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Lizenzen – Kein genereller Abwärtstrend

31. Januar 2020, 14:10

Lizenzprodukte bieten dem Spielzeugfach-handel trotz eines stagnierenden Lizenz-markts gute Absatzmöglichkeiten – vor allem bei starken Themen wie „Frozen“ und „Feuerwehrmann Sam“. Werner Lenzner ist Manager für Licensing & Strategic Development bei der Simba Dickie Group und sprach mit TOYS über die Vertriebsstrategie des Global Players, über den Stellenwert von Lizenzmarken im Portfolio und wo es noch Wachstumspotenzial gibt.

Herr Lenzner, seit dem 1.1.2020 sind die Gebiete UK, Italien und Spanien für den Vertrieb von Disney-Plüschtieren neu hinzugekommen. Ist das eine Strategie, um der seit einigen Jahren anhaltenden Vertriebsflaute von Lizenzprodukten zu begegnen?
Das Lizenzgeschäft ist schwieriger geworden, weil das Angebot an Inhalten und Kanälen größer und vielfältiger wurde. Wir bauen für die Disney Plüschkollektion unsere bereits existierende, sehr erfolgreiche Partnerschaft in Deutschland, Frankreich, Benelux und Skandinavien aus, um die Produkte jetzt unseren internationalen Handelspartnern in allen wichtigen europäischen Märkten anbieten zu können.

Welchen Stellenwert nehmen Lizenzmarken und -produkte allgemein bei der Simba Dickie Group ein?
Lizenzen haben einen hohen Stellenwert bei der Simba Dickie Group. Sie sind ein wichtiger Teil innerhalb unseres Produktportfolios. Lizenzen helfen durch ihre Popularität, den Umsatz zu steigern und sich im Markt zu differenzieren.

Worauf baut Ihre internationale Vertriebsstrategie für Lizenzprodukte auf? Zielen Sie dabei auf ein kurzfristiges Maximum oder ein langfristiges Optimum ab?
Unsere Unternehmensphilosophie ist auf Langfristigkeit ausgerichtet, dies gilt auch für die Auswahl von Lizenzthemen. Wir präferieren Evergreens. Zwei sehr erfolgreiche Beispiele hierfür sind Feuerwehrmann Sam und Hello Kitty.

Inwieweit ist Ihre Vertriebsstrategie abhängig von Vorgaben, die die Lizenzgeber machen?
Wir sind weitgehend unabhängig, vorgegeben sind nur die Territorien.

Abgesehen vom vorhin genannten Abwärtstrend: Welche Trends beobachten Sie in Ihren Lizenzproduktsparten und Absatzmärkten und wie reagieren Sie auf Schwankungen?
Wir sehen für die Zukunft keinen generellen Abwärtstrend in der Lizenzbranche, sondern eher eine Verlagerung der Zielgruppen. Erwachsene spielen als potenzielle Käufer und Verwender von Sammelfiguren eine größere Rolle als in der Vergangenheit. Aufgrund unserer großen Marken- und Produktvielfalt können wir Nachfrageschwankungen gut ausgleichen. Dabei hilft uns auch unsere internationale Ausrichtung.

Wo sehen Sie noch Wachstumspotenzial in der Branche allgemein – in der Vervielfältigung des Lizenzportfolios oder in der Expansion in neue Märkte?
Neue Märkte mit relevantem Umsatzpotential, in denen die Spielwarenbranche wachsen kann, sind kaum noch vorhanden. Starke neue Lizenzthemen können zum Wachstum in saturierten Märkten beitragen.

Wie unterstützt die Simba Dickie Group den Fachhandel beim Vertrieb Ihrer Lizenzprodukte?
In Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Lizenzgeber entwickeln wir vielfältige Maßnahmen, um den Abverkauf lizenzierter Spielwaren anzukurbeln. Dies sind neben den klassischen Werbespots, die im TV und/oder online ausgestrahlt werden, vielfältige Angebote an PoS-Werbemitteln oder Events in den Läden wie zum Beispiel der Einsatz von Walking Acts oder die Aufführung von Puppentheatern für die kleinen Kunden. Solche Events können signifikant die Kundenfrequenz steigern und somit auch den Umsatz.

Vielen Dank für diese Einblicke, Herr Lenzner

simba-dickie-group.com