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Nicht nur träumen, sondern tun!

25. Februar 2022, 12:42

Der österreichische Babymatratzen-Spezialist Träumeland ist seit vergangenem Jahr ein zertifiziertes klimaneutrales Unternehmen – eines der ersten in der Branche. Kinder und Klima passen gut zusammen, findet das Inhaber-Ehepaar Gabi und Hannes Nösslböck. Im nachfolgenden Interview sprechen sie mit Lioba Hebauer vom BDKH über ihr Vorgehen, die Herausforderungen des Prozesses und welches Feedback sie von ihren Kund*innen erhalten.

Warum ist Nachhaltigkeit gerade für Ihr Unternehmen von zentraler Bedeutung?
Hannes Nösslböck: Als Unternehmen haben wir eine große Verantwortung und können einiges bewirken. Im Träumeland produzieren wir Produkte für die nächste Generation und gerade für sie müssen wir unsere Entscheidungen und Handlungen heute anpassen.
Gabi Nösslböck: Man muss sich auch in die Lage der Eltern versetzen. Werdende Eltern machen sich viele Gedanken über Nachhaltigkeit und Klimaschutz, deshalb ist das ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der Produkte im Babyzimmer. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man für die eigenen Kinder nur das Beste möchte.

Nachhaltigkeit hat viele Ausprägungen im ökologischen, ökonomischen und sozialen Bereich. Was hat Sie bewogen, sich zunächst auf die Klimaneutralität zu fokussieren?
Hannes Nösslböck: Für uns war es wichtig, ein messbares Ziel zu wählen, mit dem sich sowohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifizieren können, also auch unsere Kundeninnen. Da man sich in dem Prozess auch sehr detailliert mit den Emissionen des eigenen Unternehmens beschäftigen muss, bot es sich an, unseren „Fußabdruck“ schwarz auf weiß zu dokumentieren. Das ist eine gute Basis für alle weiteren Projekte.
Gabi Nösslböck: Wir arbeiten in vielen Bereichen an Nachhaltigkeits-Projekten. So bieten wir beispielsweise über 40 Arbeitszeitmodelle an, um für unsere Mit-arbeiterinnen regionale und passende Arbeitsplätze zu schaffen. Das spart vielen einige Kilometer Arbeitsweg. Ein weiteres, wichtiges Beispiel ist der Rohstoff-Einkauf: Wir legen großen Wert auf die regionale Beschaffung und kurze Lieferwege.

Was war Ihr Zeitrahmen und was die zentralen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität?
Hannes Nösslböck: Wir sind 2019 mit dem Projekt gestartet und haben circa drei Monate intensiv an der CO2-Bilanz gearbeitet. Die größte Herausforderung war, alle Informationen bis ins kleinste Detail herauszufiltern. Dazu haben wir natürlich alle Mitarbeiter*innen ins Boot geholt, die auch einiges an Zeit investieren mussten, etwa bei Befragungen oder durch die neuen Anforderungen bei der Datenerfassung.

Der ökologische Fußabdruck wird also nicht nur einmal, sondern jedes Jahr neu berechnet? Das heißt, Träumeland wird den Verbrauch von Materialien und die CO2-Emissionen weiter senken?
Gabi Nösslböck: Ein klares JA dazu von unserer Seite! Einige unserer aktuellen Projekte beschäftigen sich mit Verbesserungspotenzialen. Nachhaltigkeit wird in allen Bereichen mitgedacht, so haben wir im Zuge unserer Erweiterung bewusst darauf geachtet, etwa die Bodenversiegelung so gering wie möglich zu halten. Die Investitionen, die wir tätigen, sind im Übrigen nicht nur gut für das Klima, wir sehen auch wirtschaftlich eine sehr gute Amortisationsrate.
Hannes Nösslböck: Wir haben uns auch intensiv mit dem Thema Energiespeicher auseinandergesetzt. So können wir mit unserem 200 KW-Batteriespeicher zukünftig die Energie unserer Photovoltaik- Anlagen optimal einsetzen. Das Ziel ist, weitgehend energieautark zu arbeiten.

Was hat sich für Ihre Mitarbeitenden durch die neue klimabewusste Unternehmensführung geändert?
Gabi Nösslböck: Viele Studien zum Thema „new work“ verweisen darauf, dass Mitarbeiterinnen vermehrt einen Sinn in der eigenen Arbeit erkennen müssen, um motiviert zu bleiben. Unsere Produkte sind da von jeher ein wichtiger Aspekt. Unser Bekenntnis zur klimabewussten Unternehmensführung trägt ebenfalls dazu bei, dass sich unsere Mitarbeiterinnen noch mehr mit Träumeland identifizieren können.

Wie ist das Feedback Ihrer Kund*innen auf Ihren Status als zertifiziertes klimaneutrales Unternehmen?
Hannes Nösslböck: Wir erhalten ausschließlich sehr positive Rückmeldungen. Sowohl Händler als auch werdende Eltern schätzen es, dass wir als Unternehmen ein Zeichen setzen. Uns ist bewusst, dass jeder – ob Privatperson oder Unternehmen – einen Beitrag leisten muss. Aber als Unternehmen kann man hier schon einen großen Schritt in die richtige Richtung tun.

Hannes und Gabi Nösslböck

Welche weiteren Aspekte der Nachhaltigkeit – analog der Sustainable Development Goals – haben Sie bislang im Unternehmen verwirklicht und was sind Ihre nächsten Ziele?
Hannes Nösslböck: Wir haben viele Ideen in der Pipeline, auch von unseren Mitarbeiterinnen. Ein wichtiges Projekt behandelt das Thema „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“. Sehr spannend und wichtig! Gabi Nösslböck: Wir haben viel für die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen umgesetzt, wie zum Beispiel helle, moderne und ergonomische Arbeitsplätze oder eine gesunde Verpflegung. Auch im Bereich saubere Energie und Klimaschutz reicht die Liste vom Heizen mit Erdwärme, zur E-Mobilität im Unternehmen über die LED-Beleuchtung bis hin zu Photovoltaik-Anlagen.

Träumeland stellt bereits jetzt Baby- und Kindermatratzen aus einem Drittel recycelter Materialien her.
Hannes Nösslböck: Unsere Better Dreams Matratzen bestehen unter anderem aus Materialien, die sonst beim Produktionsprozess wegfallen. In unserem Beispiel verwenden wir den Schaumstoffverschnitt von der Herstellung anderen Matratzen und arbeiten diesen dann bei unseren Better Dreams Matratzen ein.

Viele Eltern hätten gern mehr Auswahl an nachhaltig hergestellten Produkten für die Kleinsten. Entsprechend zertifizierte Unternehmen gibt es jedoch noch nicht viele. Welchen Rat aus Ihren Erfahrungen können Sie anderen Herstellern mit auf den Weg geben?
Gabi Nösslböck: Man muss sich einfach trauen und starten. Der erste Schritt ist immer der schwierigste. Für uns war es ganz wichtig, auch intern eine verantwortliche Person zu definieren, die das Projekt immer wieder vorantreibt. Außerdem muss nicht alles auf Anhieb perfekt sein. Vor allem beim Klimaschutz gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern nur ein TUN! Klar ist, handeln müssen wir alle und das am besten vorgestern!

traeumeland.com