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Messen: New York Toy Fair

29. November 2023, 15:24

Die diesjährige New York Toy Fair war die erste, die seit über drei Jahren stattfand, und auch die erste – und wie sich herausstellte, letzte –, die im September stattfand. John Baulch, Herausgeber von Toy World Magazine aus Großbritannien, war vor Ort.

Die TOTY-Verleihung am Freitagabend bildete auch in diesem Jahr den Höhepunkt der Spielwarenmesse. Vor allem für Mattel war es ein erfolgreicher Abend, denn das Unternehmen konnte nicht weniger als sieben Preise mit nach Hause nehmen – gefolgt von Lego mit fünf und Jazwares und Playmates mit je zwei Preisen. Bei der Preisverleihung konnte man besonders deutlich die Freude der US-amerikanischen Spielwarenbranche darüber spüren, dass sie zum ersten Mal seit Februar 2020 wieder zusammenkommen konnte – genau wie bei den Spielwarenmessen in London und Nürnberg, als diese nach der Pandemie zurückkehrten.
In den Gängen der Messehallen schien es etwas ruhiger zu sein als sonst, was vielleicht zu erwarten war – die immer besser besuchte Spielwarenmesse in LA hatte bereits sechs Wochen zuvor stattgefunden. Nichtsdestotrotz bestand das Publikum aus einer gesunden Mischung aus inländischen und internationalen Spielwarenherstellern, auch viele Einzelhändler sowie Distributoren waren angereist.
Viele hatten sich im Vorfeld gefragt, wie sich die Terminverschiebung auf die Messe wohl auswirken würde. Schließlich war es kein Geheimnis, dass einige der größten Spielzeugfirmen, darunter Mattel, Hasbro, MGA, Zuru und andere, nicht ausstellen würden. Dennoch präsentierten etwas mehr als 1.000 Aussteller ihre Produkte auf der Messe, etwa zehn Prozent mehr als im Jahr 2020. Unter den Ausstellern befanden sich fast 400 Erstaussteller.
Einige Aussteller präsentierten ihr aktuelles Weihnachtssortiment, was von US-Fachhändlern und Medien gut angenommen wurde. Die meisten großen Einzelhändler hofften jedoch, einen Blick auf die Sortimente für 2024 werfen zu können, was bei vielen Ausstellern möglich war.

John Baulch

Trotz anfänglicher Skepsis in Bezug auf den Zeitpunkt der Messe im September, schien es letztlich doch eine gute Grundlage zu sein, auf die man in den kommenden Jahre würde aufbauen kann. Dann aber kam der große Knall: Auf einer Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass es 2024 keine Messe geben wird, diese aber im März 2025 nach New York zurückkehren wird. 2026 soll sie dann in die zweite Januarwoche verlegt werden und in New Orleans stattfinden. Da der Spielwarenverband beschlossen hatte, dass das erste und nicht das vierte Quartal der richtige Zeitpunkt für die Veranstaltung sei, wurde die Entscheidung, 2024 auf die Messe ganz zu verzichten, akzeptiert. Denn zwei Messen im Abstand von einigen Monaten würden nicht funktionieren
Einige stellten allerdings den März-Termin für 2025 in Frage, obwohl dies der früheste verfügbare Termin in New York war. Eigentlicher Kritikpunkt war aber der Umzug nach New Orleans im Jahr 2026, und zwar sowohl der neue Termin als auch der Veranstaltungsort. Die Messe hätte in der Woche nach Hongkong und vor der London Toy Fair stattgefunden. Mit der Spielwarenmesse in Nürnberg eine Woche später bedeutete dies, dass einige möglicherweise vier Messen in vier Wochen besuchen müssten, womit niemand wirklich einverstanden war. Auch das Fehlen von Direktflügen nach New Orleans würde eine Herausforderung darstellen.
Und so wurde einige Wochen nach der Toy Fair New York bekanntgegeben, dass New Orleans nicht mehr Gastgeber der Veranstaltung sein wird. Die Messe wird nun im Februar 2026 in New York stattfinden. Der Spielzeugverband wird währenddessen prüfen, wie er seine Mitglieder im Herbst 2024 mit Aktivitäten in Los Angeles unterstützen kann.


Bezüglich des neuen Termins der Toy Fair New York 2026 wandte sich der Vorsitzende der Toy Association Aaron Murderick in einem offenen Brief an die Toy Community:
Ein nicht ganz so positives Feedback gab es zum zukünftigen Messetermin im Januar und zur Verlegung der Toy Fair weg von New York City. Im Jahr 2022 wurde die Toy Fair als Reaktion auf das seit zehn Jahren anhaltende Feedback der Branche und aufgrund der besonderen Herausforderungen während der Pandemie in den Herbst verlegt, um der sich entwickelnden Dynamik in der Branche gerecht zu werden. Als sich jedoch herausstellte, dass das Reise- und Geschäftsverhalten wieder zu historischeren Mustern zurückkehrte, gab es neue Rückmeldungen, die eine Rückkehr der Messe an den Jahresanfang, idealerweise im Januar, zur Folge hatten. Da der neu geforderte Zeitrahmen an unserem derzeitigen Standort nicht realisierbar war, wurde eine umfassende landesweite Überprüfung von Städten eingeleitet, um einen Standort zu finden, der uns im Januar aufnehmen könnte.
Obwohl wir uns an die wahrgenommenen Veränderungen in unserer Branche anpassen wollten, wurde die Ankündigung dieser Veränderung mit starken Gefühlen der Tradition und bleibenden Erinnerungen an das Spielzeuggeschäft in New York aufgenommen. Als Vorstand haben wir deutlich gehört, dass dieser Wechsel für unsere Mitglieder die falsche Entscheidung war. Durch die leidenschaftliche Reaktion wurde überdeutlich, dass der Ort genauso wichtig oder sogar wichtiger ist als das Datum, und dass der von der Branche gewünschte Ort für das große branchenweite Treffen nach wie vor New York City ist. Daher haben wir uns erneut für New York und das Javits Center entschieden. Wir werden zur ersten verfügbaren Eröffnung (1. bis 4. März 2025) zurückkehren und arbeiten mit der Leitung des Javits Center zusammen, um die Termine im Februar für 2026 und darüber hinaus zu bestätigen.
Es ist auch mehr als deutlich geworden, dass es nicht im besten Interesse der Branche ist, bis März 2025 auf unser nächstes Treffen zu warten. Wir haben untersucht, welche sinnvolle Rolle der Verband in der Umgebung von Los Angeles spielen kann, das sich als Drehscheibe für Vorschauen im Frühherbst erwiesen hat. Wir suchen aktiv nach Möglichkeiten, unsere Mitglieder dort ab August/September 2024 zu unterstützen.
Aaron Muderick und der Vorstand der Toy Association
toyassociation.org