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Spiele – Faszination Spiel

8. Dezember 2021, 12:28

Spielen ist seine Leidenschaft, aber lange Spielregeln lesen mag er eigentlich nicht. Christian Wallisch, der Präsident des einzigen deutschlandweiten Spieleclubs, feiert mit dem Ali Baba Spieleclub e.V. in diesem Jahr 30. Jubiläum.

Wie viele andere Begeisterte hat Christian Wallisch die Leidenschaft fürs Spielen schon als kleiner Junge gepackt. Nun ist er seit 30 Jahren Chef des Ali Baba Spiele-clubs, der 1991 ins Leben gerufen wurde. „Ich dachte, wir gehen an die Öffentlichkeit“, erinnert sich der hauptberufliche Studienrat und Familienvater. Und „Ein großer Verein ist stärker als viele kleine.“ Das Ergebnis seines Engagements ist beeindruckend, mittlerweile zählt Ali Baba deutschlandweit 830 Mitglieder, die Hälfte davon in Nürnberg. Zweimal wöchentlich treffen diese sich im „Haus des Spiels“, dem altehrwürdigen Pellerhaus, wo der Spielesaal und Archivräume untergebracht sind. In diesen stapeln sich über 5.000 unterschiedliche Spiele in übervollen Regalen, die mit einer vereinseigenen Mitglieder-App registriert und verwaltet werden.
Zehn autarke Standorte, sogenannte Regionalverbände, hat der Verein aktuell unter dem Markendach Ali Baba. Neben Nürnberg, Bamberg und Erlangen sind diese in Köln, Stuttgart, Ingolstadt, Regensburg, Berlin, im Hunsrück und neu in Chemnitz. Mit 20 Euro Beitrag pro erwachsenem Mitglied jährlich kann der Verein rund 5.000 Euro pro Jahr in neue Spiele investieren. Hier kommt der Fachhandel ins Spiel. „Mit Händlern allgemein arbeiten wir prima zusammen, auch wenn die Anzahl von Spieleläden pro Stadt sehr unterschiedlich ist“, so Wallisch, der selbst am liebsten historische Wirtschafts-Simulations-, aber auch aktuelle Kartenspiele wie etwa „Wizzard“ oder „Tichu“ spielt.
Natürlich ist auch der Besuch von Publikums- und Fachmessen – besonders Essen und Nürnberg – Pflicht. „Rund 30 Prozent neuer Spiele kauft Ali Baba auf der Essener Messe, 45 Prozent erhält der Club als Rezensionsexemplare von Verlagen, weitere fünf Prozent werden im lokalen Spielwarenhandel gekauft, die übrigen 20 Prozent online über Spezialportale. „Wir sind ehrenamtlich und finanzieren uns nur über Mitgliedsbeiträge ohne Gewinnstreben. Das heißt, wir müssen dort kaufen, wo‘s für uns am günstigsten ist. Und das ist nicht selten im Internet“, erklärt Wallisch. „Viele kleine Verlage können keine Rezensions-exemplare abgeben, große wollen das oft nicht, obwohl wir bundesweit anspruchsvolle, werbewirksame Multiplikatoren sind. Wir garantieren, dass Testexemplare ein Jahr lang bei allen Veranstaltungen vorgeführt werden.“

Wallisch hat auch den Förderverein des Ali Baba Spieleclub e.V. gegründet, der im Herbst den Flutopfern an der Ahr mehr als 1.500 Spiele gespendet hat. Der 1. Vize Martin Brock-Konzen hat die erste Fuhre ins Ahrtal transportiert. „Wir wickeln gemeinnützig Spenden ab, organisieren Turnierserien im Auftrag von Verlagen, bieten viele Veranstaltungen mit integrativer und pädagogischer Begleitung. Außerdem interagieren wir mit Spieleautoren.“ Jedes Jahr zur Spielwarenmesse-Zeit wird der „DuAli“ verliehen, der einzige Preis für Zwei-Personen-Spiele. Und in Corona-Zeiten konnten die Mitglieder online über eine Discord-Site miteinander spielen und mittels Click&Collect Spiele ausleihen. Alles in allem geht es dem Präsidenten und seinen Mitgliedern darum, das Gesellschaftsspielen zu verbreiten und neue Regionalverbände für den Dachverein zu gewinnen – mit der Marken-, Test- und Einkaufskraft Ali Baba im Rücken.
Ein besonderer Kontakt des Spiele-clubs besteht zum Deutschen Spielearchiv im Nürnberger Pellerhaus, wo rund 30.000 Brett- und Kartenspiele lagern und wissenschaftlich betreut werden. „Wir organisieren mit diesem wichtigen Archiv zum Beispiel Spielenachmittage für Familien mit Doubletten teils seltener Spiele. Dabei ist der fachliche Austausch für alle ein toller Gewinn.“
„In Sachen Zusammenarbeit mit dem Fachhandel“, schließt Christian Wallisch, „sind wir auch künftig für alles offen. Wir arbeiten gerne intensiv zusammen, auch bei gemeinsamen Veranstaltungen und mit neuen Ideen.“