Revell: Blick nach vorn mit Zuversicht

In Coronazeiten erlebten die Produkte von Revell einen ungeahnten Aufschwung. Ob sich diese Entwicklung jetzt danach fortsetzt und wie sich Revell aufstellt, teilte das Unternehmen in seiner jährlichen Neuheiten-Pressekonferenz mit.

ndlich wieder ein Vorort-Termin. Mit Geschäftsführer und Produktentwicklern im persönlichen Gespräch und neuen Produkten zum Anfassen. Stefan Krings, seit 2016 Geschäftsführer bei Revell, führte in die allgemeine Lage des Konsumgüterhandels ein, wozu er die Geschäftsfelder von Revell – und seit 2018 Carrera-Revell – zählt. Mit einem besonderen Augenmerk auf Revell und den deutschen Markt, zeigen die Erhebungen der npd group, einem amerikanischen Marktforschungsinstitut, auf das sich Krings bezog, dass die Spielwarenhersteller bis zum September ein Umsatzminus von fünf Prozent gegenüber 2021 verkraften mussten. „Wir schwimmen mit der Entwicklung des Marktes“, so der Revell-Geschäftsführer. Gute Entwicklungen zeigten Firmen mit innovativen Produkten, analysierte Krings. „Elementar für den Erfolg sind neue Produkte.“ Und so bringt Revell 36 Neuheiten in den Sparten Zubehör, Model Kits, Preschool und Revell Control. Allein im ersten Halbjahr 2023. Denn die Stimmung der Verbraucher sei nun im Keller.

„Elementar für den Erfolg sind neue Produkte und dabei haben wir die weltweiten Märkte im Blick“

Stefan Krings, Geschäftsführer Revell

Die anhaltende Inflation sorge für eine Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern. Beim Blick auf die Vertriebskanäle analysiert die npd group drei Kanäle: Hype (SB-Warenhäuser), Other (Online-Kanäle wie Amazon, mytoys und Discounter) und die Toy Generalist, die klassischen Spielwarenhändler und Unternehmen wie Drogeriemarkt Müller. „Durch die Lockdowns in den vergangenen zwei Jahren haben die Hypers und die Online-Kanäle enorm zugenommen“, so Krings, „der Hauptprofiteur bei der Spielware war derjenige, der eine gute Listung bei den Hypers, den Spielwarenhäusern, hatte. Hier ist hervorzuheben, dass Revell traditionell eine sehr starke Listung in den SB-Warenhäusern hat, insbesondere bei den Radio-Control-Produkten (RC), während Revell Modellbau ein Fachhandelsprodukt ist.“ In 2022 zeigt sich nun aber eine deutliche Veränderung: während laut npd group die SB-Warenhäuser beim Umsatz ein Minus von 36 Prozent und die Online-Kanäle ein Minus von sieben Prozent verbuchen, hat der Spielwarenfachhandel mit einem Plus von 14 Prozent eine positive Entwicklung erlebt. „Der Fachhandel hat gegenüber anderen Kanälen in diesem Jahr viel Boden gut gemacht“, so Krings. Die Ursache sieht er in der ganzjährigen Öffnung der Geschäfte. „Der große Verlierer in diesem Jahr ist der Onlinehandel“, sagt Stefan Krings, denn sie hätten von der Schließung des Spielwarenfachhandels profitiert. „Das zeigt, dass die Kunden gerne im Fachhandel kaufen, denn sie sind zum Fachhandel zurückgekehrt“, resümiert Stefan Krings.

Auch wenn das Gesamtergebnis von Carrera-Revell im deutschen Markt gegenüber 2021 um fünf Prozent nachgegeben hat, sieht Krings positiv in die Zukunft. „Wir sind ein reiner Hersteller mit den Marken Carrera, Revell. Pustefix und Schildkröt. Diese Marken vertreiben wir weltweit.
Die gute Nachricht ist: auch wenn es so aussieht als würde in Deutschland das Geschäft ein bisschen stagnieren und wir einfach nur mit der Welle mitschwimmen, sind wir im internationalen Bereich enorm gewachsen. In 2018, in dem Jahr bevor wir Carrera-Revell wurden, haben wir ca. 48 Prozent unserer Umsätze in Deutschland und Österreich gemacht und 52 Prozent unserer Umsätze außerhalb dieser Länder. Aber der Auslandsanteil ist enorm gestiegen. Vor allem in den USA. Es ist unser größter Auslandsmarkt. Tendenz steigend“, freut sich Stefan Krings. Und dieser Zuwachs schmälert in keinster Weise das deutsche Inlandsgeschäft.

Alfred Kirst