Spiele – Frisch auf den Tisch, Folge 1
In regelmäßigen Abständen werden wir auf toys-kids.de Brettspiel-Rezensionen von Spieleexperte Peter Neugebauer präsentieren. Immer frisch. Immer aktuell.
„DRAGON MARKET“ ist südostasiatisches Marktgewusel pur
Verlag: Piatnik
Autor: Marco Teubner
Design: Tomek Larek
Zielgruppe: Familien
Anzahl/Alter: 2-4 Spieler ab 7 Jahren
Art: Sammel- und Laufspiel
Neuheit: Essen 2019
Am Markttag herrscht auf den Kanälen in Bangkok hektisches Treiben. Die Händler paddeln mit ihren Booten durchs Wasser. Diese sind überfüllt mit Waren. Jeder sucht einen guten Anlegeplätz, um die Angebote feilzubieten. Und die Kunden hüpfen über die Boote, um besondere Seltenheiten zu erlangen.
Auf dem Spielplan wird dieses Gewusel nachempfunden. Insgesamt zehn Boote gleiten durchs Wasser. Sie bewegen sich kreuz und quer. In ihnen sitzen die Händler und offerieren stets zwei unterschiedliche Waren. Geschmeide ist dabei, Bonsai-Bäumchen oder auch mal ein Goldfisch. Die Spieler erhalten eine Aufgabenkarte und müssen die dort aufgeführten Waren sammeln. Übers Wasser laufen geht natürlich nicht. Deshalb müssen sie nach Würfelvorgabe die Boote schieben oder drehen, um sich Stege zu bauen und um vom Ufer zu ihren Zielbooten zu gelangen. Das ist ein wildes Geschiebe und Gezerre.
Es gilt, den Überblick zu bewahren. Wie arrangiert man seinen Zug optimal? Das ständige Hüpfen von Boot zu Boot und die Bewegung mit und in Booten erlauben vielfältige Möglichkeiten. Das Spiel ist ein gutes Angebot für erstes Taktieren. Die großen Boote, die griffigen Holzfiguren und die passenden Illustrationen unterstützen das Spielerleben. (pen)
Bei „STERNSUCHER“ funkelt’s am Nachthimmel
Verlag: Haba
Autor: Manfred Ludwig
Illustrator: Matthias Derenbach
Zielgruppe: Kinder
Anzahl/Alter: 2-4 Spieler ab 6 Jahren
Art: Suchspiel
Neuheit: Essen 2019
Am Nachthimmel funkeln die Sterne. Wer entdeckt die Sternenbilder wie großer Wagen, kleiner Bär oder andere?
Die Spielfläche ist eine nachtblaue 9×9-Lochmatrix. In ihr stecken beliebig verteilt 29 gelbe Sternenmarker und ein oranger Fixstern im Zentrum des Himmels. Der Spieler am Zug erhält eine Sternenkarte. Das ist eine Lochschablone, die über die Sterne gedeckelt werden kann. Darauf sind Konstellationen markiert. Drei oder vier Sterne sind miteinander verbunden und ergeben ein Sternenbild. Dieses gilt es in der Himmelsauslage zu finden und durch stülpen der Karte über die Sternmarkierungen seinen Erfolg zu belegen. Jeder passende Stern zählt einen Punkt, der Fixstern einen Extrazähler. Die Suche wird durch eine Sanduhr angetrieben, so dass Zeitdruck entsteht. Nach dem Finden eines Sternenbildes werden Marker versetzt. Das Himmelspanorama ändert seine Form.
Da die Himmelskörper im zu suchenden Sternbild nie im rechten Winkel zueinander stehen, ist das Auffinden richtiger Konstellationen für Kinder keinesfalls einfach. Eine schwierigere Variante lässt ältere Kinder gleichzeitig gegeneinander spielen. Ein schönes Element sind die Neonmarker als Sterne, die leicht funkeln. (pen)
„CATAN STERNENFAHRER“ ist Siedeln im Weltraum
Verlag: Kosmos
Autor: Klaus Teuber
Illustration: Franz Vohwinkel
Zielgruppe: Familien und Kenner
Anzahl/Alter: 3-4 Spieler ab 12 Jahren
Art: Besiedlungsspiel im Catan-Universum
Neuheit: Essen 2019
Sonderheit: Überarbeitete Neuauflage von „Die Sternenfahrer von Catan“
Vom Heimatplanet ausgehend, lockt die Schwärze des Universums. Mit Raketenschiffen erobert jeder ferne Welten. Dort lassen sich neue Planeten erkunden und deren Rohstoffe gewinnen. Allerdings, wie das so bei Entdeckerreisen ist, überall lauern Überraschungen und Gefahren.
Das Erfolgsspiel „Catan“ wird hier in ein SF-Thema eingebettet. Das Ernten von Rohstoffen, das Handeln mit diesen und das Verbauen der eigenen Rohstoffe ist gleich und damit ein Großteil des Spielgefühls vom Basisspiel eingefangen. Aber, der Plot ist ein anderer. Jetzt fliegt man mit seinen Figuren in die Tiefe des Alls, d.h. in die Weite des Plans. Dazu braucht man Antriebskräfte für die eigenen Flugschiffe sowie Frachtmodule für den Transport. Und weil Gefahren durch Raumpiraten drohen, ist eine Bewaffnung angeraten. Klug ist der Freundschaftsschluss mit fremden Völkern, denn diese helfen bei jeglichem Fortschritt.
Der allseits bekannte Rhythmus der Catan-Spiele wird hier durch thematisch dichte Ergänzungen fortgeführt. Dazu gehören vor allem die Begegnungskarten, die immer bei einer bestimmten Wurfkonstellation aktiviert werden. Es sind überraschende Konfrontationen, denen man sich stellen muss. Man weiß nie, ob sie glimpflich oder bösartig enden. Diplomatie oder ein rechtzeitiges Zurückziehen ist bisweilen klüger als hasadeurhaftes Vorpreschen. Nach wie vor wird mit außergewöhnlichem Spielmaterial wie den vier großen Mutterschiffen gewürfelt. Der Spielverlauf wurde dynamischer gestaltet. Man wird zwei Stunden prächtig unterhalten. (pen)