Tessloff Verlag: Wissensdurst stillen
Der Tessloff Verlag ist vor allem für seine spielerische Art der fundierten Wissensvermittlung bekannt, insbesondere über die hauseigenen Marken Was Ist Was und Der kleine Major Tom. Wie das Lizenzgeschäft damit funktioniert und weshalb analoge Marken auch in einer digitalen Welt gefragt sind, verrät das Licensing-Team des Verlags im Interview.
Frau Uhlemann, Frau Hartwig, Frau Kazemi, seit wann ist Tessloff als Lizenzgeber in der DACH-Region aktiv?
Helga Uhlemann: Die ersten Lizenzen in der DACH-Region hat der Tessloff Verlag bereits in den 80er-Jahren vergeben. Seit Ende der 90er- Jahre ist der Verlag verstärkt als Lizenzgeber aktiv.
Welche Aktivitäten und Projekte umfasst Ihre Arbeit in der Lizenzabteilung heute?
Claudia Hartwig: Ein wichtiger und langjähriger Bereich ist der internationale Lizenzverkauf, bei dem wir Buchlizenzen für fremdsprachige Ausgaben unserer Titel an Verlage weltweit vergeben. Seit Anfang der 90er-Jahre hat Tessloff einen Tochterverlag in Ungarn. Besonders erfolgreich sind wir mit unseren ausländischen Buchlizenzen in Asien und Osteuropa. Ein weiteres Segment unserer Aktivitäten sind nationale Lizenzen unserer Marken wie zum Beispiel Spiele und Kalender, audiovisuelle und digitale Produkte oder Merchandising. Ein dritter wichtiger Bereich ist für uns B2B. Dieser umfasst die Konzeption und Umsetzung von kundenspezifischen Auftragsproduktionen (zum Beispiel aktuell die Broschüre „Was Ist Was Offshore Windenergie“ für eine Stiftung) sowie Promotionsausgaben (zum Beispiel für McDonald‘s). Hier setzen wir adaptierte Fassungen unseres bestehenden Contents um oder erstellen neue Produkte zu kundenspezifischen Themen.
Welche Marken stehen bei Ihnen im Fokus?
Bettina Kazemi: Das Herzstück ist die Marke Was Ist Was. Vor knapp fünf Jahren ist die Kinderbuchreihe Der kleine Major Tom mit dessen Weltraumabenteuern dazugekommen und wächst stetig in ihrer Markenbekanntheit.
Wie sieht Ihre Lizenzstrategie für Ihre Marken aus? Wie hat sich diese im Lauf der Zeit verändert, und weshalb?
Helga Uhlemann: Wir legen vor allem Wert auf eine wohlüberlegte Auswahl unserer Lizenznehmer und eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Die Lizenzprodukte müssen dem Markenkern gerecht werden, und fundierte Wissensvermittlung und Spaß sollte im Mittelpunkt stehen. Unser wachsendes Produktportfolio ermöglicht dabei viele neue, spannende Lizenzmöglichkeiten.
Spielerische Wissensvermittlung: Mit der bunten Produktwelt der Marke Was Ist Was lernen aufgeweckte Kinder unsere Welt kennen und besser zu verstehen.
Bettina Kazemi: Die Möglichkeiten der Lizenzierung sind schon allein durch die technische Entwicklung gewachsen. Die Verwendung von Fotos oder Illustrationen ist einfacher geworden. Die audiovisuelle und digitale Produktwelt bietet heute viel mehr Ausspielmöglichkeiten als noch vor 15 Jahren. Die Lizenzprodukte werden digitaler. Beispiele dafür sind Was Ist Was-Inhalte für unseren Hörstift Bookii, die erfolgreichen Hörboxen oder das Amazon Alexa Quiz. Eine für uns erfreuliche Entwicklung ist, dass der Markt verstärkt nach etablierten, starken Marken mit Mehrwert sucht – Stichwort: fundierte Wissensvermittlung.
Wieso funktioniert die analoge Marke Was Ist Was auch nach 60 Jahren, noch dazu in einer digitalen Welt?
Helga Uhlemann: Eine Marke seit über 60 Jahren zu führen ist eine schöne Bestätigung, aber nichts, worauf wir uns ausruhen wollen. Was Ist Was ist sich im Markenkern über die Jahrzehnte treu geblieben. Und: Der kindliche Wissensdrang ist immer da und wird immer da sein. Indem wir in qualitativ hochwertigen Produkten fundierte Antworten geben und Kinder für Wissen begeistern, bleiben wir im Markt attraktiv. Mit Was Ist Was sind Generationen groß geworden, und durch die langjährige Bekanntheit und Beliebtheit bei Eltern, Großeltern, Schenkenden sowie Schulen, Bibliotheken und anderen Bildungseinrichtungen hat sich Was Ist Was als Marke des Vertrauens bei Leser*innen und Lizenznehmern etabliert. Zudem haben der Verlag und die Lizenznehmer die Produktfamilie mit Büchern, Spielen, audio-visuellen und digitalen Produkten stetig erweitert. So holen wir jedes Kind über seine persönliche Vorliebe der Wissensaufnahme ab. Als Fazit kann man sagen: Tessloff entwickelt die Marke laufend weiter, bleibt dabei aber dem Markenkern immer treu.
•Steht seit über 60 Jahren für fundierte, qualitativ hochwertige Wissensvermittlung mit Spaß und auf Augenhöhe.
•Erklärt komplexe Themen anschaulich und für Kinder verständlich.
•Weckt Neugier, stillt Wissensdurst und regt zum Weiterdenken an.
•Das sind der kleine Astronaut Tom, seine Freundin Stella und Roboterkatze Plutinchen.
•Die drei meistern mit vereinten Kräften und als starkes Team jede Herausforderung und entdecken ganz nebenbei faszinierende wissenschaftliche Phänomene rund um das Weltall und die Planeten.
•Im Zentrum stehen essenzielle Werte wie Freundschaft und Verantwortung, aber auch Neugier, Mut, Abenteuer und ein besonderer Blick auf die Erde.
Welche Produktkategorien funktionieren für die Marke Was Ist Was am besten und welche für Der kleine Major Toms?
Claudia Hartwig: Ganz allgemein kann man sagen, bei Was Ist Was funktionieren Print und audio-visuelle Produkte am besten, da sie die idealen Träger für Wissensvermittlung in der Zielgruppe sind. Bei Der kleine Major Tom sind bis jetzt vor allem Merchandising-Produkte wie Kleidung und Accessoires beliebt. Wobei wir hier in der Lizenzierung nach gut eineinhalb Jahren erst am Anfang stehen. Die Kiddinx Media GmbH hat die Vermarktung der Merchandisingrechte übernommen.
Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Lizenzpartnerschaften und für neue Lizenzprodukte?
Helga Uhlemann: Wir beobachten intensiv die Entwicklungen des Marktes, zum Beispiel im Spielwarenbereich oder bei digitalen Produkten, und welche Trends sich etablieren und bleiben. Wichtige Inspirationsquellen sind natürlich Messen sowie der Austausch mit unseren bestehenden Partnern und potenziellen Interessenten.
Wie haben sich die Pandemiejahre, der Krieg in der Ukraine und die wirtschaftliche Unruhe auf Ihre Lizenzarbeit ausgewirkt?
Bettina Kazemi: Diese Frage möchten wir in Bezug auf unser internationales Lizenzgeschäft mit fremdsprachigen Buchausgaben beantworten. Hier fehlte uns pandemiebedingt der Austausch auf internationalen Messen wie zum Beispiel auf der Buchmesse Frankfurt, der Internationalen Kinderbuchmesse Bologna und der Spielwarenmesse, sodass wir deutlich schwerer neue Kontakte und weniger Lizenzabschlüsse generieren konnten.
Welche Zukunftspläne haben Sie für die beiden wichtigsten Marken? Wo sehen Sie noch Potenzial für Wachstum?
Helga Uhlemann: Natürlich möchten wir viele besondere, neue Lizenzprodukte zu Was Ist Was und für Der kleine Major Tom entwickeln.
Hierzu können und wollen wir nur so viel verraten: Spannende neue Produkte sind in Arbeit und erscheinen im nächsten Jahr. Seien Sie also gespannt auf die kommenden Messen, wie zum Beispiel die Spielwarenmesse!
Vielen Dank für diese interessanten Einblicke!