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Unternehmen: Flexibilität für Familien

28. November 2023, 16:46

Nicht erst seitdem Fachkräfte rarer werden bemühen sich Unternehmen um familienfreundliche Regelungen für ihre Mitarbeitenden. In der Kinderausstattungsbranche gibt es zudem noch einmal eine besondere Verpflichtung, Familien zu unterstützen. Wie das in einzelnen Unternehmen ausgestaltet ist und welche rechtlichen Grundlagen für Arbeitszeitmodelle und stillende Berufstätige gelten, hat Lioba Hebauer zusammengestellt.

Corinna Links (Mitte) mit ihrem Mann Patrick und Mitarbeiterinnen

Corinna Links, Inhaberin und Geschäftsführerin bei Kindsgut

Lebensphasenorientiert arbeiten bei Kindsgut

Als Familienunternehmen versuchen wir bestmögliche Rahmenbedingungen für alle Kindsgut-Teammitglieder zu schaffen. Das beinhaltet aber explizit nicht nur Maßnahmen für Eltern. Wir wissen, dass jede Lebensphase ganz verschiedene Bedürfnisse mit sich bringt, und bieten daher individuelle Maßnahmen an. Unterschiedlichste Arbeitszeitmodelle, Schichtarbeit, zeitliche und räumliche Flexibilität für die Pflege von Kindern, Angehörigen oder Haustieren – jedem ist etwas anderes wichtig, und Bedürfnisse ändern sich auch mal. Daher arbeiten wir bei Kindsgut nicht nur familienfreundlich, sondern wie wir es nennen: lebensphasenorientiert.

kindsgut.de/unser-team/


Heidi Schäfer

Heidi Schäfer, Vice President Germany von Lansinoh Laboratories Inc.

Nachhaltige Mitarbeitermotivation bei Lansinoh

Lansinoh steht mit seinen Produkten für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit an der Seite der Mütter. Das spiegelt sich auch in einer Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden wider. Neben diversen Arbeitszeitmodellen werden Gleitzeit und bis zu 50 Prozent Homeoffice angeboten. Einmal jährlich können Mitarbeitende vom Urlaubsort aus arbeiten. Junge Eltern erhalten zehn Tage Partnerurlaub bei einer Geburt oder Adoption, dazu den vollen Urlaubsanspruch im ersten Jahr der Elternzeit. Ab zehnjähriger Betriebszugehörigkeit gibt es 15 Tage Sonderurlaub. Die Geschlechter-Gleichbehandlung wird bei uns aktiv gelebt. Im deutschen Team sind wir Frauen aktuell in der Mehrzahl. Einen Stillraum würden wir bei Bedarf einrichten, jedoch fehlt bislang der Wunsch danach. Die jährlichen Team-Events wurden in den vergangenen zehn Jahren viermal als „Family-Event“ gestaltet, bei dem Partner und Kinder mit eingeladen waren. Außerdem haben wir einen „Arbeitskreis für nachhaltige Mitarbeitermotivation“, aus dem Vorschläge und Ideen kommen.

lansinoh.de


Sabine Lattke

Sabine Lattke, Key Account Manager DACH & Nordics für elvie

Life Leave-Tage und Weiterbildungsbudget bei elvie

Wir bei elvie wissen und verstehen, dass jeder unserer Lebenswege einzigartig ist, und wir geben unseren Mitarbeitenden Instrumente an die Hand, wenn sie diese am meisten brauchen. „Life Leave“ basiert auf unserer Kultur des Vertrauens, der Autonomie und der Flexibilität. Das sind acht zusätzliche freie Tage, die Mitarbeitende flexibel und auch spontan nehmen können. Sie sind als Unterstützung für große Lebensereignisse und die alltäglichen Dinge gedacht. Neben völlig flexiblen Arbeitszeiten und -orten und regulären Urlaubstagen bieten wir verschiedene Elternzeitmodelle für Geburten und Adoptionen an, auch unbezahlt und bis zu 18 Wochen lang. Wir möchten Mitarbeitende dabei unterstützen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Dabei helfen flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und ein freier Freitagnachmittag für Vollzeitmitarbeitende jede zweite Woche. Da wir uns alle weiterbilden und weiterentwickeln wollen, bietet elvie allen Mitarbeitenden jährlich ein Budget von rund 230 Euro für die Lernplattform Learnerbly an, das in Bücher, Ratgeber oder Kurse investiert werden kann.

elvie.com

Marvin Lässig, Hündin Emma, Jana Lässig, Claudia Lässig, Stefan Lässig, Karin Heinrich und Hündin Pauline

Claudia Lässig, Gründerin und Geschäftsführerin von Lässig

We love Family bei Lässig

Lässig ist mittlerweile 16 Jahre alt und blickt auf eine spannende Geschichte zurück, in der Familie von Anfang an etwas ganz Besonderes ist. Als familiengeführtes Unternehmen verstehen wir uns als Team, das wie eine große Familie zusammenarbeitet. Vereinbarkeit stärkt! So ist es kein Zufall, wenn mittlerweile viele Kinder unserer Mitarbeiter*innen in zweiter Generation in unserem Unternehmen arbeiten – für uns die schönste Bestätigung, die wir bekommen können, denn sie spiegelt unsere familienbewusste Unternehmenskultur wider. Auch unsere Kinder Jana und Marvin bereichern seit zwei Jahren unser Team. Das macht uns sehr stolz. Die Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeiter*innen ist hoch. Es ist uns immer wichtig gewesen, auf die familiären Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und mit Homeoffice-Angeboten und/oder flexiblen Arbeitsmodellen – so gut es mit der Arbeit vereinbar ist – entgegenzukommen. Diese Arbeitszeitflexibilität sehen wir auch als nachhaltige Personalführung. Heute zählt Lässig etwa 140 Mitarbeiteri*nnen, 75 Prozent davon sind Frauen. Diese hohe Frauenquote liegt nicht nur an den Produkten, die wir anbieten, sondern auch an der starken Flexibilität, die wir mit unseren Arbeitszeitmodellen anbieten. Bei Lässig haben wir mittlerweile fast genauso viele Arbeitszeitmodelle wie Mitarbeiter*innen. Zufriedene Mitarbeiter*innen, die sich wertgeschätzt fühlen und Familie und Beruf erfolgreich miteinander in Einklang bringen können, ist eine der schönsten Konstellationen, die man sich vorstellen kann. Nicht zuletzt gehört Lässig dem Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ an.

laessig-gmbh.de


Die Träumeland-Geschäftsführenden, das Ehepaar Gabi und Hannes Nösslböck

Gabi und Hannes Nösslböck, Geschäftsführung Träumeland

Papamonat im Träumeland

30 verschiedene Arbeitszeitmodelle ermöglichen es unseren Angestellten, ihre Arbeitszeiten an ihre familiären Verpflichtungen anzupassen. Für unsere Mitarbeitenden im Büro bieten wir die Option des Homeoffice an. Auch das erleichtert die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Dazu gibt es die gesetzlich verankerten Kind-Krank-Tage und den Väter-Mütter-Urlaub. In Österreich wird auch jungen Vätern eine Auszeit nach der Geburt eines Kindes gewährt. Der „Papamonat“ gibt frischgebackenen Eltern die Möglichkeit, die erste Zeit mit ihrem Neugeborenen gemeinsam zu verbringen. Die Beweggründe für unsere familienfreundlichen Maßnahmen sind vielfältig. Eine erfolgreiche Wiedereingliederung von Kolleginnen nach der Babypause, auf die wir großen Wert legen, steigert die Loyalität und Motivation der Mitarbeiterinnen erheblich. Zusätzlich bieten wir häufig gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen einer Bildungskarenz an. Es gibt jedoch auch Herausforderungen und Konflikte, insbesondere im Hinblick auf die Personalressourcen und die Anpassung der Arbeitsabläufe. Es ist unser Ziel, die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Familien bestmöglich zu unterstützen, um ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen.

traeumeland.com


Kirsten Frohnert

Kirsten Frohnert, Projektleiterin im Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“

„Erfolgsfaktor Familie“ fördert familienbewusste Unternehmenskultur

Familienfreundlichkeit ist ein harter Standort- und Wettbewerbsfaktor für Arbeitgeber in Deutschland. Studien zeigen: Je besser Beschäftigten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelingt, desto mehr Fachkräftepotenzial steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Es geht darum, Beschäftigte an das Unternehmen zu binden und sich attraktiv für neue Mitarbeiter*innen aufzustellen. Denn Beschäftigte mit und ohne Sorgearbeit wünschen sich einen familienbewussten Arbeitgeber. Eine zentrale Stellschraube ist dabei die Arbeitsflexibilität, und zwar hinsichtlich Arbeitszeit und – wo es möglich ist – auch mit Blick auf den Arbeitsort. Wer seine Unternehmenskultur familienbewusst gestalten will, kann Mitglied im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ werden. Mitgliedschaft und alle Angebote wie zum Beispiel Veranstaltungen oder hilfreiche Broschüren und Leitfäden sind kostenfrei!

erfolgsfaktor-familie.de

Caroline Eva Meißner

Caroline Eva Meißner, Senior Product Manager bei Artsana

Verständnis und Unterstützung für Eltern bei Artsana

Die Artsana Germany GmbH ist die deutsche Vertriebsgesellschaft von Artsana SpA für die Marken Chicco, Recaro Kids und Boppy, und mit aktuell rund 25 Angestellten ein eher kleines Unternehmen. Ich bin seit August 2011 für das Unternehmen tätig. Meine Kinder sind mittlerweile zehn und sieben Jahre alt, und mir ist in all den Jahren immer viel Verständnis entgegengebracht worden, wenn es zu Hause im Terminplan etwas enger wurde. Wir haben als Mitarbeiter die Möglichkeit, an zwei Tagen pro Woche Homeoffice zu machen. Und wenn tatsächlich einmal alle Stricke reißen, gehen nach Absprache auch weitere Tage. Meine Arbeitszeit kann ich um eine Kernarbeitszeit herum je nach den Stundenplänen meiner Kinder einteilen. Zeitweise zu reduzieren und danach wieder mehr zu arbeiten, war nie ein Problem. Bei uns werden auch Geschlechter gleichbehandelt. Ich habe in den Jahren auch als Mutter immer mehr Verantwortung übernommen und konnte beruflich aufsteigen.

www.artsana.com


Tina-Marie Hallier

Tina-Marie Hallier, Senior Account Directorin bauchgefühl

Individuelle Lösungen bei bauchgefühl

Das Team der Kommunikationsagentur bauchgefühl mit dem Schwerpunkt Baby, Kind und Familie besteht zu mehr als 90 Prozent aus Kolleginnen. Ein familienfreundliches Konzept für alle Mitarbeitenden ist ein wichtiger Baustein des bauchgefühl Markenkerns. Tina-Marie Hallier, seit 2016 bei bauchgefühl und seit 2021 Mutter eines kleinen Sohnes, erwartet im Dezember ihr zweites Kind. Nach ihrem Wiedereinstieg im März 2022 in Teilzeit bis 30 Wochenstunden übernahm sie im Frühjahr 2023 die Position der Senior Account Directorin. „Ich bin nun schon seit vielen Jahren ein Teil der bauchgefühl Familie und sehr froh darüber, dass es mir von Arbeitgeberseite so leicht gemacht wird, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Vor meinem Wiedereinstieg nach der Elternzeit durfte ich ganz frei meine Wünsche zu Arbeitszeiten und deren Aufteilung angeben. Auch beim Thema Stundenerhöhung wurden mir keinerlei Steine in den Weg gelegt. Hinzu kommt, dass mir sehr großes Vertrauen entgegengebracht wird: Ich arbeite zu 100 Prozent remote und darf mir meine Arbeitszeit flexibel einteilen. Auch die Kolleg*innen im Team unterstützen mich.“

bauchgefuehl.com


Robin Homolac

Robin Homolac, Associate Director, Brand Marketing EMEA/APAC bei Ergobaby Europe

Im Work-Life-Blend der Familie näher bei Ergobaby

Als Vater mit Kindern im Alter von neun, sechs und drei Jahren und mit einer Frau, die fast in Vollzeit arbeitet, bin ich dankbar für das Vertrauen und die Freiheit bei meiner Tätigkeit für Ergobaby. Seit der Corona-Pandemie sind wir alle in flexibler Arbeitszeit und viele arbeiten remote von zu Hause aus. Fachkräftemangel und der „fight for talents“ sind natürlich ein Thema. Neue Mitarbeitende leben nicht in Hamburg oder wollen nicht dort hinziehen. Andere sind aus der Stadt weggezogen. Ich kann in einer Art Work-Life-Blend meine Arbeit besser mit dem Leben kombinieren. Die Flexibilität, am Nachmittag auch mal drei Stunden nicht zu arbeiten und sich um die Kinder zu kümmern, genieße ich. Das nimmt auch den Druck raus. Zeitlich passt es ohnehin oft besser, die Arbeit abends zu machen – für Meetings mit Kollegen in den USA etwa. Ich habe auch festgestellt, dass es normal geworden ist, wenn in Video-Meetings mal ein Kind auf dem Schoß sitzt. Vor kurzem war ich mit meiner Familie auf Kreta für eine Woche Workation und eine Woche Urlaub.

ergobaby.de


Baby & Beruf – Das sagt das Gesetz

Stillen und Berufstätigkeit war das Hauptthema der diesjährigen Weltstillwoche. Viele Eltern sind nicht von der Vereinbarkeit überzeugt und Mütter stillen entweder frühzeitig ab oder steigen erst später wieder in den Beruf ein. Dabei sind die Gesetze auf der Seite von jungen Familien – sei es bei der Förderung des Stillens am Arbeitsplatz oder bei verschiedenen familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen. Alexandra Groth, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Oppenhoff, erläutert die gesetzlichen Grundlagen.

Alexandra Groth ist Junior-Partnerin und Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Oppenhoff. Sie berät deutsche und internationale Unternehmen bei sämtlichen arbeitsrechtlichen Fragen. Die Kölner Rechtsanwältin ist erfahren in der Gestaltung von Arbeits- und Dienstverträgen. Darüber hinaus steht sie Mandanten bei Fragen der betrieblichen Mitbestimmung wie etwa der Harmonisierung von Arbeitsbedingungen oder im Bereich New Work zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen wie (Virtual) Stock Options Plans.

oppenhoff.eu/de/anwaelte/detail/alexandra-groth

Vorbehaltlich individueller Arbeitszeitvereinbarungen und Mitbestimmungsrechten des Betriebsrates kann der Arbeitgeber Beginn und Ende der täglichen Arbeit sowie die Pausen frei festlegen. Das Mutterschutzgesetz enthält jedoch Einschränkungen zum Schutz stillender Mütter und ihrer Kinder.

Gesetzlicher Schutz für die stillende Mutter

Um der Mutter auch während der Stillzeit eine Berufstätigkeit zu ermöglichen, gelten dieselben Regelungen zum arbeitszeitlichen Gesundheitsschutz wie für Schwangere. Das heißt, eine stillende Frau darf grundsätzlich nicht länger als 8,5 Stunden täglich beschäftigt werden, auch nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr oder an Sonn- und Feiertagen arbeiten und mit Mehrarbeit über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus beauftragt werden. Auch darf der Arbeitgeber keine Tätigkeiten zuweisen, die die physische und/oder psychische Gesundheit gefährden.
In den ersten zwölf Monaten nach der Entbindung muss der Arbeitgeber eine stillende Mutter auf ihr Verlangen für die zum Stillen erforderliche Zeit bezahlt freistellen, mindestens zweimal täglich für eine halbe Stunde oder einmal täglich für eine Stunde. Bei einer zusammenhängenden Arbeitszeit von mehr als acht Stunden sollen zweimal mindestens 45 Minuten Stillzeit gewährt werden oder einmal mindestens 90 Minuten, wenn keine Stillgelegenheit in der Nähe vorhanden ist (§ 7 Abs. 2 MuSchG). Auf Verlangen des Arbeitgebers hat die stillende Mutter eine Stillbescheinigung vorzulegen. Die Kosten hierfür trägt der Arbeitgeber (§ 9 Abs. 6 S. 2 MuSchG). Sofern das Kind nicht am Arbeitsplatz unmittelbar gestillt wird, ist von den zuvor beschriebenen Regelungen auch die Möglichkeit des Abpumpens der Muttermilch während der Arbeitszeit umfasst. Für Väter bestehen aktuell noch keine gesetzliche Regelung, die sie von der Arbeitszeit freistellen, um ihr Kind per Flasche zu füttern.
Bei schwangeren Frauen und stillenden Müttern hat der Arbeitgeber nach der Arbeitsstättenverordnung im Betrieb zudem Pausen- und Bereitschaftsräume so auszugestalten, dass sich Schwangere und stillende Mütter im Betrieb während der Pausen und, soweit es erforderlich ist, auch während der Arbeitszeit unter geeigneten Bedingungen hinlegen und ausruhen können. Dies kann auch durch eine im Betrieb vorhandene Behandlungsliege erfüllt werden. Besonders zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Privatsphäre gewährleistet wird und die Liege jederzeit genutzt werden kann. Arbeitgeber können hier familienfreundlich agieren, wenn sie separate Eltern-Kind-Räume einrichten.
Besonders familienfreundlich wäre es zudem, wenn eine Möglichkeit geschaffen wird, dass Muttermilch gekühlt aufbewahrt werden kann. Solche Möglichkeiten dürften auch aufgrund immer beliebter werdender Väterelternzeiten an Bedeutung gewinnen. Die Bedeutung der Arbeitsschutzregeln für Stillende scheint in der Praxis jedoch aufgrund weiterhin verbreiteter Elternzeit der Mütter und zunehmender flexibler Arbeitszeitmodelle zurückzutreten.

Familienfreundliche, flexible Arbeitszeitmodelle

Neben der Teilzeit (ob nun klassisch, als Brückenteilzeit, Elternzeitteilzeit, Job Sharing/Job Splitting oder Abrufarbeit) sind Gleitzeitregelungen (mit/ohne Kern-arbeitszeit) oder Zeitwertkonten die beliebtesten Instrumente der Arbeitszeitgestaltung. Daneben ist auch die sogenannte Vertrauensarbeitszeit, bei der der Mitarbeitende die Arbeitszeit frei einteilen kann und durch den Arbeitgeber nicht kontrolliert wird, ein weit verbreitetes Modell. Aufgrund der durch die Rechtsprechung nunmehr festgestellten Verpflichtung der vollständigen Arbeitszeiterfassung steht diese jedoch gerade auf dem Prüfstand, wobei sich die Politik dafür einsetzt, dass sie auch künftig weiter möglich ist.
Auch Homeoffice, mobile Arbeit oder Telearbeit sind heute nicht mehr wegzudenken. Die Pandemie hat bewiesen, dass sie eine familienfreundlichere Erwerbstätigkeit ermöglichen, die nicht zuletzt Vätern die Chance bieten, ihrem Nachwuchs näher zu sein. Letztlich ist jedoch auch an neue Gestaltungsformen wie etwa der Vier-Tage-Woche, einem unbegrenzten Urlaub oder Sabbaticals zu denken.
So vielseitig die Bedürfnisse von Mitarbeitenden sind, so vielseitig sind Arbeitszeitgestaltungsmodelle. Beide Seiten können von familienfreundlichen, flexiblen Arbeitszeitgestaltungen profitieren.