Anzeige

Safety – Carrying the Future

2. Dezember 2019, 11:25

So heißt der Slogan von Maxi-Cosi für das neue Modell Coral – und das ist wörtlich gemeint. Die weltweit erste modulare Babyschale besteht aus einem äußeren Sicherheitsrahmen und einer nur 1,7 Kilogramm leichten, inneren Babytrage, in der das Kind außerhalb des Fahrzeugs mühelos transportiert werden kann. Die Idee wurde auf der Kind + Jugend mit einen Innovation Award belohnt. Der Niederländer Erik Salters, Senior Engineer Advanced Research Group bei Dorel Juvenile Europe, war an der Entwicklung beteiligt und erläutert im Interview mit Lioba Hebauer die Entstehungsgeschichte.

Erik Salters, Senior Engineer Advanced Research Group bei Dorel Juvenile Europe mit dem neuen Coral von Maxi-Cosi

Herr Salters, ganze Elterngenerationen haben ihre Wonneproppen in drei bis vier Kilo schweren Babyschalen herumgeschleppt und sich blaue Flecken durch den seitlichen Knopf des Transportbügels zugezogen. Und jetzt kommt auf einmal ein Sitz, der all diese Probleme löst. Man möchte fast fragen: „Warum hat das so lange gedauert?“
Nun, wir haben im Vorfeld dieser Entwicklung rund 500 Eltern interviewt und uns ihren Alltag ganz genau angesehen. Wir wollten wissen, was ihre Bedürfnisse sind, wie oft, wie lange und wohin Eltern die Babyschale tragen. Da war schnell klar, dass da immer noch einige Wünsche offen sind, bezüglich des hohen Gewichts, der unhandliche Form, der hervorstehenden Bügel an der Seite. Für diese Probleme hatten wir bislang noch keine Lösung gefunden. Deshalb haben wir zunächst die grundlegenden Funktionen einer Babyschale definiert: Eltern transportieren damit ihr Kind vom Haus zum Auto, vom Auto zum Kinderwagen oder direkt zu Freunden. Das ist die Transportfunktion. Daneben erfüllt der Sitz als Rückhaltesystem im Auto natürlich auch eine Schutzfunktion bei einem Unfall. Und dann ist der Groschen gefallen: Wir haben die beiden Funktionen einfach getrennt! Der Sicherheitsrahmen bleibt im Auto auf der Basis-Station, die weiche leichte Babytrage kann mit einem Klick herausgenommen werden. Damit ist das Kind überall ganz nah mit dabei und die ergonomische Form des Inlays schont zusätzlich den Rücken der Tragenden. Eine Produktentwicklung kann nur dann erfolgreich sein, wenn es dem Verbraucher einen echten Vorteil bietet oder ein Problem löst – sei es im Bereich Komfort oder bei der Sicherheit.

Apropos Sicherheit, welche Herausforderungen stellt ein modularer Sitz an die Produktentwicklung?
Bei der Sicherheit machen wir auch bei einem modularen Sitz keine Zugeständnisse. Der Coral erfüllt dieselben hohen Sicherheitsstandards wie alle Maxi-Cosi-Sitze. Die technische Herausforderung bestand darin, bei zwei Elementen, die verbunden werden, die gewünschte Stabilität zu erreichen. Es gibt jede Menge interessanter Ideen und Konzepte für neue Features bei Rückhaltesystemen. Wenn die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, sind sie schnell vom Tisch.

Erwarten Sie bald modulare Babyschalen von anderen Herstellern auf dem Markt zu sehen?
Die Innovationen beim Coral sind mit Patenten geschützt. Schließlich investiert man als Hersteller eine Menge Geld in die Realisierung des Modells. Es ist ausschlaggebend mit der perfekten Lösung zuerst auf dem Markt zu sein.

Maxi-Cosi Coral ist die erste Babyschale mit rund 50 Prozent weniger Tragegewicht als bislang üblich. Die Kombination aus Autositz und Soft-Babytrage optimiert Gewicht und Komfort ohne Abstriche bei der Sicherheit. Mit ihren weichen Griffen ist die Babyschale bequem zu tragen und nach der neuesten EU-Sicherheitsnorm i-Size zugelassen. Darüber hinaus ist sie als Aufsatz mit den meisten Kinderwagen kompatibel. Auf der Fachmesse Kind + Jugend 2019 in Köln wurde der Sitz mit dem Innovation Award in der Kategorie „World of Travelling Kids“ ausgezeichnet.

Während der Coral für einen weiteren wichtigen Fortschritt im Bereich Komfort steht, stellt das e-Safety Sitzkissen von Maxi-Cosi ein neues Sicherheits-Feature vor, wie es in Italien bereits vorgeschrieben ist: ein Warnsystem für im Auto zurückgelassene Kinder. Können Sie nachvollziehen, dass hier manche Eltern nur noch mit dem Kopf schütteln?
Ich kann verstehen, dass die meisten Eltern denken, dieses Feature sei überflüssig. Sie sind überzeugt davon, dass sie ihr Kind niemals im Auto vergessen würden. Ich glaube, das denken auch die etwa 30, 40 Mütter und Väter, denen das jedes Jahr dann doch passiert – mit manchmal tragischem Ausgang. In südlichen Ländern ist das Risiko wegen der höheren Temperaturen größer als in den nördlichen Regionen. Die italienische Regierung macht diese Alarmsysteme nun zur Pflicht. Wie schnell es auf europäischer Ebene eine gesetzliche Regelung geben wird, ist jedoch noch nicht abzusehen.

Welchem der möglichen smarten Features bei den Autokindersitzen werden wir im kommenden Jahr bereits auf den Messen als tatsächliche Entwicklung begegnen?
Die Elektronik in Autokindersitzen entdeckt auf der ersten Stufe zunächst spezifische Bedingungen. Passt die Temperatur für das Kind? Ist der Gurt geschlossen? Befindet sich das Kind überhaupt im Autositz? Wenn man dafür jeweils eine Lösung entwickelt hat, die immer die korrekte Antwort liefert, kann man auf der nächsten Stufe an einem reaktiven System arbeiten. Ist dem Kind zu heiß im Sitz, korrigiert der Sitz die Temperatur. Die Herausforderung an das Engineering ist, dass hier keine Fehler passieren dürfen. Ist dem Kind zu kalt und wir kühlen aufgrund einer Fehlinformation noch weiter ab, lösen wir kein Problem – wir schaffen eines. Darüber muss man vorher wirklich nachdenken. Und deshalb dauern manche Entwicklungen unter Umständen viele Jahre.
Ich glaube, dass eines der kommenden Features, die realisiert werden, der Alarm bei einem offenen Gurt sein wird. Ich selbst habe drei Kinder und weiß, dass es manchmal im Auto drunter- und drübergeht. Ein Kind schreit und schon ist die Aufmerksamkeit der Eltern nicht mehr beim Schließen der Gurte. Oder ein Kind öffnet den Gurt selbstständig und das Elternteil am Steuer merkt es nicht. Wie schön wäre es, wenn es hier ein Warnsignal gäbe. Ich denke, das werden wir in Kürze auf dem Markt sehen.
Trotz aller smarten Features – die sogenannte Misuse-Rate bei der Bedienung von Autokindersitzen ist immer noch erschreckend hoch. Sie liegt bei rund 50 Prozent.
Das liegt daran, dass unter diesem Begriff auch viele harmlose Fälle falscher Bedienung zusammengefasst werden. Wenn der Gurt zum Beispiel etwas weniger straff gespannt wird als er sollte oder halb verdreht ist, erhöht sich unter Umständen das Verletzungsrisiko nur leicht. Ein sehr lockerer oder gar offener Gurt ist bereits schwerwiegend, weil dies bei einem Unfall zum Tod des Kindes führen kann. Bei einem lockeren Gurt besteht die Gefahr, dass das Kind bei einem Aufprall zu weit aus dem Sitz schleudert und auf harte Seitenbereiche des Autos oder die Rückseite des Vordersitzes aufschlägt. Es ist wichtig, dass die Verbraucher die Folgen falscher Bedienung verstehen. Allerdings sind nicht alle gleich risikobewusst. Deshalb ist es Aufgabe der Hersteller, Warn-signale zu implementieren, die den Eltern eine potenzielle Gefahr signalisieren.

Maxi-Cosi e-Safety ist nur auf den ersten Blick ein bequemes Sitzkissen. Das smarte Sicherheitstool für Kindersitze alarmiert Eltern über eine App auf dem Smartphone, wenn Kinder unbeaufsichtigt im Auto zurückgelassen werden. Dank elektronischer Drucksensoren erkennt das System, wenn sich ein Kind im Sitz befindet, während sich ein Elternteil vom Fahrzeug entfernt. Ab 20 Metern Abstand wird ein Alarm ausgelöst, nach 60 Sekunden ohne Reaktion werden automatisch drei Notfallkontakte informiert.