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Tippen oder Tupfen – Kreative Kids

28. Januar 2019, 14:39

Fingerfarbe, Kinderkleber – das braucht doch niemand mehr. Heutzutage wird digital gemalt. Was aber bedeutet das? Kommen Kinderzeichnungen künftig aus dem Drucker? Wird Kreativ-Material im Elektrofachmarkt angeboten und gibt es Mal-Apps als Kindergeburtstags-Download? Wohl kaum, denn nichts davon kann die Einzigartigkeit des so wichtigen multisensorischen Erlebens ersetzen.

Natürlich ist es einfach, schnell und zeitgemäß, digital zu malen. Effekte und Verläufe können ruckzuck angeklickt werden, Filter drüber und fertig ist das Meisterwerk. Das nervige Auswaschen der Pinsel entfällt und auch das ganze Aufräumen hat sich erledigt. Erledigt hat sich damit aber auch das schmatzende Geräusch, wenn kleine Finger in Farbe tauchen. Ebenso das Gefühl, mit den eigenen Händen übers Papier zu fahren. Ganz zu schweigen von den selbstgebastelten Geschenken, die so herrlich schief zusammenkleben, aber eben mit viel Liebe gemacht sind. Wo geht die Reise also hin? Werden unsere Kinder auch in Zukunft mit verschmierten Händen ins Badezimmer laufen? Fühlen und Entdecken, mit Formen und Materialien spielen.
Als Farbenhersteller sieht sich Kreul oft mit diesen Fragen konfrontiert und ist überzeugt: Die Schulung der digitalen Kompetenz ist wichtig, die Förderung der Kreativität aber umso mehr. Das Digitale zu verteufeln wäre zu einfach. Vielmehr geht es um die richtige Balance zwischen Medienkompetenz und Kreativität. Mal braucht es Zeit für das Tablet, mal braucht es Zeit für den Pinsel. Mal darf es blinken und piepen, mal muss es farbig und ruhig werden.

Ruhig stellen und ruhig werden

Malen und Basteln wird in Zukunft sicher eine andere Rolle einnehmen. Wurden in der Vergangenheit Kinder gelobt, wenn sie alles ordentlich gemalt oder geklebt hatten, so wird es zukünftig um das Spüren, Entspannen und Erfahren mit Farben gehen. Das Gefühl des Klebers oder der Farbe zwischen den Fingern ist ganz besonders und trainiert die kleinen Hände ganz anders als das Tippen auf Glas. Umso wichtiger wird es, dass Händler diesen Gedanken aufnehmen und der Bedeutung von Farben und Kreativ-Artikeln eine angemessene Aufmerksamkeit schenken. Es wird die Aufgabe der gesamten Branche sein, Kreativität als Thema anzuregen und in einem Kontext zu präsentieren, der Eltern hilft die richtige Balance zu finden. Das kann über spannende PoS-Inszenierungen erfolgen: Denn dann darf es auf dem Thementisch auch ruhig mal der schmutzige Pinsel sein, der zum Überlegen anregt: Tippen oder Tupfen?