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Trends: Herein in die gute Kinderstube

6. September 2023, 10:41

Die Planung eines Kinderzimmers ist alles andere als Kinderkram. Der hohe Anspruch von Eltern und ihren Kids an die eigenen vier Wände braucht Fingerspitzengefühl und ein Faible für Farben, Formen und Facetten.
Nadja Finkenzeller hat nachgefragt: bei Interior Designerin und Vollblut-Mama Belen Garrido de Pfaff, die genau weiß, was kleine Räuber und heranwachsende Rebellen zum „Wohnfühlen“ brauchen.

My home is my castle – das eigene Reich ist für Kinder und Heranwachsende mehr als nur ein willkommener Aufenthaltsort. Das Kinderzimmer hat viele Facetten: Ob Wohlfühloase, Rückzugsort, Spielzone oder Teil der Ich-Identität – in unserem Trendreport erfahren Sie, in welche Richtungen sich die Bedürfnisse der Eltern und Kinder bewegen.

Mit Kopf & Herz: Zimmer für Neugeborene und Kleinkinder
Alle Mamis-to-be beschäftigen sich früher oder später mit der Frage, wie sie das Kinderzimmer für den Nachwuchs gestalten sollen. Die Zeiten, in denen man sich strikt an traditionelle geschlechtsspezifische Farbschemata hielt, sind vorbei. Viele moderne Eltern bevorzugen eine geschlechtsneutrale Gestaltung, die über Stereotypen hinausgeht. Klare Formen und natürliche Elemente schaffen ein beruhigendes und integratives Umfeld für das Neugeborene.

Eltern bevorzugen für das Babyzimmer ein eher neutrales Design

Nachhaltigkeit ist wichtig
Die Berücksichtigung der drei Rs (Reuse, Reduce, Recycle) wird bei der Planung von Kinderzimmern immer wichtiger. Eltern entscheiden sich bewusst für Möbel und Dekoration, die mit dem Kind mitwachsen können. Die Investition in multifunktionale Möbel, wie beispielsweise Kinderbetten, die sich in eine Spielzeugaufbewahrung umwandeln lassen, ist nicht nur praktisch, sondern auch umweltbewusst. Nachhaltig produzierte Artikel haben bei all denjenigen Prio, die auf Langlebigkeit und Umweltvertäglichkeit setzen.

Lustige Themenzimmer für Heranwachsende
Kleinkinder und Kinder bis zehn Jahre tauchen gerne in Fantasiewelten ein. Ihr eigenes Reich muss deshalb gleichermaßen spannend, funktional und gemütlich sein. Dabei sind die Trends abhängig von den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen.

„Die Planung von Kinderzimmern ist eine spannende und lohnende Aufgabe, die eine sorgfältige Berücksichtigung verschiedener Faktoren erfordert. Indem wir das Alter des Kindes berücksichtigen, können wir Räume schaffen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Interessen des Kindes eingehen.“

Belen Garrido de Pfaff

Verspielte Themen und Farben
Spielerische Themen und leuchtende Farben werden bei der Gestaltung des Zimmers bevorzugt. Denn: Kinder fühlen sich von Natur aus zu hellen und anregenden Umgebungen hingezogen. Absolut im Trend: Abziehbilder, Wandbilder oder Tapeten mit Lieblingsfiguren oder -motiven, die die Fantasie anregen.

Fantasievolle Spielbereiche
Im Kinderzimmer kann jede Ecke genutzt werden und verschiedene Aufgaben erfüllen. Eine Leseecke ohne gemütlichen Sessel und Bücherregal ist undenkbar, in eine Verkleidungsecke gehören neben den Kostümen natürlich auch ein Spiegel und in die Bauecke jede Menge Bausteine und Konstruktionsspielzeug. Diese Bereiche regen Kinder dazu an, ihre Interessen zu erforschen und fantasievoll zu spielen.

Passend für das Alter von 1 bis 10

Es darf interaktiv sein!
Das Einbeziehen von interaktiven Elementen gehört bei der Raumgestaltung heute zum guten Ton. Intelligente Beleuchtungssysteme, die mit einfachen Gesten gesteuert werden können, stecken auch im Kinderzimmer nicht mehr in den Kinderschuhen. Und ja, interaktives Spielzeug, das Lernen und Kreativität fördert, sorgt für den Wow-Effekt.

Leichtes Aufräumen
Da der Sinn für Ordnung nicht angeboren ist, achten Inneneinrichter und Eltern mit Vorliebe darauf, dass sich das Kinderzimmer leicht aufräumen lässt. Pfiffige Aufbewahrungslösungen, wie Behälter, Körbe und Regale sind Dauerseller, denn sie sorgen dafür, dass nichts auf dem Boden herumliegt.

Für Größere Kids ab 10

Flexible Gestaltung
Die Vorlieben und Interessen von Kindern ändern sich schnell, wenn sie größer werden. Flexible Gestaltungsmöglichkeiten, die sich den ändernden Bedürfnissen der Kinder anpassen lassen, werden beim Möbelkauf verstärkt ins Auge gefasst. Modulare Möbel können beispielsweise je nach Aktivitäten und Spielstil neu angeordnet werden.

Farbgestaltung: Niemals nach Schema F!
Beim Kauf verschiedener Einrichtungsgegenstände entscheiden Kinder mit und setzen auf verspielte und lebendige Farben, die ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Interior Design-Experten setzen auf die Lieblingsfarben des Kindes, vermeiden aber allzu wilde Kombinationen. Sanfte Blau-, Grün-, Gelb- oder Pastelltöne liegen im Trend.


Der Faktor-Check:
Funktionale Zonen: Um die Raumaufteilung zu optimieren, ist es wichtig, den Raum in verschiedene Funktionsbereiche oder „Funktionsblasen“ zu unterteilen. Diese Zonen umfassen in der Regel einen Schlaf- und Entspannungsbereich, einen Spiel- und Kreativitätsbereich sowie einen Bereich, in dem man sich für den Tag fertig macht. Diese durchdachte Organisation ermöglicht es den Kindern, sich bequem mit verschiedenen Aktivitäten zu beschäftigen.
Ästhetik und Stil: Das Alter des Kindes und der Lebensstil der Familie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Zimmerstils. Das Design sollte für das Kind ansprechend sein und gleichzeitig die Gesamtausstattung des Hauses ergänzen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen spielerischen und praktischen Elementen ist entscheidend.


Thema und Dekoration haben Prio
Von lustig über hip bis romantisch: Altersgerechte Themen werden in Kinderzimmern für die Altersgruppe ein bis zehn Jahre gerne aufgegriffen. Diese können sich auf Lieblingsfiguren, Interessen oder Hobbys beziehen. Da sich Vorlieben schnell ändern können, sind wandelbare Dekorationen, wie Wandaufkleber oder abnehmbare Poster, absolute Must-haves einer durchdachten Sortimentsgestaltung im Handel.

Licht, Licht und noch mal Licht
Auch das Thema der Beleuchtung rückt immer mehr in den Fokus. Kinder wünschen sich eine optimale Mischung aus natürlichem Licht und künstlichen Lichtquellen. Das Augenmerk liegt bei Kindern auf Vorhängen und Jalousien, die ganz nach ihrem Geschmack gestaltet sind und den Raum bei Bedarf verdunkeln. Lichterketten und Nachtlichter sind die Dauerbrenner im Handel, denn sie sorgen für ein Gefühl der Behaglichkeit.
Last but not least lässt sich sagen: Der Wohlfühlfaktor ist das tragende Element im Interiordesign und die Kinderzimmer selbst sind Orte, an denen die Kleinen über sich hinauswachsen können.