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Nachhaltig – und günstiger!

27. Mai 2022, 10:56

mamalia hat sich vor Jahren zum Ziel gesetzt, nachhaltiger zu wirtschaften – nachhaltig im umwelttechnischen, aber auch im finanziellen Sinne – ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Katja Veth, Leiterin Versand bei mamalila, gibt einen Überblick über die wirksamsten Maßnahmen im Unternehmen.

Weil es am einfachsten ist, haben wir mit den „Lower Hanging Fruits“ angefangen, also mit Dingen, die verhältnismäßig einfach zu ändern sind. Dazu stellten wir uns folgende Fragen: Welche Reduzierung im Ressourcenverbrauch ist einfach und schnell umsetzbar, kostenneutral oder reduziert sogar Kosten? Wo können wir sparen, ohne dass der Nutzen für den Kunden oder die Qualität der Ware oder unserer Services, die wir bieten, gemindert werden? Schnell leuchtete uns dann ein, dass Verpackungen oft keinen direkten Kundennutzen haben, kurzlebig sind, Geld kosten und zudem unnötig Müll erzeugen. Manche Verpackungen müssen natürlich sein, doch nicht alle sind zwingend notwendig. Die Kartons für Retouren, zum Beispiel, waren oft bis auf ein paar Falten und die Aufkleberreste vom vorherigen Kundenversand vollkommen intakt. Die könnten wir doch wiederverwenden! Gleichzeitig machten wir uns Gedanken darüber, was die Kunden sagen würden, wenn sie zerknitterte Kartons erhielten. Würde das zu unseren hochwertigen Produkten passen? Letztendlich war die Lösung ganz einfach: Wir kreierten einen Aufkleber, den wir auf jeden mehrfach benutzten Karton kleben. Darauf steht: „Bitte nicht wundern – der Umwelt zuliebe werde ich mehrfach verwendet. Danke, dass Sie über meine Falten hinwegsehen, eigentlich bin ich nämlich noch ganz gut in Schuss.“
Das Feedback der Kunden darauf war umwerfend positiv. Wenn sie sehen, dass wir den Karton wiederverwenden, schreiben sie uns bei Rücksendungen oft sehr nettes Feedback dazu. Das macht Freude! Inzwischen werden bis zu 80 Prozent der Kartons mehrfach verwendet, als Folge bestellen wir weniger Kartons und zahlen weniger Müllgebühren – ein Win-Win für alle.

Katja Veth leitet den Versand bei mamalila und macht sich für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen stark

Der Erfolg dieser kleinen Aktion war so groß, dass wir nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchten. Nach dem Karton ging es dann dem Polybag, in dem unsere Jacken früher verpackt waren, „an den Kragen“. Zunächst hat unser Versand und dann die Lagerung geprüft, ob und wenn ja, wie stark die Bekleidung ohne Schutzhülle verschmutzt wird und wie wir die Etikettierung handhaben könnten. Als wir schließlich feststellten, dass diese Plastikhülle eigentlich keinen Nutzen bringt, haben wir sie kurzerhand abgeschafft. So sparen wir uns die Anschaffungskosten, Entsorgungskosten, wir haben weniger Aufwand bei Retouren – und sparen viele Kilogramm Plastik. Insgesamt haben wir 2020 durch plastikfreie Verpackungen und Kartonwiederverwendung rund 317 Kilo Plastik und etwa 803 Kilo Karton eingespart!
Damit war bei uns eine Bewegung in Gang gekommen. Mir fiel nämlich bald auf, wie viel Verpackungsmüll beim Auf- und Abbau unseres Messestands entsteht. Gleichzeitig lagerten in der Ecke alte Messebanner aus Stoff, die nicht mehr gebraucht wurden. Also setzte ich mich an die Nähmaschine und nähte Verpackungstaschen für alle Gegenstände auf unserem Messestand. Das hat prima funktioniert und auch unser Messeteam ist happy, da es viel weniger Verpackungsaufwand beim Auf- und Abbau hat. Der einzige Müll, den wir beim letzten Messeaufbau produzierten – das war bei der Kind + Jugend 2022 – waren die Coffee-to-go-Becher.
Das ist aber noch nicht alles, wir setzen noch viele weitere Ideen um: Alte Kartons werden als Schnittschutz verwendet, große Kartons aus unseren Lieferungen verschenken wir über eBay als Umzugskartons und die restlichen Kartonagen holt eine Nachbarfirma bei uns ab und stellt daraus Füllmaterial für den eigenen Versand her.
Schön finde ich, dass es hier bei mamalila für Nachhaltigkeitsthemen immer ein offenes Ohr gibt und alle Vorschläge ernst genommen werden. So hat sich auf meine Anregung hin der Vertrieb von Gummibärchen als Giveaway getrennt, da auch hier Plastikmüll entsteht. Mit unseren Aktionen haben wir auch schon Händler inspiriert, weniger Plastik zu akzeptieren.
Leider können wir nicht alles beeinflussen, zum Beispiel die Folierung der Ware, die uns auf Paletten geliefert werden. Wir selbst nutzen statt Folie dehnbare Bänder, was natürlich umweltfreundlicher ist als Folien.
Doch die Ideen für Verbesserungen gehen uns nie aus: Zum Beispiel überlegen wir derzeit, wann wir mal einen mamalila „Ramadama“ (fränkisch für „aufräumen tun wir“) veranstalten und die Straßengräben um unser Firmengebäude herum von Müll befreien. Ist ein Denk- und Veränderungsprozess erst einmal in Gang, fängt schon bald ein neuer an und so werden wir Stück für Stück nachhaltiger.

mamalila.de


Vicki Marx, Gründerin und Geschäftsführerin mamalila

Bei mamalila ist das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Grundsatz in der Unternehmensführung. Es wird offen und aktiv gelebt, denn nachhaltiges Wirtschaften ist bei mamalila nicht (nur) Aufgabe der Geschäftsführung oder eines Sustainability Managers, sondern ein Konzept, dass jede(n) Mitarbeiterin einbezieht. Das hat nicht nur zur Folge, dass viele Ideen und Anregungen aus dem Team kommen, und die Bereitschaft zur Umsetzung ex­trem hoch ist, sondern führt auch zu einer hohen Identifikation der Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen. Für neue Mitarbeiter*innen ist es oft ein überzeugendes Kriterium, mamalila als Arbeitgeber auszuwählen. Wichtig ist, dass Nachhaltigkeit kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern aktiv umgesetzt wird, und in den Unternehmenszielen ehrlich verankert ist.