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Studie: Ein Viertel der Deutschen kommt nicht mit dem Geld aus

20. November 2014, 9:00

27 Prozent der Deutschen kommen häufig nicht mit ihrem Geld aus. Das ist ein Ergebnis des „European Consumer Payment Report 2014“ des Forderungsmanagement-Dienstleisters Intrum Justitia.

Zum Vergleich zieht die Intrum Justitia GmbH aus Darmstadt den Extremfall heran: Demnach sagten in Portugal bis zu 70 Prozent der Befragten, nicht ausreichend finanzielle Mittel zu haben. Befragt wurden europaweit über 21.000 Verbraucher, davon über 1.000 Deutsche.

53 Prozent der Deutschen gaben zu, in den vergangenen sechs Monaten Rechnungen nicht pünktlich bezahlt zu haben: 36 Prozent aus Geldnot, 17 Prozent aus Zeitmangel. Damit lagen sie einen Prozentpunkt über dem europäischen Durchschnitt. Die Ursache von finanziellen Schwierigkeiten in Deutschland sind nach Ansicht der Befragten vor allem die hohen Energiepreise (79 Prozent). Außerdem werden in diesem Zusammenhang Arbeitslosigkeit (78 Prozent; 2013: 83 Prozent) und die Benzinpreise (76 Prozent; 2013: 79 Prozent) genannt.

Darüber hinaus finden immer noch 46 Prozent der Befragten der Jahresstudie, dass die Bundesregierung nicht mit Geld umgehen könne (2013: 52 Prozent). Dabei glauben aber 95 Prozent der Deutschen, dass sie ihre eigene finanzielle Situation unter Kontrolle haben, obwohl mehr als jeder Vierte nicht mit seinem Geld auskommt. „Die konjunkturellen dunklen Wolken am Himmel signalisieren jedoch in Deutschland ein erhöhtes Ausfallrisiko“, warnt Jürgen Sonder, Geschäftsführer von Intrum Justitia Deutschland. Der ungehinderte Zugang zum Online Shopping, Kreditplattformen, Online-Krediten und sonstigen wirtschaftlichen Netzwerken erhöhe das Risiko für alle Beteiligten, so Sonder. Gerade aber die Verbraucher und hier primär die Jugendlichen mit mangelnder ökonomischer Bildung seien besonders gefährdet, beobachtet der Inkassospezialist:  „Wenn bereits in den Schulen der Umgang mit Finanzen besser vermittelt würde, könnten viele Verschuldungssituationen vermieden werden.“