiden zwei Geschäftsjahre sind weitere Ausgaben von rund 30 Mio. Euro geplant. Insbesondere in den Wachstumsmärkten Indien, Indonesien, Brasilien, Malaysia, Peru sowie am Stammsitz in Stein bei Nürnberg sind Investitionen in Sach- und Industrieanlagen, den weltweiten SAP-Rollout sowie in den Ausbau des ökologischen Engagements und der Waldbewirtschaftung vorgesehen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 plant Faber-Castell eine gruppenweite Umstellung der Rechnungslegung nach IFRS {International Financial Reporting Standards). Nach den neuen Berechnungsrichtlinien wiese das Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/2014 insgesamt 531 Mio. Euro Gruppenumsatz gegenüber 557 Mio. Euro im Vorjahr beziehungsweise einen Umsatzrückgang von fünf Prozent aus. Bei weiterhin stabilen Währungskursen prognostiziert das Unternehmen somit für das laufende Geschäftsjahr einen Gruppenumsatz von 560 Mio. Euro und damit ein Plus von rund fünf Prozent. Auch das Ergebnis werde voraussichtlich deutlich gesteigert, heißt es abschließend bei Faber-Castell.