Unternehmen – Pioniergeist Made in Germany

19. Juli 2019, 11:39

Just like the real thing, so lautet der Slogan, mit dem Bruder sein unverwechselbares Design und sein Qualitätsversprechen umreißt. Die fränkische Traditionsmarke ist für die Zukunft gut gerüstet, sowohl, was Expansionspläne, als auch was das Bespielen der relevanten Vertriebskanäle angeht. Vertriebschef Alexander Gärtner stand TOYS Rede und Antwort.

Herr Gärtner, Sie sind nun über ein halbes Jahr bei Bruder Spielwaren. Sie kommen aus einer „schicken“ Branche, Ihre Stationen waren die Vertriebsleitung Fachhandel bei Fossil und Sales Manager bei Desigual. Wie fühlt sich im Vergleich dazu die Spielwarenbranche für Sie an?
Spannend und normal gleichermaßen. Es ist ja nicht so, dass die Spielwarenbranche „aus der Welt“ wäre. Allerdings habe ich festgestellt – in Deutschland und bei meinem ersten Geschäftsreisen –, dass man die Dinge etwas anders angeht: rationaler, sachlicher. Das meiste ist nicht so emotional, so stylisch aufgeladen, was aber nicht schlecht ist. Es ist eben alles ein wenig bodenständiger.

Sie haben mittlerweile schon einige Spielwarengeschäfte von innen gesehen. Sind die Verkaufsstätten und die Präsentation für Kinder von heute cool genug?
Ich bin sicher, dass die meisten Händler das richtig machen, viele haben sehr gute Konzepte. Die sind aber auch entscheidend, Kinder wollen heute ganz anders angesprochen werden. Uns ist wichtig, dass Bruder am PoS authentisch rüberkommt. Kinder brauchen Haptik und das emotionale Spiel-erlebnis, purer Abverkauf aus dem Regal funktioniert heute eher nicht mehr – denn dann könnten die eigentlichen Käufer, also die Eltern, genauso gut ins Internet abwandern. Unser besonderer Maßstab 1:16 hilft natürlich, dass die Kinder die Größe und Detailgenauigkeit der Modelle richtig „bespielen“ können. Und dank unserer transparenten Verpackungen sehen alle Beteiligten ganz genau, worauf sie sich freuen dürfen – auch das hilft enorm.

Wann hatten Sie eigentlich das erste Mal Kontakt mit Bruder-Produkten?
Ich kann mich gut erinnern, etwa vor drei Jahren: Der kleine Bruder meiner neunjährigen Patentochter, er ist sieben, spielte mit einem Betonmischer von Bruder. Er war richtig stolz darauf. Ich habe auch gestaunt, wie detailgetreu und stabil das Modell war.

Auf zu neuen Horizonten: Alexander Gärtner, Sales Director Global bei Bruder Spielwaren

Vieles, was die Modebranche und Marken wie Fossil schon hinter sich haben, steht der Spielware noch bevor. Welche werden in Ihren Augen die größten Herausforderungen für eine Marke wie Bruder sein?
Herausforderungen sehen wir immer positiv. Ja, die Branche wandelt sich, der Markt, die Vertriebskanäle. Wir müssen reagieren auf die Digitalisierung des Einkaufens, und große Händlerketten verflechten sich international immer stärker. Das heißt, die Rahmenbedingungen ändern sich zusehends. Aber ich denke, Bruder ist da sehr gut aufgestellt, hat jahrzehntelange Erfahrung, international tolle Beziehungen, wie ich schon feststellen durfte. Wichtig ist, dass der Händler immer weiß, dass er von Bruder eine gute Verkaufs- und Marketingunterstützung erhält. Gerade in unruhigen Märkten werden Partnerschaften und Teams immer bedeutender. Wir wollen in der Fläche präsent bleiben.

Welche ist Ihre Interpretation der Markenbotschaft von Bruder?
Die Altbewährte, übertragen in die Moderne: Bruder ist ein Hersteller, der auf Made in Germany setzt und auf Europa, das beinhaltet Verpflichtungen in Sachen Qualität, Auflagen, Umweltfreund