Modellbahn: Spiel – Hobby – Leidenschaft
Was ganz harmlos im Kindesalter mit der ersten Modelleisenbahn beginnt, wird irgenwann zum Hobby und endet schließlich in begeisterter Leidenschaft.
Eine Spurensuche in der kleinen, großen Welt.
Sprechen wir zuerst über Leidenschaft. Die Motivation von neun Unternehmen, sich zur Fachgruppe „WirModellbahner“ zusammenzuschließen, entsprang 2017 der Leidenschaft. Ein Coming out mit großem Erfolg, denn der Gruppe ist es gelungen, auf allen Social Media-Kanälen gehört und gesehen zu werden. Sie hat es geschafft, das Hobby noch stärker zu emotionalisieren und auf crossmedialen Wegen neue Zielgruppen anzusprechen, die sogenannten Kidults. Für Horst Neidhard, geschäftsführender Gesellschafter der Gebr. Faller GmbH und Sprecher der Fachgruppe „WirModellbahner“, sind das alte Bekannte: „Wir haben schon immer technikaffine Erwachsene adressiert, sprich Modellbahn-Enthusiasten, die für sich Schwerpunkte setzen. Beispielsweise im Anlagenbaubereich, der mittlerweile sehr sophisticated betrieben wird oder beim Abbilden von unglaublich komplexen Verkehrssystemen.“
Open Day – Open House!
Der Austausch dieser Modellbahn-Enthusiasten findet in den Social Media-Kanälen statt. Über Posts, die Lust auf das Hobby machen. „Und beim bevorstehenden Open Day der Spielwarenmesse am 3. Februar 2024 von 10 bis 17 Uhr in Halle 7A“, so Horst Neidhard. Der Open Day ist ein Event, den sich kein Modelleisenbahner entgehen lassen sollte. Als Faller-Geschäftsführer und Sprecher der Gruppe „Wir Modellbahner“ freut sich Neidhard auf den Austausch mit den Besuchern: „Von dieser „Fachsimpelei“ profitieren wir, denn näher an der Zielgruppe kann man nicht sein. Hier erhalten wir wertvollen Input, davon leben wir und so manches fließt dann in die Entwicklung ein.“
Nicht nur schöne Bescherung
Der Handel hat in den vergangenen Jahren erkannt, dass mit der Modelleisenbahn nicht nur zu Weihnachten, sondern ganzjährig Umsatz zu machen ist. Um den Dialog mit dem Handel zu vertiefen, tut die Fachgruppe „WirModellbahner“ einiges. „Die Modelleisenbahn sorgt verlässlich für eine kaufkräftige Stammkundschaft, die ganzjährig nach Impulsen für ihr Hobby sucht“, argumentiert Neidhard.
Der Weg zum Kultobjekt
Das Segment speist sich aus der Abbildung der Wirklichkeit, aber auch aus dem Zeitgeist wie beispielsweise die Berliner Mauer mit den Graffit oder besprühte Hausfassaden, Szenen, die dem Alltag entspringen. Horst Neidhard betont: „Der Bahnverkehr ist relevant und wird immer relevanter – lässt also niemanden kalt, im Guten wie im Schlechten.“ Die Modelleisenbahn profitiert davon: „Im Kontext dieser Parameter ist die Modelleisenbahn immer lebensechter und -naher geworden. Und damit zum Kultobjekt avanciert, das gesellschaftliche Trends, Moden und Lebensgewohnheiten en miniature abbildet.“
Mehr themenorientiert als trendgetrieben
Den e i n e n Trend auszumachen, gestaltet sich schwierig, dafür ist das Thema Modelleisenbahn zu facettenreich. Das bestätigt auch Horst Neidhard: „Wir denken eher in Themenblöcken und natürlich in wunderschönen Zugmodellen. Die einzelnen Themenfelder werden ausgestaltet. Die Drucktechniken werden ständig verfeinert und machen Darstellungen noch detailreicher. Und wir denken an die Zukunft: Um junge Zielgruppen für dieses Hobby zu begeistern, finden sich immer mehr auf Kinder und Einsteiger zugeschnittene Angebote. Die Anlagen werden immer animierter ausgestaltet.“ Auch Märklin tut mit besonderen Linien für Kinder, mit groß angelegten Weihnachtskampagnen und mit dem Insider-Club viel für die Nachwuchsgewinnung. Und nicht zuletzt die Erwachsenen, die sich an ihr Hobby erinnern und es wieder aufnehmen.
Die Intention war, uns im Netz als Orientierungspunkt und Anlaufstelle zu präsentieren, um Neueinsteiger in das Hobby anzusprechen, aber auch um zu beraten, Geschichten zu erzählen, Expertise zu vermitteln, kurz und gut, um Menschen vorzustellen, die das Hobby aktiv betreiben und die Unternehmen, die die Produkte dafür herstellen. Jeder kann sich herauspicken, was er am coolsten findet und dann diesen Faden weiterspinnen.
Horst Neidhard über die Fachgruppe „Wir Modellbahner“
