Unternehmen: Puky – Tradition und Moderne verbinden

Puky feiert 2024 sein 75. Firmenjubiläum. Ein Grund zum Feiern – und für Neues! Wie sich die Traditionsmarke für die nächsten 75 Jahre und darüber hinaus aufstellen will, erfuhr Astrid Specht im Interview mit Britta Sieper und Marc Thiel von der Geschäftsführung des Wülfrather Unternehmens.

Frau Sieper, Herr Thiel, 75 Jahre Puky – herzlichen Glückwunsch, ein echter Meilenstein! Wie werden Sie dieses Jubiläum begehen – intern und mit Ihren kleinen und größeren Kund*innen?
Britta Sieper: Vielen Dank! Wir sind stolz darauf. So eine lange Historie ist von großem Wert. Wir begleiten seit so vielen Jahren die motorische Entwicklung von Kindern und freuen uns über jedes Kind, das mit unseren Produkten die Welt entdeckt.
Marc K. Thiel: Wir werden sicherlich gebührend feiern, wobei wir natürlich die aktuelle Wirtschaftslage und allgemeine Stimmung beachten werden. Aktuell laufen die ersten Planungen und sicherlich wird die Wülfrather Zentrale im Mittelpunkt stehen. Hier haben wir nicht nur unseren Stammsitz, sondern auch die Produktion und alle Mitarbeiter beisammen. Bei den so vielen zufriedenen Händlerkunden werden wir sicher nicht alle einladen können, aber vielleicht gibt uns der eine oder andere die Ehre dabei zu sein.

So ein Jubiläum ist oft auch Anlass für Veränderung. Was planen Sie Neues? Wie wird sich Puky für die nächsten 75 Jahre aufstellen?
Thiel: Nicht nur das 75. Firmenjubiläum ist Anlass für Neues und Anderes. Puky hat es die letzten Jahre etwas „verschlafen“, sich aktiver mit Eigenmarketing und auch auf den Social-Media-Kanälen erlebbar zu machen. Puky lebte in den vergangenen Jahrzehnten viel von „Mund-zu-Mund-Propaganda“, doch auch eine Traditionsmarke wie Puky muss mit der Zeit gehen und bei unseren Zielgruppen viel präsenter sein. Zukünftig werden wir uns moderner, frecher, offener und frischer präsentieren, dazu haben wir eine neue Marken- und Kommunikationsagentur beauftragt und planen zum Saisonstart, am PoS neu und anders erlebbar und präsent zu sein.

Wie wird es Ihnen gelingen, in Zukunft Tradition und Moderne miteinander zu verbinden?
Sieper: Wir haben immer zwei Gruppen, wie es bei uns in der Branche ja üblich ist. Erst entscheiden die Großen (Eltern, Großeltern) und dann zunehmend die Kinder. Das heißt, wir müssen auch beide Gruppen ansprechen und begeistern. Dafür gibt es viele Wege.
Thiel: Eine sehr gute Frage. 75 Jahre können auch Fluch und Segen gleichzeitig sein. Mit unseren Produkten haben wir in den letzten Jahren schon erfolgreich zeigen können, wie modern, leicht, cool, stabil und dynamisch wir sind. Jetzt muss der Schritt in Sachen Kommunikation gemacht werden.

Die komplette Produktentwicklung von Puky findet in Wülfrath statt, für das fertige Produkt gilt auch weiterhin „Made in Europe“. Wie gelingt es Ihnen, in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, diese Produktionsweise aufrechtzuerhalten? Es gäbe ja durchaus kostengünstigere Lösungen …
Sieper: Unsere Marke und die Produkte sind höchstes Gut. Da ist es für uns in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft ein Anliegen, die Entwicklung hier zu machen. Es gibt kein Produkt, dass nicht unseren besonderen Anforderungen standhält und daraufhin entwickelt wird. Es gibt andere Lösungen. Zusätzlich zu den Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte wird nun die Logistik zu einer immer größeren Herausforderung. Wir montieren an mehreren Standorten und haben daher auch erhöhte Wege. Auf der anderen Seite gibt es aber durch den Standort eine Flexibilität. Wir sind näher am Markt und können von hier aus schneller reagieren. Das kann nicht nur bei Sonderserien von Vorteil sein. Am Ende gilt es, dies jeweils abzuwägen.

Herr Thiel, Sie verstärken seit 1.September 2023 die Puky-Geschäftsführung in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Verwaltung. Was sind Ihre Kernkompetenzen und wie planen Sie konkret, das Unternehmen erfolgreich auszurichten, die Internationalisierung voranzubringen und so das Wülfrather Unternehmen fit für weitere 75 erfolgreiche Jahre zu machen“?
Thiel: Mein Auftrag besteht in erster Linie darin, das Unternehmen Puky für die kommenden 75 Jahre fit zu machen und auf der Erfolgsspur zu halten, es dort stabil zu platzieren. Als erfahrener Executive Manager habe ich in meinen gut 25 Berufsjahren in Vertrieb, Finance und Marketing schon den einen oder anderen Neustart und Relaunch gestalten und live umsetzen können. Bei Puky ist es vor allem der enorme Markeneffekt, das heiß,t die unglaubliche, skandalfreie Bekanntheit der Marke, die es gilt jetzt vor allem auch internationaler werden zu lassen. Wir sind ja in den unmittelbaren europäischen Nachbarländern gut mit unseren Handelspartnern präsentiert, jedoch kontinental west- und ostwärts gerichtet. Bis auf unsere gut zehn Jahre Chinaerfahrung gibt es noch genügend Wachstumsmärkte für uns, die wir jetzt aktiv angehen und in denen wir bereits unsere Fühler nach Partnern und Möglichkeiten ausgestreckt haben.

Mit dem FC Bayern hat Puky einen Lizenzpartner an seiner Seite, mit dem Sie schon einige schöne Produkte umgesetzt haben. Planen Sie weitere Kooperationen – im Lizenzbereich oder anderweitig?
Thiel: Das Thema „Customizing“ ist für Puky ein sehr wichtiges Alleinstellungsmerkmal und unterstreicht damit auch die Exklusivität unserer Marke. Der 1. FC Bayern ist nur ein Partner, der wert auf ein Puky-Produkt legt und damit die Wertigkeit der Produkte und der Marke Puky unterstreicht. Aktuell haben wir daneben zum Beispiel auch im Ausland gerade den FC Kopenhagen „unter Vertrag“ genommen, erwarten die Bestellung eines anderen Erstligisten der Bundesliga und sind vor allem aber auch bei anderen Lifestyle-Anbietern nachgefragt. Hier darf BMW mit Mini genannt werden, für die wir schon einige Zeit exklusive Customized-Produkte herstellen. Für uns und vor allem unsere Kunden wie beispielsweise Baby One ist die Möglichkeit, bei Puky sozusagen eigene Produkte zu bekommen von großem Wert und wir sehen darin auch immer mehr Interesse und Nachfrage.

puky.de